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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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er schon vor langer Zeit erkannt, war neurotisch. Sie wollte eine Welt, in der sich nichts Neues tat, in der es keine Überraschungen gab. Und das war die Welt des besessenen Zwangsneurotikers; es war alles andere als eine gesunde Welt.
    Einmal, vor ein paar Jahren, hatte er seiner Frau von dieser Theorie erzählt. Silvia hatte leidlich aufmerksam zugehört und dann gesagt: »Aber darum geht es gar nicht, Jack. Versuch doch zu verstehen. Es gibt so viel Schlimmeres als Neurosen.« Sie hatte mit leiser und fester Stimme gesprochen, und er war ganz Ohr gewesen. »Wir fangen gerade erst an, etwas darüber zu erfahren. Du kennst dich damit schon aus. Du hast es hinter dir. «
    Und er nickte, weil er wusste, was sie meinte. Er hatte selbst einmal eine psychotische Phase durchgemacht, Anfang zwanzig.
Das war nichts Ungewöhnliches. Es war sogar eher natürlich und, wie er zugeben musste, grauenhaft. Angesichts dessen schien die starre, unbeugsame, zwangsneurotische Public School einen Rahmen zu bieten, der es einem ermöglichte, dankbar seinen Weg zur Menschheit und zur gemeinsamen Realität zurückzufinden. Er hatte begriffen, dass eine Neurose ein gewolltes Kunstprodukt war, vom leidenden Individuum oder einer Gesellschaft, die in der Krise steckte, absichtlich erschaffen. Sie war eine Erfindung, die aus der Notwendigkeit heraus entstand.
    Â»Hack nicht ständig auf den Neurosen herum«, hatte Silvia zu ihm gesagt, und er verstand sie. Neurosen waren ein bewusstes Innehalten, ein Erstarren irgendwo auf dem Lebensweg. Denn jenseits lag …
    Jeder Schizophrene wusste, was dort lag. Und jeder ehemals Schizophrene, dachte Jack, während er sich an seine eigene Episode erinnerte.
    Â 
    Die beiden Männer auf der anderen Seite des Zimmers starrten ihn sonderbar an. Was hatte er gesagt? Herbert Hoover war ein viel besserer Leiter des FBI, als Carrington je sein wird. »Ich weiß, dass ich recht habe«, fügte er hinzu. »Jede Wette.« Seine Gedanken wirbelten durcheinander, und er nippte an seinem Bier. Alles war schwer geworden, sein Arm und das Glas; es fiel ihm leichter, nach unten zu schauen als nach oben … Er studierte das Streichholzbriefchen auf dem Sofatisch.
    Â»Sie meinen nicht Herbert Hoover«, sagte Lou Notting. »Sie meinen J. Edgar …«
    Herrje!, dachte Jack entsetzt. Ja, er hatte Herbert Hoover gesagt, und es war ihm erst aufgefallen, als sie ihn darauf hinwiesen. Was ist nur los mit mir?, fragte er sich. Ich fühle mich wie im Halbschlaf. Dabei war er am Abend zuvor schon um
zehn ins Bett gegangen, hatte fast zwölf Stunden geschlafen. »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Natürlich meine ich …« Er merkte, wie er sich verhaspelte. Sorgfältig sagte er: »J. Edgar Hoover.« Aber seine Stimme klang belegt und schleppend, wie ein Schallplattenteller, der an Schwung verliert. Und nun war es ihm schon fast unmöglich, den Kopf zu heben; er schlief an Ort und Stelle ein, hier in Nottings Wohnzimmer, doch ihm fielen die Augen nicht zu – als er sie schließen wollte, stellte er fest, dass es nicht ging. Seine Aufmerksamkeit war ganz auf das Streichholzbriefchen gerichtet. Vor dem Anzünden zuklappen, las er. Können Sie dieses Pferd zeichnen? Erste Unterrichtsstunde gratis, keine Verpflichtungen. Vordruck für kostenlose Anmeldung siehe Rückseite. Ohne zu blinzeln starrte er weiter, während Lou Notting und Fred Clarke über abstrakte Dinge wie die Beschneidungen der Freiheit und den demokratischen Prozess diskutierten … er hörte deutlich jedes Wort und lauschte ihnen gern. Aber er hatte keine Lust, sich an der Diskussion zu beteiligen, obwohl er wusste, dass beide unrecht hatten. Er ließ sie weiterdiskutieren; das war einfacher. Es geschah einfach. Und er ließ es geschehen.
    Â»Jack ist heute nicht bei der Sache«, sagte Clarke.
    Erschreckt fuhr Jack Bohlen hoch, als ihm klar wurde, dass sie ihn aufmerksam ansahen; er musste jetzt etwas tun oder sagen. »Doch, bin ich.« Es kostete ihn enorme Kraft; es war, als müsste er sich erst an die Meeresoberfläche kämpfen. »Nur zu, ich bin ganz Ohr.«
    Â»Mein Gott, du siehst aus wie eine Attrappe«, sagte Notting. »Geh nach Hause und leg dich schlafen, um alles in der Welt.«
    Lous Frau Phyllis betrat das Wohnzimmer und sagte: »In dem Zustand, in dem du jetzt bist, wirst du es nie bis auf den Mars schaffen, Jack.« Sie

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