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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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»David hat mich gefragt, ob ich mit ihm nach Camp David fahre.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Lucy. »Ich war dabei, als Mom und Dad es dir erlaubt haben – schon vergessen? Oh Mann, du Arme. Das wird bestimmt voll langweilig. Ich meine, kann er nicht mit dir shoppen oder ins Kino gehen wie jeder andere normale Freund?«
    Wunderbar. Das war meine Chance, das Gespräch zu beenden. Es war ganz offensichtlich, dass Lucy überhaupt keine Ahnung hatte, wovon ich redete.
    Aber nein. Mein Mund redete einfach weiter.
    »Lucy!«, sagte ich eindringlich. »Ich glaub, du verstehst nicht, worum es geht. David hat mich gefragt, ob ich das Wochenende mit ihm in Camp David verbringe .«
    »Ja, ja.« Lucy guckte verwundert. »Das hab ich begriffen. Das hast du schon mal gesagt. Und ich wiederhole: Das wird voll langweilig. Ich meine, was kann man in Camp David schon Tolles machen? Reiten. Steine in irgendeinen See werfen? Okay, ihr zeichnet beide gern, also könnt ihr euch wahrscheinlich irgendwo hinsetzen und ein bisschen rumkritzeln. Echt toll. Da ist es ja bei Grandma noch spannender. Camp David liegt doch voll in der Pampa, da gibt es bestimmt noch nicht mal ein Einkaufszentrum.«
    »Lucy«, sagte ich noch einmal. Ich war erschüttert. Sie kapierte wirklich überhaupt gar nichts. Und ich kapierte nicht, wieso ich versuchte, es ihr zu erklären. Was war in mich gefahren? Wieso erzählte ich es ihr? »David hat mich gefragt, ob ich mit ihm wegfahre. Übers Wochenende . Und Mom und Dad haben es mir erlaubt.«
    Lucy schnaubte beleidigt. »Ja, das ist mir nicht entgangen. Du hast echt Glück, dass sie ihn nett finden. Deinen Freund, meine ich. Mir würden sie niemals erlauben, mit Jack übers Wochenende wegzufahren. Na ja, aber Davids Eltern fahren ja auch mit.«
    »Stimmt«, sagte ich. Es war hoffnungslos. Sie kapierte es einfach nicht.
    Klar, warum sollte sie auch? In Lucys Welt haben Leute wie ich – und David, da mache ich mir keine Illusionen – keinen Sex. Der Gedanke, dass gesellschaftliche Außenseiter wie wir auch Hormone haben könnten, kommt jemandem wie Lucy gar nicht.
    Dachte ich jedenfalls. Ich hatte nämlich schon mehr oder weniger aufgegeben und mir überlegt: Hey, eigentlich ist es auch besser so, weil ich ja sowieso nicht will, dass sie es weiß , als Lucy mich plötzlich am Handgelenk packte und ihre mit Lancôme Eyeliner umrandeten Augen weit aufriss. »O Gott! Du meinst… O Gott. Du und David? In CAMP DAVID?«
    Alles klar. Jetzt war der Groschen gefallen.
    Komischerweise war ich fast ein bisschen erleichtert. Verlegen, aber auch erleichtert. Keine Ahnung, wieso.
    »Was würdest du uns denn als Alternativort vorschlagen?«, fragte ich mit ätzender Ironie, um meine tödliche Verlegenheit zu überspielen. »Sollen wir es unter der Tribüne im Footballstadion machen?«
    »Igitt!« Lucy schüttelte sich angewidert. »Wo die ganzen Kaugummis rumliegen, die die Leute runtergespuckt haben? Natürlich nicht.« Sie ließ sich neben Manet auf mein Bett sinken und stieß ihm den Zeigefinger in die Rippen, damit er ein Stückchen rutschte. Dann saß sie eine Weile stumm da und sagte schließlich: »Wow. Das ist echt ein großer Schritt, Sam. Bist du dir sicher, dass du es willst?«
    »Irgendwie schon«, hörte ich mich sagen. »Und irgendwie auch wieder nicht. Ich meine, irgendwie hab ich schon das Gefühl, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, aber andererseits hab ich auch…«
    »Totale Angst«, vollendete Lucy meinen Satz. »Weißt du was? Brauchst du nicht. Aber ihr müsst auf jeden Fall an Verhütungsmittel denken«, fügte sie in dem diktatorischen Tonfall hinzu, den sie immer draufhat, wenn sie mir verbietet, knöchelhohe Chucks zu einem Rock anzuziehen, weil meine Beine sonst dick aussehen würden. »Dass er ein Kondom benutzen muss, ist eh klar, aber ihr solltet sicherheitshalber noch etwas anderes nehmen. Mit der Pille kann man nur am ersten Tag seiner Regel anfangen, und du hattest deine schon letzte Woche, das würde also bis Thanksgiving nicht mehr hinhauen, selbst wenn du morgen zum Frauenarzt gehen würdest. Hm.« Sie überlegte. »Weißt du was? Ich würde an deiner Stelle so einen spermienabtötenden Scheidenschaum benutzen.«
    Ich starrte sie wortlos an. Mit heruntergefallener Kinnlade, da bin ich mir ziemlich sicher.
    Aber Lucy schien überhaupt nicht zu bemerken, wie schockiert ich war.
    »Aber kauf dir den Schaum auf keinen Fall hier in der Drogerie«, sagte sie in sehr sachlichem Tonfall.

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