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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Menschen der Vagusnerv nicht automatisch ein«, erklärte Phil Resch. »Hat man Ihnen das bei Ihrer Ausbildung nicht beigebracht? Ich hab’s so gelernt, vor Jahren schon.«
    Â»Aber auf eine solche Weise sterben …«
    Â»Es ist schmerzlos. Also warum nicht?«
    Â»Es ist …« Rick machte eine Handbewegung, unfähig, die richtigen Worte zu finden.
    Â»Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird«, fügte Resch hinzu.
    Gemeinsam fuhren sie zum Dach des War Memorial Opera House hinauf und bestiegen Reschs Schwebewagen.
    Resch setzte sich ans Steuer und schloss die Wagentür hinter sich zu. Er sagte: »Mir wäre der Boneli-Test lieber.«
    Â»Den kenne ich nicht. Ich weiß nicht, wie er ausgewertet wird.« Ich müsste mich wegen des Ergebnisses auf seine Angaben verlassen, und das kommt nicht in Frage, fügte er in Gedanken hinzu.
    Â»Sie werden mir die Wahrheit sagen, ja?«, bat Phil Resch. »Falls ich ein Androide bin, werden Sie es mir sagen?«
    Â»Klar.«
    Â»Ich will’s nämlich wirklich wissen. Ich muss es wissen!« Phil Resch zündete sich die ausgegangene Zigarre wieder an, rutschte im Schalensitz des Wagens herum und versuchte, es sich möglichst bequem zu machen. Anscheinend gelang ihm das nicht. »Hat Ihnen das Gemälde von Munch, das Luba Luft betrachtete, denn wirklich so gefallen?«, fragte er. »Ich mag so etwas nicht. Realismus interessiert mich in der Kunst nicht. Ich mag Picasso und …«
    Â»Das Bild Pubertät stammt aus dem Jahr 1894«, unterbrach ihn Rick knapp. »Damals gab es nichts anderes als Realismus, das muss man dabei berücksichtigen.«

    Â»Aber das andere – der Mensch, der sich die Ohren zuhält und schreit, das war nicht repräsentativ dafür.«
    Rick öffnete seine Mappe und fischte die Apparate heraus.
    Â»Raffiniert«, bemerkte Phil Resch und passte genau auf. »Wie viele Fragen müssen Sie mir stellen, ehe Sie zu einem Schluss gelangen?«
    Â»Sechs oder sieben.« Er reichte ihm die Klebescheibe. »Befestigen Sie das an Ihrer Backe. Aber ganz fest. Und dieses Licht …«
    Er stellte es ein. »Es bleibt auf Ihr Auge gerichtet. Bewegen Sie sich nicht und halten Sie auch Ihre Augäpfel so ruhig wie möglich.«
    Â»Reflexabweichungen«, bemerkte Phil Resch verständnisvoll. »Aber nicht auf physische Reize. Die Vergrößerung der Pupille nach gewissen Fragen messen sie beispielsweise nicht. Wir nennen das eine unwillkürliche Reaktion.«
    Â»Glauben Sie, diese Reaktion kontrollieren zu können?«, fragte Rick.
    Â»Eigentlich nicht. Mit der Zeit kann man’s vielleicht lernen. Jedoch nie den Anfangsausschlag – der ist jeder bewussten Kontrolle entzogen. Falls nicht …« Er brach ab. »Machen Sie weiter. Ich bin nervös. Tut mir leid, wenn ich zu viel rede.«
    Â»Reden Sie, so viel Sie wollen«, sagte Rick. Bis hinein ins Grab, dachte er, wenn’s dir drum ist. Mir ist das gleich.
    Â»Falls ich mich als Androide entpuppe«, plapperte Phil Resch weiter, »wird der Test Ihren Glauben an die Menschheit erneut festigen. Da das Experiment aber nicht so ausgehen wird, schlage ich vor, dass Sie sich schon langsam eine Philosophie zurechtlegen, die berücksichtigt …«
    Â»Hier kommt die erste Frage«, unterbrach ihn Rick. Seine Geräte waren fertig aufgebaut, die Nadeln auf den beiden Zifferblättern zitterten. »Die Reaktionszeit wird mit ausgewertet. Antworten Sie deshalb so schnell Sie können.«

    Aus dem Gedächtnis legte er ihm die erste Frage vor. Der Test hatte begonnen.
    Â 
    Danach blieb Rick eine ganze Weile regungslos sitzen. Dann erst sammelte er seinen Apparat ein und stopfte alles wieder in seine Aktenmappe.
    Â»Ich kann’s Ihrem Gesicht ablesen«, sagte Phil Resch und atmete in unendlicher Erleichterung, beinahe krampfhaft, auf. »Nun gut. Jetzt können Sie mir meine Waffe zurückgeben.« Er hielt Rick die Hand auffordernd hin und wartete.
    Â»Anscheinend hatten Sie recht, was Garlands Motive betrifft«, sagte Rick. »Er wollte einen Keil zwischen uns treiben.« Er fühlte sich körperlich und geistig furchtbar abgespannt.
    Â»Haben Sie Ihre Ideologie angepasst?«, fragte Resch. »Haben Sie sich eine Philosophie zurechtgelegt, in die ich als Bestandteil der menschlichen Rasse hineinpasse?«
    Â»Ihre emotionelle Fähigkeit, Ihr

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