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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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aufgenommen worden. Oder sie stammten von ferngesteuerten Drohnen. Die Bilder auf der Leinwand dagegen waren nicht undeutlich, sondern kristallklar, und sie erzählten eine grausame Geschichte.
    »Woher hast du die?«, fragte Mahir. Plötzlich schien ihm einzufallen, dass er weiter die Treppe hinuntergehen wollte, und er nahm hastig die letzten Stufen und setzte sich ans Ende unserer Reihe.
    »Ich habe meine Quellen«, sagte Dr. Abbey. »Die meisten Bilder wurden letzte Woche aufgenommen. Seither ist die Zahl der Todesopfer kontinuierlich gestiegen. Wir haben es mit einer Größenordnung in Millionenhöhe zu tun.«
    »Ich habe Gerüchte gehört, dass die Regierung Florida offiziell als verloren erklären will«, sagte Becks.
    »Das ist kein Gerücht. Nächste Woche werden sie es bekannt geben.« Wieder drückte Dr. Abbey eine Taste. Jetzt erschien statt der Fotoaufnahmen ein Video, das von jemandem gedreht worden sein musste, der sich eine Kamera umgeschnallt hatte, denn dieser jemand rannte um sein Leben. Eine Horde Infizierter verfolgte den nicht sichtbaren Filmer über die überschwemmte und mit Schutt bedeckte Straße. Sie kamen ihm näher. Als sie merkte, dass statt der Dias ein Film lief, wagte Maggie einen Blick, doch sobald sie die Leinwand sah, drückte sie ihr Gesicht mit einem Stöhnen wieder an Alarics Schulter.
    »Das können sie nicht machen«, wandte Becks ein.
    Doch, das können sie , sagte George.
    »Doch, das können sie«, sagte ich. Die anderen sahen mich an, sogar Maggie, die den Kopf hob und mich waidwund und voller Entsetzen anschaute. »Alaska, erinnert ihr euch? Solange sie beweisen können, dass sie jede Anstrengung unternommen haben, den Großteil der Zivilbevölkerung zu retten, ist es der Regierung nicht nur erlaubt, eine Gefahrenzone abzuschotten, sondern sie ist dazu verpflichtet .« Um einen Bundesstaat dichtzumachen, mussten sie nachweisen, dass sie es zum Wohl des Landes taten. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass ihnen das nicht sonderlich schwerfallen sollte. Die Lage war zu verheerend, und die Leute hatten Angst.
    »Wir müssen nach Florida«, sagte Alaric unvermittelt. »Wir müssen Alisa holen.« Er richtete sich auf, wobei er Maggie beinahe von ihrem Platz stieß. »Das Flüchtlingslager befindet sich innerhalb der Grenzen von Florida. Als sie Alaska aufgegeben haben, haben sie nicht alle Lager evakuiert.«
    Becks, Maggie und Alaric fingen gleichzeitig an zu reden und wurden laut, um sich Gehör zu verschaffen. Selbst George beteiligte sich an dem Disput, allerdings gab ich ihre Kommentare nicht an die anderen weiter. Und doch, wenn sie sich nicht bald beruhigten, würde ich loslegen.
    Mahir kam mir zuvor. »Ruhe!«, brüllte er und stand auf. Er kam zu uns herüber und wandte sich an Alaric. »Es tut mir leid, Alaric, aber das ist unmöglich. Nach Florida zu gehen wäre reiner Selbstmord.«
    »Das ist mir egal.« Alaric erhob sich und ging nach vorn, bis er Mahir dicht gegenüberstand. Allerdings war Mahir gut zehn Zentimeter größer. Doch in diesem Moment schien das keine Rolle zu spielen. »Alisa ist alles, was mir von meiner Familie übrig geblieben ist. Ich lasse nicht zu, dass man sie in einer Gefahrenzone vergisst.«
    »Und als dein direkter Vorgesetzter lasse ich es nicht zu, dass du dein Leben wegwirfst, indem du in eine Gefahrenzone läufst.«
    »Glaubt er wirklich, dass das funktioniert?«, fragte Becks.
    »Hättest du es für seine Schwester getan?« Alaric streckte den Arm aus und deutete auf mich. »Wenn George in dieser Gefahrenzone wäre, hättest du ihn dann auch zurückgehalten? Oder hättest du deine Schutzkleidung angezogen und verkündet, dass es eine Ehre sei, bei ihrer Befreiung zu sterben?«
    »Hey, Jungs, beruhigt euch, okay?« Mit einem nervösen Blick zu mir stand Maggie auf und versuchte, die beiden auseinanderzubringen. »Dass ihr Shaun dazu bringt, uns alle zu töten, ist für niemanden eine Traumvorstellung.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Dr. Abbey. »Vielleicht würde sich damit manch ein Problem lösen. Auf jeden Fall würde es unsere Ausgaben für Verpflegung senken.«
    Sie steht nicht so drauf, hilfreich zu sein, was? , fragte George.
    »Nein, das tut sie nicht«, gab ich zurück. Becks, die Einzige, die noch saß, sah mich besorgt an, als wäre sie sich nicht sicher, ob ich die Situation entschärfen oder anfangen wollte, ein paar Leute zu vermöbeln. Ich kann es ihr nicht verübeln. Ich wäre mir schon vor Memphis nicht sicher gewesen, was

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