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Blaue Rosen

Blaue Rosen

Titel: Blaue Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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Aber
all meine Träume sind doch schon zerplatzt, Dad. All meine
Träume beinhalteten Ricky.“
„Das denkst du jetzt.
Aber du bist doch erst siebzehn. Du hast noch dein ganzes Leben vor
dir. Und auch wenn du es dir im Moment nicht vorstellen kannst, das
Leben hält noch so viel Schönes für dich
bereit.“
Delilah versuchte zu lächeln. Sie wusste, ihr
Daddy versuchte, ihr Mut zuzureden.
„Also, was hältst
du davon, für ein paar Wochen deine Tante Anna in Santa Barbara
zu besuchen?“
„Ich weiß nicht. Eigentlich will
ich nicht weg.“
„Ich bestehe aber darauf. Und wenn du
nicht dorthin willst, dann such dir ein anderes Ziel aus. Ich möchte
nur, dass du anfängst, wieder ein klein wenig Spaß am
Leben zu haben und wieder nach vorne siehst. Gib noch nicht
auf.“
„Ich werde darüber nachdenken“, sagte
sie und das tat sie.
    ♥
    Am nächsten Tag sagte sie ihrem Dad, dass sie
sich dazu entschlossen hatte, das Angebot anzunehmen und nach Santa
Barbara zu fahren. Ihr Dad war erleichtert, und noch am selben
Nachmittag fuhr er mit einem neuen VW-Käfer vor.
    „ Wenn
du schon fährst, dann fahre auch in deinem eigenen Auto“,
sagte er und übergab ihr die Schlüssel.
„Aber
Daddy, woher hast du denn das Geld dafür?“
„Ich
spare schon seit einer Weile, wie du weißt.“
„Dafür
wolltest du dir doch aber so ein neues Farbfernsehgerät
kaufen.“
„Die Dinger braucht doch keiner. Und sie sind
viel zu teuer. Wer weiß, vielleicht kann sie sich in ein paar
Jahren jedermann leisten. Doch jetzt bist du mir tausend Mal
wichtiger.“
„Ich danke dir, Daddy“, sagte sie
und umarmte ihn.
Und zwei Tage darauf fuhr sie los in Richtung
Westen.

Blick nach vorne
    Nachdem Delilah zwei ruhige, erholsame Wochen bei
ihrer Tante Anna in Santa Barbara verbracht hatte, kehrte sich mit
neuem Lebenswillen zurück nach Hause. Tante Anna hatte sie mit
sich selbst allein gelassen, sie nicht mit Fragen oder guten
Ratschlägen überhäuft.
    Und ihr Dad hatte Recht gehabt, so ein Ortswechsel
wirkte Wunder. Sie hatte trotzdem Rickys Hemd in ihren Koffer gepackt
und am Strand „Der Herr der Ringe“ gelesen und dabei
zärtlich die Seiten berührt, dieselben, die Ricky noch vor
Kurzem berührt hatte. In Santa Barbara fand sie sogar ein
Blumengeschäft, das blaue Rosen anbot. Sie kaufte zehn Stück,
eine für jeden Monat, den sie und Ricky zusammen verbracht
hatten.

Sobald sie wieder in San Bernardino war, noch bevor
sie zurück nach Hause fuhr, brachte sie sie an Rickys Grab.
Blaue Rosen würden für immer ein Zeichen ihrer Liebe sein.
    ♥
    Obwohl sie sich gut erholt, viel nachgedacht und gut
gegessen hatte, ging es Delilah körperlich noch immer nicht viel
besser. Ihr war ständig übel und unglaublich schwindelig.
Eines Tages vertraute sie sich ihrer Mom an.
    „ Ich
habe auch seit einer Weile meine Periode nicht bekommen.“
„Manchmal
reagiert der Körper so auf Stress-Situationen, Delilah. Wir
sollten aber vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen.“ Sie sah
Delilah eindringlich an. „Es kann doch nicht sein, dass du
schwanger bist, oder?“
„Oh mein Gott, nein. Bitte
nicht, Mom.“ Sie hatte ehrlich noch nicht an diese Möglichkeit
gedacht.
„Oh, Delilah.“ Sie sah ihre Tochter voller
Mitleid an. „Wir werden es bald wissen.“
    Und eine Woche später wussten sie es, nämlich
als der Arzt ihnen bestätigte, was sie schon vermutet hatten.
„Sie sind im dritten Monat.“
    Ihre Mom berichtete dem Arzt von den Ereignissen der
vergangenen Wochen und er schüttelte den Kopf. „Das ist
natürlich eine aussichtslose Situation. Ich kann Ihnen nur
raten, Ihre Tochter schnell zu verheiraten, dann ist vielleicht noch
etwas zu retten.“
    Delilah stand wütend auf und bedachte den Arzt mit
einem bösen Blick. Dann marschierte sie aus dem
Behandlungszimmer und schmiss die Tür hinter sich zu. Der hatte
doch nicht alle Tassen im Schrank! Sie würde niemals einen
anderen heiraten. Sie würde immer nur Ricky lieben.
    Doch auch ihre Mom machte den Vorschlag, sich doch
wenigstens mal mit einem anderen zu verabreden, vielleicht mit Frank,
der seit Rickys Tod schon häufiger vorbeigekommen war und sie
hatte besuchen wollen. Sie hatte ihn jedoch niemals sehen wollen.
    Ein paar Tage später jedoch klingelte er wieder an
der Tür und da sie allein zu Hause war, musste Delilah sie
öffnen.
„Hallo, Frank.“
„Hallo Delilah.
Ich habe schon öfter vorbeigeschaut. Ich wollte sehen, wie es
dir geht.“
„Nicht sehr gut.“
„Das tut
mir

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