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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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sehr viel davon.« Ihre hübsche Gestalt verblasste, wurde eins mit dem Hintergrund – und dann war sie ganz verschwunden.
    Â»Im Matador!«, rief Chip ihr nach. »Ich finde, Jory hat etwas Gutes getan, indem er es materialisierte oder zurückverwandelte oder was auch immer.« Er lauschte, doch das Mädchen antwortete ihm nicht mehr.
    Mit der Dose UBIK in der Hand überquerte er vorsichtig die Straße. Unter einer Straßenlaterne hielt er die Dose ins Licht und las die Beschriftung:
    Ich glaube, ihr Name ist Myra Laney. Adresse und Telefonnummer finden Sie auf der Rückseite.
    Â»Danke«, sagte Chip zu der Dose und dachte: Geister sind für uns tätig. Mit gesprochenen und geschriebenen Worten kommen sie in unsere neue Welt. Wachsame, weise, leibhaftige
Geister, die uns zwar mitunter bedrängen, aber zumeist so beruhigend pulsieren wie früher das Herz. Und das alles dank Glen Runciter. Der Verfasser von Anleitungen, Beschriftungen und wertvollen Hinweisen.
    Er winkte nach einem vorbeifahrenden Graham-Taxi aus dem Jahre 1936.

17
    Ich bin UBIK. Ich war, bevor das Universum war. Ich habe die Sonnen und die Welten gemacht. Ich erschuf das Leben und das Land für das Leben. Ich lenke es hierhin, ich lenke es dorthin. Es bewegt sich nach meinem Willen, es tut, was ich sage. Ich bin das Wort und mein Name wird niemals ausgesprochen, der Name, den niemand kennt. Ich werde UBIK genannt, aber das ist nicht mein Name. Ich bin. Ich werde immer sein.
    Â 
    Glen Runciter konnte den Moratoriumsleiter nicht finden. »Wissen Sie wirklich nicht, wo er ist?«, fragte er Miss Beason. »Es ist äußerst wichtig, dass ich noch einmal mit Ella spreche.«
    Â»Ich lasse sie herausbringen«, erwiderte die Sekretärin. »Gehen Sie bitte ins Büro 4-B und warten Sie dort, Mr. Runciter. Ich sorge dafür, dass Ihre Frau gleich bei Ihnen ist. Machen Sie es sich bequem.«
    Runciter fand das Büro 4-B und lief ruhelos in dem Raum auf und ab. Endlich erschien ein Moratoriumsbediensteter und schob Ellas Sarg herein. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, sagte er und begann sofort damit, den elektronischen Sprechmechanismus einzurichten. Er summte vergnügt vor sich hin.
    Die Arbeit war rasch beendet, der Bedienstete prüfte noch einmal die Schaltung, nickte dann zufrieden und schickte sich an, das Büro wieder zu verlassen.
    Â»Warten Sie, das hier ist für Sie.« Runciter gab ihm einige
Fünfzigcentstücke, die er aus seinen Taschen hervorgekramt hatte. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie so schnell gearbeitet haben.«
    Â»Vielen Dank, Mr. Runciter«, erwiderte der Bedienstete. Sein Blick fiel auf die Münzen. Er runzelte die Stirn. »Was für eine Währung ist das denn?«
    Runciter sah sich die Fünfzigcentstücke ebenfalls genau an. Und sah, was der Bedienstete meinte. Ganz eindeutig waren die Geldstücke nicht so, wie sie sein sollten. Wessen Kopf ist das?, fragte er sich. Wer ist da abgebildet? Es war nicht das gewohnte Porträt, aber es kam ihm doch bekannt vor …
    Und plötzlich wusste er, wer es war. Was hat das zu bedeuten?, dachte er. Die meisten Dinge im Leben lassen sich irgendwann, irgendwie erklären. Aber … Joe Chip auf einem Fünfzigcentstück?
    Es war die erste Joe-Chip-Münze, die er je gesehen hatte.
    Und dann wurde ihm mit eisiger Klarheit etwas bewusst: In seinen Taschen, in seinem Portemonnaie würde er noch mehr davon finden.
    Und das war nur der Anfang.

Marsianischer Zeitsturz

1
    Aus den Tiefen des Luminalschlafs heraus hörte Silvia Bohlen etwas rufen. Jäh zerriss es die Schichten, in denen sie versunken war, und beschädigte den perfekten Zustand des Nichtselbsts.
    Â»Mom«, rief ihr Sohn wieder von draußen.
    Sie richtete sich auf und nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas neben dem Bett; sie setzte die bloßen Füße auf den Boden und stand mühsam auf. Uhrzeit: Punkt halb zehn. Sie fand ihren Morgenrock und trat ans Fenster.
    Ich darf nichts mehr davon nehmen, dachte sie. Es war besser, dem schizophrenen Prozess nachzugeben und sich dem Rest der Welt anzuschließen. Sie zog die Fensterjalousie hoch; das Sonnenlicht mit der vertrauten trüben Rotfärbung füllte ihren Gesichtskreis aus und machte es ihr unmöglich, zu sehen. Sie hob die Hand und rief: »Was gibt’s, David?«
    Â»Mom, der Kanalschiffer ist da!«
    Also musste heute Mittwoch

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