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Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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Skyes Mund – würde ich einen Abstrich machen – Henrys DNA nachweisen könnte, sage ich: »Okay, es reicht.«
    Skye löst sich lachend von ihm und Henry tut so, als hätte er erst jetzt bemerkt, dass ich auch noch da bin. Na klar.
    »Was geht?«, sagt er und beugt sich dann zur Bar vor und fragt nach einem Glas Wasser mit Eiswürfeln. Er nimmt es und wir suchen nach einem Tisch. Weil alle belegt sind, stellen wir uns einfach in eine Ecke und unterhalten uns dort. Irgendwann kommt Mason dazu und legt seinen Arm um meine Schulter. Sein T-Shirt ist schweißnass und fast verfliegt dadurch der positive Effekt, den sein Gesang auf mich hatte. »Hey Caymen, du bist ja doch gekommen.«
    »Hier bin ich.«
    »Wie waren wir heute Abend?«
    »Richtig gut.«
    »Hast du ein paar der alten Damen mitgebracht?« Er schaut sich um, als rechne er wirklich damit.
    »Beinahe ja, aber sie hat im letzten Moment abgesagt. Vermutlich tritt heute Abend in der Innenstadt irgendeine Metalhead-Band auf.«
    »Welche denn?«, erkundigt sich Henry und Mason fängt an zu lachen.
    »Das war ein Witz, du Idiot«, sagt er.
    »Nenn mich nicht Idiot.«
    »Dann benimm dich auch nicht wie einer.«
    Henry schmollt und Skye sagt: »Du bist kein Idiot, Babe.« Dann fangen sie wieder an zu knutschen. Würg. Im Ernst.
    »Willst du was trinken?«, fragt Mason und lotst mich an einen frei gewordenen Tisch.
    »Ja, bitte.«
    Ich setze mich hin und er kommt mit zwei Flaschen Bier zurück. Eine davon hält er mir hin.
    Ich hebe meine Hände. »Äh, ich trinke nicht. Ich bin siebzehn.«
    »Na und? Ich bin neunzehn.«
    »Meine Mom hat mir gedroht, dass sie immer noch das Recht hat, mich umzubringen, solange ich nicht achtzehn bin.« In Wirklichkeit rät meine Mom mir immer, dass ich meine überaus strenge Mutter vorschieben soll, wenn ich mich in einer Situation wie dieser rechtfertigen muss. Scheint gut zu funktionieren.
    Er lacht. »Okay, kein Problem.« Er setzt sich neben mich.
    Ich schaue ihm eine Weile zu, wie er sein Bier trinkt, dann sage ich: »Ich geh mir ein Wasser holen.«
    »Oh.« Er springt wieder auf. »Setz dich. Das mach ich.«
    Ich schaue ihm hinterher und bin mir nicht sicher, ob ich so nervös bin, weil ich mich mit dem Sänger der Band unterhalte, oder ob es wegen Mason ist. Als zwei andere Mädel an der Bar auf ihn zusteuern und er sich umdreht, um sich mit ihnen zu unterhalten, wird mir klar, dass es wegen Ersterem ist. Schließlich kenne ich ihn kaum. Ich komme mir blöd vor.
    Der Barkeeper gibt ihm mein Wasser mit Eiswürfeln, aber Mason redet weiter.
    Abrupt stehe ich auf. Ich kann nicht länger bleiben. Morgen muss ich früh raus.
    Ich gehe in die Ecke rüber, in der wir Henry und Skye stehen gelassen haben, und tippe Skye auf die Schulter. »Hey, ich muss los.«
    Sie löst sich von Henry. »Warte.« Sie schaut sich um und entdeckt Mason. »Nein, bitte geh noch nicht. Die Mädchen fallen ständig über ihn her. Er kann nichts dafür.«
    »Damit hab ich kein Problem. Und deshalb will ich auch nicht gehen.« Wenigstens versuche ich, mir das einzureden. »Ich muss bloß morgen früh arbeiten. Wir sehen uns.«
    Ich gehe, um mich von Mason zu verabschieden, und höre sie sagen: »Warte, wir bringen dich nach Hause.«
    Als wir an Mason vorbeigehen, winke ich ihm zu und forme mit den Lippen ein stummes Tschüss. Aber Skye ruft laut: »Wir bringen Caymen nach Hause.«
    Er gibt mir ein Handzeichen, dass ich warten soll, nickt dem Mädchen vor ihm höflich zu und beendet die Unterhaltung oder was immer sie zu bereden hatten. Er setzt das Glas mit Wasser, das er geordert hat, auf der Theke ab. »Ich komme mit.«
    Henry und Skye laufen voran und unterhalten sich leise. Mason legt seinen Arm um meine Schulter. Ich hab schnell kapiert, dass er zu der Art von Jungs gehört, die ständig Körperkontakt suchen. Die ersten Meter schweigen wir.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so früh gehen musst«, sagt er schließlich.
    »Ja. Ich muss morgen früh arbeiten.«
    »Wir spielen nächste Woche wieder.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Einladung sein soll oder ob er bloß ein Gesprächsthema sucht. Ich nicke also nur.
    »Danke«, sage ich, als wir beim Laden ankommen und ich die Schlüssel aus meiner Tasche ziehe.
    Er beugt sich über mich, und weil ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass er versuchen könnte, mich zu küssen, noch dazu vor Zeugen – egal wie sehr er Körperkontakt sucht –, springe ich nicht schnell genug zurück und bin völlig

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