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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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eher nach Österreich getragen.«
    »Bis der Wind dreht«, stellte der Kanzler fest.
    Die Frau sagte nichts dazu.
    »Wie ist der Kontakt mit den tschechischen Behörden?«
    »In Ordnung.«
    »Gibt es auch gute Nachrichten?«
    »Die anderen Kraftwerke verhalten sich ruhig«, antwortete die Frau. »Laut unseren Informationen sind alle bis auf Grohnde und Gundremmingen C mit ausreichend Diesel für mindestens zwei weitere Wochen ausgerüstet. Der Nachschub für die zwei ist unterwegs.«
    »Philippsburg, Brokdorf, Fessenheim, Temelín, Grohnde und Gundremmingen«, zählte der Kanzler auf, »ich will über alle stündlich Bericht erstattet bekommen. Und natürlich sofort, wenn sich in einem davon die Situation ändert.«
    Brüssel
    Mit einem lauten Klack sprang die Zellentür auf. Angström bemerkte es als Erste, weil sie als Einzige nicht versuchte, einen Blick aus dem Fenster auf den Hof zu erhaschen.
    Sie packte Shannon.
    »Sie machen auf!«, rief sie und zerrte die Amerikanerin auf den Flur. Dort wurden sie von den anderen fast überrannt. Mit der Menge liefen sie ins Treppenhaus, hielten erst in der Einfahrt zum Hof inne. Das Schießen hatte aufgehört. Aus den Männertrakten strömten Hunderte dem Ausgang zu. Aus den meisten Fenstern stieg Rauch, loderten Flammen.
    »Sollen wir warten, bis sie weg sind?«, fragte Shannon. »Hunderte amoklaufende Männer, Schwerverbrecher darunter …«
    »Nein«, erwiderte Angström. »In dem Chaos fallen wir am wenigsten auf. Komm!«
    Sie liefen los, Angström betete, dass das Schießen tatsächlich vorbei war.
    Unbehelligt erreichten sie das große Tor. Es war geöffnet. Schnell verteilten sich die Flüchtigen auf der Straße in alle Richtungen.
    »Wo sind wir?«, fragte Shannon, während sie neben Angström herlief.
    »Am Stadtrand«, antwortete Angström.
    »Und jetzt?«
    »Sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen. Dort wird uns die Polizei nicht so schnell suchen. Die hat schlimmere Zeitgenossen einzufangen.«
    Den Haag
    Hartlandt verstand Bollard über das Satellitentelefon nur undeutlich. Er war nach Ratingen zurückgekehrt, während die GSG 9 weitere Lager der Saboteure aushob.
    »Wir haben die Männer identifiziert«, erklärte er. »Klassische Söldner. Ein Südafrikaner, ein Russe und ein Ukrainer. Fanden sich in den Datenbanken gleich mehrerer Nachrichtendienste. Einer war zuletzt für Blackwater im Irak, die zwei anderen waren schon früher dort gewesen.«
    »Konnte der Überlebende schon befragt werden?«, erkundigte sich Bollard.
    »Nein. Er wurde von zwölf Projektilen getroffen. Allein drei davon stecken im Hirn. Von dem erfahren wir nichts mehr.«
    »Haben Sie sonst schon etwas?«
    »Kommt demnächst. Im Wagen haben wir eine Karte mit der geplanten Route, den Anschlagszielen und Zwischenlagern gefunden. Aber weder bei ihnen noch in den Zwischenlagern waren Kommunikationsgeräte. Derzeit untersuchen mehrere Nachrichtendienste und nationale Ermittler in verschiedenen Staaten die jüngere Vergangenheit der drei und ihre finanziellen Verhältnisse. Ich persönlich würde solche Leute ja in bar bezahlen, aber wer weiß … Wie heißt es so schön? Follow the money .«
    Brüssel
    Manzano humpelte so schnell, wie es sein Bein zuließ, durch die Straßen. Von Weitem hörte er die Sirenen der Einsatzwagen. Während der ersten Fluchtminuten hatte purer Instinkt sein Handeln beherrscht. Jetzt kehrte langsam seine Vernunft zurück. Erst einmal brauchte er ein Versteck, dann musste er versuchen, einen Internetanschluss zu finden, an dem er die RESET -Seite genauer untersuchen konnte. Der Gedanke daran ließ ihn nicht mehr los. Er überlegte, wohin er gehen konnte. Er kannte niemanden in der Stadt. Außer Sonja Angström. Hatten die Frauen auch ausbrechen können? Er hatte nicht darauf geachtet.
    Er musste es versuchen. Angströms Adresse hatte er im Kopf, seit sie ihm in Den Haag die Visitenkarte gegeben hatte. Er musste jemanden finden, der ihm den Weg beschreiben konnte. Und ein Transportmittel, falls Angströms Wohnung zu weit weg lag. Er prüfte jedes Fahrrad, das er in Ständern oder an Verkehrszeichen angekettet sah. Nach wenigen Versuchen hatte er eines gefunden, dessen Besitzer unvorsichtig genug gewesen war.
    Den Haag
    Wie am Vortag hatte Marie Bollard an der Lebensmittelausgabestelle vergebens auf den Lkw mit den Gütern gewartet. Irgendwann waren auch die Wucherer und Schwarzhändler vor der zunehmend zornigen Menge geflüchtet. Die wütenden Redner auf dem Platz

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