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Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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klarkommen? Mit uns?« Seine Stimme an meinem Hals klingt gedämpft.
    Ich lasse meine Hand durch sein Haar wandern, ziehe Muster und lächele. »Sie wird sich schon beruhigen, sobald sie dich richtig kennengelernt hat. Ich meine, wie kann sie einen Xander Spence nicht mögen?«
    »Das stimmt.« Er küsst mich noch einmal und gibt mich dann frei.
    Ich gehe los; dann drehe ich mich wieder um. Er lehnt an seinem Auto, ein süßes Lächeln auf seinen Lippen. Ich stolpere, fange mich dann aber wieder und muss ein bisschen lachen. »Viel Spaß in Florida.«
    Im Laden ist es dunkel, aber hinten über der Treppe brennt Licht. Ich hole tief Luft, gehe langsam nach oben. Ich bin noch nicht so weit, mich der Wut zu stellen, die ich in den Augen meiner Mom gesehen habe. Ich bin viel zu glücklich. Ich will nicht, dass meine Mom mir mein Nach-Kuss-Hochgefühl zerstört. Vielleicht schläft sie ja schon. Vielleicht ist ihre Wut verebbt. Ich lache mich selber aus. Keine Chance!
    Die Wohnungstür quietscht, als ich sie öffne. Ich kann die Spannung in der Luft beinahe spüren, sie ist kurz davor zu explodieren.
    Meine Mom sitzt mit kerzengeradem Rücken am Küchentisch. Die Küche liegt im Halbdunkel, nur die Lampen unter den Schränken geben etwas Licht. Ich knipse das Deckenlicht an.
    »Wie lange schon?«, ist das Erste, was sie sagt.
    »Ein paar Monate.«
    »Ist das der Junge, mit dem du dich immer getroffen hast?«
    »Ja.«
    »Was ist mit Mason? Ich dachte, du und Mason …«
    Ich schüttele den Kopf. »Wir sind bloß befreundet.«
    Sie steht auf und schaut mich an. »Wo hast du ihn kennengelernt?«
    Ich weiß, dass sie nicht von Mason spricht. Sie ist wieder bei Xander. »Hier.«
    »Ihr habt euch hier kennengelernt?« Sie zeigt auf den Fußboden. Vielleicht ist jetzt nicht der ideale Zeitpunkt, einen Witz zu machen, denn ihr ganzes Gesicht ist verzerrt.
    »Du weißt, dass die Daltons …« Sie schafft es nicht einmal, das Wort auszusprechen.
    »… in Geld schwimmen? Ja, das weiß ich.«
    »Caymen …« Sie stößt einen langen Seufzer aus.
    »Wo liegt das Problem? Wir mögen uns.«
    »Menschen wie er geben sich nicht lange mit Menschen wie uns ab.«
    Ich seufze. »Mom, bitte. Wir leben nicht mehr im achtzehnten Jahrhundert.«
    Ihr kurzes Auflachen klingt unecht. »Je reicher man ist, desto langsamer vergeht die Zeit.«
    Ich schnappe gespielt nach Luft. »Meinst du damit, dass er für immer siebzehn bleibt?«
    »Caymen, das ist nicht witzig.« Sie fährt sich mit der Hand übers Gesicht. »Was wird Mrs Dalton bloß denken?«
    Ich starre auf ihre Hand, die sie jetzt zur Faust geballt hat, und meine Euphorie verfliegt endgültig. »Was hat das mit Mrs Dalton zu tun?«
    »Du hast ihren Enkelsohn bei uns im Laden kennengelernt. Jetzt hält sie uns bestimmt für unprofessionell.«
    »Ich glaube, Mrs Dalton mag mich.«
    »Sie mag dich als das Mädchen, das sie bedient, und nicht als das Mädchen, das mit ihrem Enkelsohn zusammen ist.«
    Die Worte bleiben mir im Hals stecken und ich blinzele kurz. Es ist, als hätte meine Mom eben gesagt: »Für Xanders Familie bist du nicht gut genug und weißt du, was? Sie haben recht.«
    »Du wusstest genau, dass ich euer Treffen nicht gut gefunden hätte. Und deswegen hast du mich von Anfang an darüber belogen, wer er ist.«
    Ich kann es nicht fassen, dass meine Mom, die so viele Geheimnisse vor mir hat, die Frechheit besitzt, auch nur den Mund aufzumachen. »Mom, du machst dich total lächerlich. Wir haben Spaß zusammen. Kannst du nicht einfach glücklich für uns sein?«
    »Spaß. Genau das ist es für ihn. Kapierst du das nicht? Du bist einfach nur ein kleiner Nervenkitzel für ihn, etwas anderes, bis er so weit ist, eine echte Beziehung einzugehen.«
    »Moment, glaubst du etwa, dass ich von ihm erwarte, dass er um meine Hand anhält? Ich wollte noch mindestens drei Wochen warten, bevor ich das Thema anschneide.«
    Sie ignoriert meinen Sarkasmus. »Er hat seinen Spaß. Wie aufregend: sich mit dem Mädchen, das über dem Puppenladen wohnt, zu verabreden. Ein Abenteuer. Aber er nimmt es nicht ernst. Er wird dir das Herz brechen.«
    »Wow, kein Wunder, dass mein Dad nie vorbeigekommen ist, um mich zu besuchen.«
    »Dein Vater wollte dich nie sehen! Darauf will ich doch hinaus, Caymen. Begreifst du das denn nicht? Er hat uns im Stich gelassen.«
    Ich atme heftig. Meine Brust hebt und senkt sich ruckartig und trotzdem fühlt es sich so an, als bekäme ich keine Luft. »Na, super. Glaubst du, dass

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