Bleib cool Samantha
oben wandern. »Komm mit, ja?«
Das war gemein. Er benutzte seine extrem talentierten Finger, um meine Gefühle zu manipulieren (das kommt vom lateinischen Wort »manus«, »die Hand«). Oder vielleicht weniger meine Gefühle als meine Mamma (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »weibliche Brüste« bedeutet).
»Sag, dass du mitkommst«, flüsterte er.
Ich würde an dieser Stelle gern anmerken, dass es extrem schwierig ist, sich darauf zu konzentrieren, einem Jungen das Richtige zu antworten, wenn dieser Junge gerade dabei ist, einem seine Hand in den BH zu schieben.
»Okay. Ich komme mit«, hörte ich mich selbst flüstern.
Wieso bringe ich mich eigentlich immer in solche verfahrenen Situationen?
O Mann, echt.
H ier eine Liste der zehn beliebtesten Orte für das »erste Mal«:
10. Auf dem Rücksitz eines Autos wie Diane Court in »Teen Lover« (aber immerhin wurde sie von Lloyd Dobler entjungfert, also war es wahrscheinlich nicht so schlimm).
9. In einem Hotel nach dem Abschlussball . Das ist echt voll abgeschmackt. Unheimlich viele Mädchen denken, es wäre romantisch, nach dem Abschlussball das erste Mal mit ihrem Freund zu schlafen. Anscheinend ist denen nicht klar, dass der Abschlussball bloß eines dieser Events ist, das die beliebtesten Schüler erfunden haben, um denen, die nicht so beliebt sind, ein schlechtes Lebensgefühl zu geben, weil sie von niemandem dazu eingeladen werden.
8. Im Bett der Eltern, die übers Wochenende weggefahren sind . Igitt. IGITT. In dem Bett, in dem man (möglicherweise) selbst gezeugt wurde? EKELHAFT.
7. Im Bett der Eltern von ihm, die übers Wochenende weg gefahren sind . Mhm, ja klar. Tolle Idee. Und es ist auch gar nicht peinlich, wenn seine Mutter nach ihrer Rückkehr eine zerknüllte Hello-Kitty-Unterhose am Fußende des Betts findet.
6. In einem Zelt im Ferienlager . Hallo? Ein Zelt hat superdünne Stoffwände. DRAUSSEN KRIEGT JEDER ALLES MIT! JEDER! ALLES!
5. Am Strand . Strand besteht normalerweise aus Sand. Und der Sand rieselt bekanntlich in alle Körperöffnungen.
4. Irgendwo in der freien Natur . Ich sage nur ein Wort: Krabbeltierchen.
3. In seinem Zimmer . Schon jemals den Geruch wahrgenommen, der aus den Socken eines Jungen wabert? Okay. Und genau so riecht es in seinem Zimmer. Im Ernst. Sogar dann, wenn der betreffende Junge zufälligerweise im Weißen Haus wohnt. Und er merkt es noch nicht mal. Wahrscheinlich ist seine Nase unempfindlich geworden, und er riecht es gar nicht mehr, so wie man sich an den Geruch von Deo gewöhnt.
2. Im eigenen Zimmer . Was jetzt, im Ernst? Du willst tatsächlich vor den Glasaugen von Pu der Bär und Mr Snuffels entjungfert werden? Wohl kaum.
Und der beliebteste Ort für das erste Mal:
1. Camp David. Okay, vielleicht nicht der beliebteste Ort. Aber es sieht momentan ganz so aus, als wäre es der Ort, an dem mein erstes Mal stattfinden wird.
3
Zum Glück habe ich noch ein Ass im Ärmel (ich habe zwar keine Ahnung, was das eigentlich sein soll, aber es ist auf jeden Fall etwas Gutes).
Und dieses Ass sind meine Eltern.
Weil die mir nämlich AUF GAR KEINEN FALL erlauben werden, unser traditionelles Thanksgiving-Essen bei Grandma sausen zu lassen, um mit meinem Freund wegzufahren.
Noch nicht mal nach Camp David.
Noch nicht mal, wenn der Präsident dabei ist.
Was bedeutet: Wir werden nicht miteinander schlafen bzw. nicht »Pachisi spielen«, wie David es anscheinend nennt.
Ich will hier niemandem vormachen, dass ich darüber besonders unglücklich wäre. Darüber, dass meine Eltern mir nicht erlauben werden, mit David wegzufahren, meine ich. Weil ich nicht weiß, ob ich das überhaupt will. Okay, klar, ich hab schon Lust bekommen, mit David übers Wochenende wegzufahren, als er seine Hand unter die diversen Schichten meiner Kleidung schob…
Aber sobald er die Hand wieder weggezogen hatte, merkte ich, dass ich die Vorstellung doch nicht so toll finde. Weil… eins ist klar: Mit jemandem zu schlafen… Puh! Also, das ist echt ein wahnsinnig großer Schritt. Das würde unsere Beziehung von Grund auf verändern. Jedenfalls schließe ich das aus dem, was in den Liebesromanen steht, die Lucy so gern verschlingt. Sie lässt sie immer neben der Badewanne liegen und ich habe in extremen Notfällen (also wenn ich meinen letzten Kurt Vonnegut gerade ausgelesen hatte) schon mal einen Blick in den einen oder anderen geworfen. Wenn die Mädchen in diesen Büchern zum ersten Mal mit ihren Freunden geschlafen haben, dann war es
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