Blau wie das Glück: Roman (German Edition)
ich etwas anderes vermutete, würde ich euch eine gute Reise wünschen und hinterherwinken.«
»Okay. Da ist noch etwas.« Blair trat ans Fenster, um sich zu vergewissern, dass nicht weitere Vampire aufs Haus zugekommen waren. »Möglicherweise bereitet sich Lilith auch darauf vor, dort hinzukommen. Vielleicht ist sie ja sogar schon vor uns da. Können wir den Tanzplatz irgendwie – durch irgendeinen Zauber – so schützen, dass wir es wüssten, wenn er benutzt worden ist?«
»Ja, das müsste gehen.« Glenna blickte Hoyt an. »Ich glaube, das könnten wir machen.«
»Das braucht ihr nicht«, warf Larkin ein. »Sie kann nicht über den Tanzplatz der Götter gehen. Hast du mir, als wir hierher gekommen sind, nicht gesagt, Moira, dass kein Dämon dort hineinkönne?«
»Ja, er ist absolut rein«, erwiderte seine Kusine. »Sie können ihn nicht einmal betreten, geschweige denn über ihn durch die Welten reisen.«
»Okay, dann haben wir ein größeres Problem.«
Cian hob erneut sein Glas. »Anscheinend muss ich euch doch nachwinken.«
»Hmm, blöd. Das hatte ich ganz vergessen.« Larkin
schürzte nachdenklich die Lippen. »Wir müssen also einen Weg darum herum finden. Andererseits muss es ja eine Möglichkeit geben, da wir alle sechs gehen müssen. Wir müssen sie nur finden.«
»Wir gehen entweder alle zusammen«, sagte Hoyt und stellte seine Teetasse ab, »oder wir gehen gar nicht.«
»Genau.« Larkin nickte. »Wir lassen niemanden zurück. Und wir nehmen dieses Mal auch das Pferd mit.« Er lächelte Cian an. »Das heißt, wenn es dir recht ist.«
»Wir denken uns etwas aus. Fallen dir spontan irgendwelche magischen Lösungen ein?«, fragte Blair Hoyt.
»Die Göttin muss uns helfen. Wenn Glenna und ich versuchen, das Tor selber zu öffnen, um Cian durchzulassen, verändern wir möglicherweise alles, unterbrechen die Macht, und dann kommt am Ende niemand mehr hinein – oder wieder heraus.«
»Immer, wenn du die Natur der Dinge veränderst«, erklärte Glenna, »gibt es Erschütterungen. Magie hat ziemlich viel mit Physik gemein. Der Tanzplatz ist ein heiliger Ort, geweihter Boden, und damit dürfen wir nicht herumspielen. Aber Cian soll auf Geheiß der Göttin auch nach Geall, also müssen wir uns etwas einfallen lassen.«
»Wenn es noch einen anderen Weg gibt, ein Portal, das Lilith benutzt, dann muss Cian vielleicht dort hindurch.« Blair runzelte die Stirn. »Das wäre die zweitbeste Wahl, weil es mir nicht recht wäre, wenn wir uns trennen müssten, vor allem nicht am Reisetag.«
»Hinzu kommt«, warf Cian ein, »dass ich keine Ahnung habe, wo sich dieses Portal oder Fenster befindet.«
»Ja, genau. Aber vielleicht können wir das ja herausfinden.«
»Noch ein Suchzauber?« Glenna griff nach Hoyts Hand. »Wir können es versuchen.«
»Nein, ich habe nicht an Zaubersprüche gedacht. Eigentlich nicht.« Blair legte den Kopf schräg und musterte Larkin. »Eher an etwas Lebendiges.«
Er stellte sein Bierglas ab, und langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Was schwebt dir denn so vor?«
»Bist du sicher, dass du es tun möchtest?« Blair stand mit Larkin im Turm. »Ich weiß ja, es war meine Idee, aber …«
»Ja, und eine hervorragende Idee. Machst du dir etwa Sorgen um mich, a stór?«
»Weil ich dich in ein befestigtes Vampirnest, umgeben von magischen Schilden, schicke, und dazu noch unbewaffnet? Nein. Worüber sollte ich mir Sorgen machen?«
»Ich brauche keine Waffe, und es wäre auch nicht so leicht, eine mitzunehmen.«
»Wenn du das Gefühl hast, in Gefahr zu sein, haust du ab, ja? Spiel nicht den Helden.«
»Ich bin zum Helden geboren.«
»Ich meine es ernst, Larkin, keine Heldentaten.« Ihr zog sich jetzt bereits der Magen zusammen. »Der Ausflug dient nur der Recherche. Halt Ausschau nach Zeichen, ob sie sich zur Abreise bereit macht, wie viele es ungefähr sind, ein Blick in ihr Waffenlager …«
»Ja, das haben wir doch alles schon besprochen. Glaubst du, ich kann es nicht behalten?«
»Wir sollten bis morgen Früh warten, und dann könnten wir dich so nahe wie möglich an die Klippen heranfahren. Und wir wären da, wenn du Probleme bekommst.«
»Höchstwahrscheinlich haben sie die Höhlen tagsüber verriegelt. Nachts rechnen sie nicht mit so etwas. Und
wenn ich in diesem Krieg als Soldat kämpfen soll, Blair, dann muss ich auch mein Bestes geben.«
»Sei nur bitte nicht leichtsinnig.« Sie umfasste seinen Kopf mit beiden Händen und küsste
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