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Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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ich ihn erpressen kann? Bei seiner Arbeit aufkreuzen und ›Daddy‹ brüllen? Wie Will Ferrell in Buddy – der Weihnachtself?«
    »Caymen, Witze helfen uns jetzt auch nicht weiter.«
    Ich habe das Gefühl, als würde jemand mein Herz mit seiner Faust umschließen und zerquetschen. »Buddy ist nicht zum Lachen. Dieser Film ist ein Klassiker.«
    Meine Mom stößt einen tiefen Seufzer aus. »Ich bin für dich da, wenn du darüber sprechen möchtest, wie du dich wirklich fühlst. Und ich kann dich nicht daran hindern, dich mit Xander zu treffen. Aber wenn du etwas auf mein Urteil gibst oder dich meine Meinung überhaupt noch interessiert, dann wirst du es nicht tun.«
    Sie will gar nicht wissen, wie ich mich wirklich fühle. Sie will bloß, dass ich mich nicht mehr mit Xander treffe. »Ich habe deine Meinung zur Kenntnis genommen.« Ich verlasse die Küche in der Hoffnung, dass ich bald wieder atmen kann.

35.
    A m Samstag warte ich vor dem Laden. Meine Mom und ich haben die ganze Woche kaum einen Blick gewechselt und ich möchte nicht, dass sie die Gelegenheit nutzt, mir noch einmal all ihre schrecklichen Ansichten über Xander an den Kopf zu werfen, also lasse ich es erst gar nicht dazu kommen. Ich trete unbehaglich auf meinen hohen Absätzen von einem Bein aufs andere (die hochhackigen Schuhe gehören übrigens Skye). Ich trage Schuhe mit Absätzen eigentlich nicht oft. Aber es gibt Opfer, die ich bereit bin, für Xander zu bringen, und anscheinend kann ich »Schuhe mit hohen Absätzen« auf die immer länger werdende Liste setzen … gleich nach »Beziehung mit der Mutter«.
    Xander fährt in einem schwarzen Sportwagen vor und ich beiße mir auf die Lippe. Ich hatte das im Scherz gemeint, von wegen, dass er mehr als ein Auto hat. Warum muss er eigentlich so gut in ein paar der Schubladen passen, während er sich über die anderen einfach hinwegsetzt? Als hätte er es darauf abgesehen, die oberflächliche Meinung meiner Mom zu bestätigen, sodass sie sich tatsächlich Mühe geben muss, um hinter die Fassade zu schauen und festzustellen, dass sie sich geirrt hat. Die Mühe wird sie sich nicht machen.
    Er steigt aus dem Auto und mein Herz klopft so heftig, dass ich weiß, dass ich Xander immer noch mag, sehr sogar. Er sieht umwerfend im Anzug aus. Sein Haar trägt er heute Abend nach hinten gegelt, was ihn älter aussehen lässt, als er ist. Sein Trip nach Florida hat ihm eine gesunde Gesichtsfarbe verliehen.
    »Ich hab dich vermisst«, sagt er.
    »Ich dich auch.«
    »Du siehst toll aus.«
    Obwohl mir das Kleid gut passt und sich genau an den richtigen Stellen an meinen Körper schmiegt, fühle ich mich ein bisschen unsicher darin. Und die Tatsache, dass ich es in einem Secondhandladen gekauft habe, macht die Sache nicht besser. Die Kleider heute Abend werden doppelt so schick sein und hundertmal teurer. »Ich komme mir wie eine Betrügerin vor.«
    »Wieso? Bist du auf solchen Veranstaltungen nicht schon so oft gewesen, dass es für den Rest deines Lebens reicht?«
    »Ja klar, Millionen Mal.« Ich boxe ihn auf den Arm.
    »Na ja, du hast Glück. Mein Mom zwingt mich hinzugehen.«
    »Richtig so, dass sie dich zwingt. Es wäre ein Verbrechen, dich im Anzug der Welt vorzuenthalten.«
    Er zupft am unteren Rand seiner Anzugjacke. »Gefällt’s dir?«
    »Ja. Sehr sogar.«
    Er legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich an sich. Eine Flut von Gerüchen umfängt mich, von Zahnpasta bis hin zum Aftershave. Meine hohen Absätze lassen mich ein wenig stolpern, aber ich lehne mich an ihn und finde mein Gleichgewicht wieder. Ich umarme ihn und für eine Sekunde überkommt mich die Angst, meine Mom könnte uns durchs Fenster beobachten, aber sein Geruch und der Druck seiner Arme erinnern mich daran, wofür ich hier kämpfe. Das hier. Ihn. Es ist ein schönes Gefühl, von ihm umarmt zu werden. Alles, was meine Mom über ihn und mich gesagt hat, scheint in seinen Armen zu verschwinden.
    Er küsst mich auf die Wange. »Du riechst gut.«
    »Du auch.«
    Er schielt über meine Schulter in Richtung Laden. »Gehen wir noch rein?«
    »Nein … nein.« Ich ziehe ihn fester an mich. Ich wünschte, ich könnte ihn mit hineinnehmen. Ich wünschte, dass meine Mom ihn kennenlernen, ihn akzeptieren würde so wie Mason.
    »Okay.« Er bringt mich auf die andere Seite des Wagens, öffnet die Beifahrertür und hilft mir beim Einsteigen.
    Nachdem er sich auf die Fahrerseite hat gleiten lassen, startet er den Motor und schaut mich prüfend an. »Was

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