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Blaues Gift - Almstädt, E: Blaues Gift

Titel: Blaues Gift - Almstädt, E: Blaues Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt , luebbe digital
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konnte.
 
    Zurück in ihrem eigenen Büro, griff Pia nach dem Telefonhörer und rief in Marlenes Firma an, um Gesprächstermine mit Kollegen und Kolleginnen aus ihrer Abteilung zu vereinbaren. Sie und Heidmüller wollten, trotz Schneekluths Anwesenheit dort ein paar Tage zuvor, noch weitere Befragungen anstellen.
    Moritz Barkau war, wie Pia bei dem Telefonat mit dem Abteilungsleiter erfuhr, heute bereits wieder an seinem Arbeitsplatz. Pia bemerkte, wie sich ihre Stimmung nach Erhalt dieser Information etwas hob. Sprach sie doch für die mindere Schwere der erlittenen Vergiftung und enthob sie außerdem der Notwendigkeit, das anstehende Gespräch mit Moritz Barkau in dessen Wohnung führen zu müssen ... und der von Hinnerk Joost.
    Während ihr Bauch jeglichen Gedanken an Hinnerk seit ein paar Tagen mit einem hoffnungsvollen Flattern und Ziehen kommentierte, diktierte die Vernunft strengste Enthaltsamkeit. Trotzdem musste sie immer wieder an den Moment denken, als er neben ihr in der Küche gestanden hatte. Sie konnte seinen Geruch und seine Körperwärme geradezu spüren.
    »Weib, dein Name ist Schwachheit«, zitierte sie mit zynischem Lächeln, während sie sich den dritten Becher Kaffee an diesem Vormittag eingoss. Noch etwas mehr Koffein auf nüchternen Magen und sie würde durch das Fenster aus dem siebten Stock davonsegeln wie ein gut gefalteter Papierflieger.
 
    Andreas Mitak kommentierte ihr Ansinnen, jeden Mitarbeiter der Abteilung unter sechs Augen zu befragen, mit einem genervten Achselzucken. »Schon wieder ...«, schien er zu denken, zeigte sich dann aber kooperativ. Er stellte ihnen ein kleines verglastes Besprechungszimmer zur Verfügung und bat darum, dass niemand länger als unbedingt nötig von seiner Arbeit abgehalten werden würde. Sie hatten Termine einzuhalten, sie waren knapp an Personal, mit anderen Worten: Die Polizei kam ihm ungelegen.
    Frau Urban, Marlenes ältere Kollegin, kam als Erste zur Tür herein. Pia musterte sie kurz: Sie war schätzungsweise Anfang 50, mit einem modischen Kurzhaarschnitt und einer drahtigen Figur, die sie auf den ersten Blick jünger wirken ließen. Als sie den beiden Kriminalkommissaren gegenüber Platz genommen hatte, setzte sie ein kooperatives Lächeln auf und legte dabei erwartungsvoll den Kopf etwas schief.
    Pia begann mit ein paar allgemeinen Fragen zu ihrer Arbeitssituation und ihrem Aufgabenfeld. Sie verstand nicht sehr viel, was die fachlichen Dinge betraf, doch unter dem Strich kam heraus, dass Frau Urban eine recht zufriedene Mitarbeiterin war, die ihre Arbeit schätzte und mit ihren Kollegen gut auskam. Mit Auskünften speziell über Marlene war sie zurückhaltend.
    »Sie ist gut ausgebildet, und sie nimmt ihren Job sehr ernst«, lautete ein diesbezüglicher Kommentar. »Sie weiß, wie wir alle, dass solche guten Arbeitsbedingungen, wie wir sie haben, heutzutage eher die Ausnahme als die Regel sind. Gerade bei uns hier im Norden ist die Anzahl der Möglichkeiten, in unserem Bereich qualifiziert zu arbeiten, nicht sehr hoch. Manchmal erscheint mir Frau Liebig eine Idee zu ... sagen wir mal, zu fantasielos.«
    Heidmüller hakte interessiert nach.
    »Ich meine damit, dass sie zwar gründlich ist, aber der entscheidende Funke, das, was den Wissenschaftler von der Arbeitsbiene unterscheidet, der fehlt ihr manchmal ...«
    »Sie halten Frau Liebig eher für den Typ Arbeitsbiene?«
    »Nein, das wäre ungerecht. Ich dachte nur manchmal, wenn sie sich tagelang an irgendwelchen Tabellen verbissen hatte, dass ihr der Überblick über das Ganze fehlt.«
    Frau Urban errötete schwach. Trotzdem war ihr anzusehen, dass sie das, was sie gerade gesagt hatte, schon länger hatte loswerden wollen.
    »Es wäre doch eigentlich Herrn Mitaks Aufgabe, so etwas festzustellen und gegebenenfalls mit ihr abzuklären?«
    »Ja, wäre es wohl.«
    »Aber er sieht das anders?«
    »Herr Mitak äußert sich in dieser Hinsicht mir gegenüber nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er es schon bei der Personalführung angesprochen hat. Bei unserem letzten Projekt musste Frau Kindermann in der Endphase einen Teil von Frau Liebigs Aufgaben übernehmen. Marlene Liebig behauptete daraufhin, ihr Aufgabenfeld wäre unverhältnismäßig umfangreicher gewesen. Das war der Punkt, an dem ihr Moritz Barkau als Unterstützung zugeteilt wurde. Seitdem läuft es besser.«
    »Wer hat ihr Herrn Barkau zur Seite gestellt. Herr Mitak?«
    »Im Grunde schon. Ich meine aber, es war nicht seine Idee,

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