Blackout - Kein Entrinnen
Gefährlicheres getan hatte, als uns die Koffer zu bringen, und ging hinaus. Hinter ihm schloss sich die Tür mit einem Klicken und einem Piepton, der deutlich machte, dass wir eingeschlossen waren.
Shaun sah mich an. »Alles okay?«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Wird Maggie es überstehen?«
»Ich weiß es nicht.« Shaun verschränkte die Arme und sah die verschlossene Tür an. »Das werden wir wohl bald genug herausfinden.«
»Ja, das werden wir wohl.« Schweigend standen wir da und warteten darauf, dass sich die Tür öffnete. Warteten darauf, dass jemand kommen und uns sagen würde, wie viele von uns die Sache überleben würden.
Als Maggie getroffen wurde … Scheiße.
Maggie war eine der Ersten, die Buffy angeheuert hatte, nachdem wir beschlossen hatten, eine vernünftige Fiktiven-Abteilung aufzuziehen. Sie war mehr als fantastisch. Sie nahm uns auf, wenn wir nicht mehr wussten, wohin. Sie hat sich in Zeiten um uns gekümmert, in denen wir ohne sie aufgeschmissen gewesen wären. Sie war unser Fels in der Brandung. Wenn Mahir die Seele unseres Nachrichtenteams ist – und ich bin kein Trottel, ich weiß, dass das Zepter nach Georges Tod an ihn übergegangen ist, und das ist völlig in Ordnung, denn ich wollte es sowieso nicht –, dann ist Maggie das Herz des Teams. Doch als sie heute getroffen wurde, konnte ich nur das eine denken: »Gott sei Dank hat es sie erwischt. Gott sei Dank hat es nicht George getroffen. Ich glaube nicht, dass ich das überleben würde.«
Dass George zurück ist, ist ein Wunder, und falls es bedeutet, dass die Geschichte übel ausgehen wird, will ich es nicht wissen, denn ich bin nicht mehr zurechnungsfähig. Ich musste schon einmal ohne sie leben. Das werde ich mir kein zweites Mal antun.
Scheiße.
Aus Anpassen oder Sterben , dem Blog von Shaun Mason,
4. August 2041. Unveröffentlicht.
Madre de Dios … Hilf, Maria, hilf doch mir, es fleht ein armes Kind zu dir. Du bist es ja, die helfen kann, nimm dich, Mutter, meiner an.
Solche Schmerzen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Das Morphium soll doch dafür sorgen, dass es nicht mehr wehtut, aber stattdessen schiebt es die Schmerzen nur beiseite wie einen Gast im Haus, den du nicht eingeladen hast. Du siehst ihn zwar nicht, aber er ist da und trinkt dir die Milch weg und lässt seine Handtücher im Bad auf dem Boden rumliegen …
Es tut weh. Ich bin am Leben. Vermutlich gleichen sich die beiden Dinge aus.
Das hier hätte Buffys Revolution sein sollen, nicht meine.
Aus Geliebte Pusteblume , dem Blog von Magdalene Grace Garcia,
4. August 2041. Unveröffentlicht.
Shaun: 30
Ich weiß nicht, wie lange sie uns in dem Zimmer behielten. Jedenfalls so lange, dass George, obwohl sie es sich um keinen Preis anmerken lassen wollte, bei ihrer Rückkehr bleich war und kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Ich beobachtete sie besorgt, wusste aber nicht, was ich tun sollte. Früher hatte sie keine Probleme mit Krankenhäusern gehabt. Allerdings dürfte so ziemlich jeder einen Knacks abbekommen, wenn er von den Toten zurückgeholt und von der Seuchenschutzbehörde als Versuchskaninchen gehalten wird.
Das Warten strapazierte Georges Nerven, aber es beruhigte mich ein wenig. Als die Schießerei losgegangen war … früher einmal hätte es mir Auftrieb gegeben. Doch mit George an meiner Seite war mir nur speiübel geworden. Sie hätte etwas abbekommen können. Ich hätte sie ein zweites Mal verlieren können. Und ich konnte sie nicht einmal in den Arm nehmen und halten, bis die Übelkeit verging, weil ich Blut am Hemd hatte. Wenn es verseucht war, hätte eine einzige Berührung sie töten können. Ich hätte niemals ihre Hand ergreifen dürfen. Ich hätte mich von ihr fernhalten und die Quarantänevorschriften befolgen müssen. Aber das konnte ich nicht.
Im Grunde hatte das etwas Ironisches. Ich konnte kein akutes Kellis-Amberlee bekommen, weil ich durch sie immunisiert worden war. Und sie, die wieder dort war, wo sie hingehörte, genoss diesen Schutz nicht. Ich war sicher, sie aber nicht.
»Manchmal hasse ich die Welt«, brummte ich.
»Was?« George wandte den Blick von der Stelle ab, auf die sie gestarrt hatte, und richtete ihn auf mich. Sie nahm die Sonnenbrille ab und rieb sich das linke Auge mit dem Handrücken. »Glaubst du, dass wir bald erfahren, was los ist?«
»Ich hoffe es.« Ich seufzte. »Alles umsonst. Wir haben nicht mal die verdammten Ausweise.«
»Haben diese Typen dich nicht zur
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