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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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nicht in der Lage, eine weitere zu bewältigen: die unwesentliche Kleinigkeit, einen Fuß sicher vor den anderen zu setzen. Statt von den Stufen aus in die Arme meines hingerissenen Begleiters zu schweben, worauf ich ursprünglich gehofft hatte, als ich auf die Bühne ging, ähnele ich eher einem x-beinigen Vogel Strauß nach einer Überdosis Alkopops.
    Gareth springt zur Seite, als sich meine Beine umeinander wickeln und der Fußboden auf mich zurast – bis ich mit dem Gesicht zuerst in zwei Krabbencocktailchips und einem Budweiser-Kronkorken lande.
    »Evie, alles in Ordnung?«, brüllt Gareth theatralisch, als er mir aufhilft.
    »Wunderbar«, erkläre ich und klopfe mir den Staub ab. Nichts kaputt – außer meinem Stolz -, wobei Jack offenbar wenigstens meinen Sturz verpasst hat, da er gerade neue Getränke bestellt.
    »Du warst toll«, haucht Gareth.
    »Nein, war ich nicht.« Mir wäre es lieber gewesen, er hätte mich festgehalten und meinen Sturz verhindert, statt mir jetzt Komplimente zu machen.
    »Doch, Evie, das warst du«, beharrt er, und ich stelle fest, dass sein Ausschlag von neulich sich schneller ausgebreitet hat als ein Brand in einer Ölraffinerie.
    »Deine Stimme ist echt klassisch«, fährt er fort. »Genau wie Geri Halliwell.«
    »Oh, ähm, danke«, sage ich, »aber ich muss jetzt los.«
    »Ich wollte dich anrufen«, spricht er weiter.
    »Aha. Und warum?«
    »Weil ich viel nachgedacht habe … über uns .«
    O nein.
    »Gareth, du hast schon viel über uns nachgedacht, als ich dich zuletzt sah. Von der ganzen Denkerei wirst du noch Nasenbluten kriegen, wenn du nicht aufpasst.«
    »Jedenfalls«, ignoriert er meine Bemerkung, »haben wir immerhin schon über deine Beziehungsangst gesprochen …«
    Die ich inzwischen überwunden habe.
    »Und dass ich dir vielleicht helfen könnte, sie zu überwinden …«
    Nein, danke.«
    »Und ich weiß auch noch, was du letztes Mal gesagt hast …«
    Soweit ich mich erinnere, kann ich kaum noch deutlicher werden.
    »Aber ich bin zu dem Schluss gekommen …«
    »Ja, Gareth?«, frage ich höflich, um mir nicht anmerken zu lassen, dass ich das inzwischen ungefähr so ärgerlich finde wie chronischen Fußpilz.
    »Evie«, verkündet er großmütig, »ich bin bereit, dir eine zweite Chance zu geben.«

81
     
    E INE KURZE PAUSE ENTSTEHT, während der ich angestrengt überlege, ob ich richtig gehört habe.
    »Du bist was?«, frage ich schließlich.
    »Ich sagte, ich bin bereit, dir eine zweite Chance zu geben«, wiederholt er. Seiner Miene nach ist er unheimlich zufrieden mit sich. »Mir ist klar geworden, dass niemand perfekt ist und dass deine emotionale Distanz zu praktisch allem und jedem etwas ist, das wir als Paar aufarbeiten können.«
    Ich weiß nicht, ob ich die Geduld mit ihm verlieren soll oder um mein Leben rennen. Da mir aber Jacks Anwesenheit im Raum bewusst ist, tue ich keins von beidem, sondern beherrsche mich. »Gareth, wir sind kein Paar mehr.«
    Er verzieht das Gesicht. »Evie, das weiß ich doch. Und du musst auch nicht mit mir sprechen, als wäre ich ein Psychopath. Das bin ich nicht. Ich bin einfach nur ein ganz normaler Kerl, der dich mag und es noch einmal mit dir probieren will.«
    »Ich weiß, dass du kein Psychopath bist.« Obwohl jetzt, wo er es erwähnt, Norman Bates tatsächlich an Attraktivität gewinnt.
    »Gareth, hör mal«, fahre ich fort. Ich muss endlich zurück zu Jack. »Ich weiß, es mag für dich so aussehen, als ginge ich dir aus dem Weg. Aber so ist es ehrlich nicht. Ich muss jetzt nur einfach weiter.«
    Er stößt ein langes Seufzen aus.
    »Ich mach dir einen Vorschlag«, ergänze ich und baue auf die einzige Sache, die ihn beschwichtigen könnte. »Nächste Woche rufe ich dich an, und wir können darüber sprechen, okay?«
    »Das wäre schön, Evie«, nickt er.
    »Bis dann.« Ich will endgültig meinen Abgang machen.
    Doch er hält mich am Arm fest. »Bevor du gehst, möchte ich dir noch etwas geben.«
    »Was denn?« In meinem Kopf blitzt die Erinnerung an sein letztes Geschenk auf.
    »Jetzt sieh mich nicht so misstrauisch an«, tadelt er mich. »Nimm es einfach, bitte. Als Geschenk. Von mir.«
    Er überreicht mir eine kleine in Silberpapier und eine grellpinkfarbene Schleife eingewickelte Schachtel. Langsam schüttle ich den Kopf. Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber im Augenblick Geschenke von Gareth anzunehmen kommt mir anrüchiger vor als ein ganzer Schrank voller Pornohefte in der Garage eines anglikanischen

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