Blaubeertage (German Edition)
ist los, Babe?« Xander nimmt meine Hand und legt sie auf sein Knie.
»Ist das jetzt mein neuer Kosename? Babe?«
Er setzt rückwärts aus der Parklücke und fährt los. »Gefällt er dir nicht?«
»Ist schon okay. Er erinnert mich allerdings an das Schweinchen.«
»Möchtest du vielleicht einen Antrag auf Änderung stellen?«
»Ich finde Süße nicht schlecht, hauptsächlich, weil ich nicht süß bin, und das bringt mich zum Lachen.«
»Wie wär’s mit Zuckerpüppchen?«
»Ha! Nur, wenn du willst, dass ich vor Schreck zusammenzucke.«
»Okay, wie wär’s mit Themenwechslerin? Das passt gut zu dir.« Er drückt meine Hand. »Also: Netter Versuch, aber was ist los … Zuckerpüppchen?«
Ich seufze. »Meine Mom und ich hatten einen Riesenkrach.«
»Meinetwegen?«
»Wie arrogant. Bild dir ja nicht ein, dass sich ständig alles um dich dreht.«
»Worum ging es dann?«
»Um dich.«
Er lächelt. Ich liebe sein Lächeln. Ich möchte nicht über meine Mom reden. Ich möchte über sein Lächeln reden oder übers Küssen. Ich würde mich gerne übers Küssen unterhalten.
»Was genau mag deine Mom denn nicht an mir?«
»Hauptsächlich, dass du reich bist. Wenn du diesen einen Umstand ändern könntest, würde das mein Leben sehr viel einfacher machen.«
»Ich werde mich bemühen.«
»Danke. Ausgesprochen zuvorkommend.«
»Sie will also etwas anderes für dich?«
»Was meinst du damit?«
»Etwas anderes als ihre eigene Vergangenheit?«
»Genau. Sie will nicht, dass ich mich mit einem reichen Typen einlasse, schwanger werde und mir der reiche Typ dann davonläuft.«
»Und daran ist sein Geld schuld?«
»Ich weiß, total lächerlich.«
»Hat dieser Teil ihres Lebens die ganze Geschichte mit dem Über-dem-Puppenladen-Wohnen ins Rollen gebracht?«
Ich muss daran denken, wie die Eltern meines Vaters meiner Mutter das Geld gegeben haben, damit sie das Geschäft aufmachen konnte. »Um ehrlich zu sein, ja.«
»Äh, Moment, hast du dein ganzes Leben dort oben gewohnt?«
»Ja.«
»Wow, sie ist echt krass.«
Was ist krass an der Tatsache, über einem Puppenladen zu wohnen? »In mancher Hinsicht, vermutlich.«
»Ich dachte, meine Mom wäre krass, aber deine räumt den Pokal so was von ab.«
Der Festsaal im Hotel ist der schönste Raum, den ich je im Leben gesehen habe: große Kronleuchter, gemusterter Parkettboden, prächtige Vorhänge, die von der Decke bis zum Boden reichen. Xander lotst mich zu einem Tisch im vorderen Bereich des Saals und ich hole tief Luft. Was war gleich noch einmal der hirnrissige Ratschlag gewesen, den Henry mir gegeben hatte, bevor ich mich mit Mason verabredet habe? Ach ja, ich selbst sein. Ich bin mir nicht sicher, ob das hier funktionieren wird. Vielleicht sollte heute Abend lieber jemand anderes für mich das Kommando übernehmen.
Dann entdecke ich Mrs Dalton und würde am liebsten davonrennen und mich verstecken. Zu jedem anderen Zeitpunkt und in jeder anderen Situation hätte sie mir meine Befangenheit genommen, aber nach dem, was meine Mom gesagt hat, fühlt sich meine Hand in Xanders heiß an, als würde jemand einen Scheinwerfer auf uns richten.
Ich starre zu lange in ihre Richtung, unsere Blicke treffen sich. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und ich wische sie weg. Sie lächelt und winkt uns zu.
»Ich glaube, wir werden herangewunken.« Er zwinkert mir bei dem Satz zu. Ich hätte gerne mit einem Scherz gekontert, aber ich bin zu nervös.
»Caymen«, sagt Mrs Dalton. »Ich wusste gar nicht, dass du kommst. Wie schön, dich hier zu sehen. Freut mich, dass Alex seinen Charme hat wirken lassen.«
»Das war ein hartes Stück Arbeit, Grammy. Dieses Mädchen ist schwer zu überzeugen.« Er küsst meine Hand.
»Die meisten Dinge, die es wert sind, sind nicht so leicht zu haben.«
Vielleicht liegt es an mir, aber das klingt nicht wie die Antwort von jemandem, der wütend auf den Enkelsohn ist, weil er mit der Dienstbotin zusammen ist.
»Wehe, wenn du sie nicht anständig behandelst.« Sie richtet einen erhobenen Zeigefinger auf Xander.
»Solltest du das nicht lieber zu ihr sagen? Ich bin schließlich dein Enkelsohn.« Er beugt sich vor und küsst sie auf die Wange und flüstert ihr etwas zu, das sie zum Lachen bringt.
»Was hast du zu ihr gesagt?«, frage ich, nachdem wir weitergegangen sind.
»Ich hab ihr gesagt, dass du durchaus selbst in der Lage bist, auf dich aufzupassen, und dass du keine zusätzlichen Leibwächter brauchst.«
»Das stimmt.«
»Von
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