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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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begannen sie eine gewaltsame Rebellion, wofür ihr Schöpfer sie in die Hölle verbannte. Wenn sie die Erde heute betreten, kommen sie immer mit einer Absicht zurück, einem Plan. Sie wollen unserer Welt ihren Stempel aufdr ü cken und sie zu einem Ort machen, an dem sie endlich Frieden finden. Aber dafür brauchen sie die Menschen, ohne deren Körper sie außerhalb Saetans Reich nicht existieren können. Jahrhunderte der Qualen unter seiner Rigide hat die meisten Dämonen in vom Hass zerfressene Biester verwandelt, die die Menschheit zumindest zum Teil für ihre Qualen verantwortlich macht. Ich denke , du erkennst das Dilemma.“
    Blanche schnaubte. Einerseits waren Dämonen auf Menschen angewiesen, andererseits hassten sie diese wie die Pest. Eine tolle Mischung, ähnlich wie Nitro und Glycerin. Ihr lag eine beißende Bemerkung auf der Zunge, als ihr Mobiltelefon vibrierte. Na toll. Kaum hatte sie ein beschissenes Handy, wu r de sie rund um die Uhr belästigt. Es war Enzo – der hatte ihr noch gefehlt.
    „Blanche, cara mia! Ich hatte einen ganz außergewöhnlichen Abend mit unserem gemeinsamen Freund Marcel . “
    „Wie nett, dass du mich extra anrufst, um mir die gute Nachricht mitzute i len.“
    Als sie sein dunkles Lachen hörte, presste sie die Lippen zusammen.
    „Allein dein Anblick hat die Atmosphäre unserer Verhandlungen vol l kommen gewandelt“, gurrte er in den Hörer.
    „War mir ein Vergnügen . “
    Wieder lachte er.
    „Diese Erfahrung hat mich dazu ermuntert, euch für morgen Abend eine n Tisch im Guy Savoy in der Rue Troyon zu reservieren.“
    Der hatte vielleicht Nerven.
    „Da habe ich schon etwas vor.“
    „Hast du nicht.“ In seiner Stimme fand sich kein Lächeln mehr. „Morgen Abend um a cht, sei pünktlich . “
    „Du kannst mich nicht rumkommandieren wie eine deiner …“ Doch die Leitung war bereits tot. „Willst du wissen, wohin du dir deine Reservierung stecken kannst?“, schnauzte sie in das Telefon, als eine plötzliche Bö e Leos Armorik, die Zigaretten und ein Schälchen mit Erdnüssen von der Theke fegte. Während der Barkeeper verwundert zur Eingangstür sah, lag Leos Blick auf Blanche, die leise fluchend ihr Handy malträtierte. Das kleine I n termezzo hatte sie nur am Rande mitbekommen .
     

     
    Dass Tchort in den Untergrund gegangen war , wunderte ihn nicht. Dass er es gleich so wörtlich nehmen musste, schon. Als Beliar den Schwarzen Gott nach stundenlanger Odyssee ausgerechnet im dunkelsten Pariser Getto au s findig machte, verzog er angewidert das Gesicht. Nachdem er lautlos i r gendwo im Nirgendwo zwischen Montfermeil und Clichy-sous-Bois landete, bemerkte er, dass es bereits dämmerte. Dank Tchorts Versteckspiel hatte er kostbare Stunden vergeudet, die er nicht bei Blanche sein konnte. Dieser Umstand ärgerte ihn mehr , als er sagen konnte. Hinter ihrer Stärke verbarg sich eine zerbrechliche Frau, der die letzten Wochen einiges abverlangt ha t ten. Sie wusste nie, wann sie am Limit war, und wenn doch, änderte das nichts an ihrer Haltung. Stur wie sie war , ging sie an ihre Grenzen und dar ü ber hinaus. Das Dämonenblut gab ihr zusätzliche Kraft und ein größer e s Durchhalt e vermögen. Es änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass sie ein Mensch aus Fleisch und Blut war.
    Wer auch immer sie verletzten würde, er würde den nächsten Tag nicht e r leben, zumindest nicht in einem Stück. Beliar hasste die Tatsache, nicht in ihrer Nähe zu sein. Dass Tchort Blanche um seinen Schutz brachte, war nicht dazu angetan, seinen Zorn zu besänftigen.
    Der Schwarze Gott war ein Geschöpf der Nacht. Im Gegensatz zum Herrn des Nordens hatte Tchort nicht die Macht , im Angesicht des Lichts sein Erscheinungsbild aufrechtzuerhalten, geschweige denn , seine Kräfte zu bewahren. Er wäre leichte Beute für ihn, und das wollte er aus nahe liege n den Gründen vermeiden. Doch Beliar hatte nicht vor, den Herrn des Ostens zu stellen. Er wollte mit ihm reden, von Angesicht zu Angesicht, ohne eine zu große Bedrohung für den einstigen Verbündeten darzustellen. Dass er ihn die ganze Nacht auf Trab gehalten und quer durch die Pariser Banlieues geschleift hatte, könnte ein Test sein, um ihn zu zwingen, seine Absichten zu offenbaren. Oder um ihn zu reizen und zu sehen, wie er mit dieser Herau s forderung umging.
    Beliar hatte sich angewöhnt , seine Energie bei sich zu halten, sie zu bü n deln und sich maximal abzuschirmen. Doch Tchort wurde nicht umsonst der Schwarze Gott

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