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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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weg. »Nein, wolltest du nicht.«
    »Ganz ehrlich«, beteuert Denise unschuldig. »Das ist ein Diamontique, oder? Die hatten sie letzte Woche bei Home Shopping Europe. Die sind sagenhaft. Du hast es vielleicht gut.«
    Valentina sieht aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.
    »Möchtest du dich setzen?«, fragt Charlotte diplomatisch.
    Theatralisch lässt sich unsere Freundin auf der Bettkante nieder, den Handrücken an die Stirn gelegt.
    »Das ist kein , ich wiederhole: kein Diamon-Dings«, erklärt sie mit fester Stimme.
    »Diamontique«, verbessert Denise, die offenbar gar nicht wahrnimmt, welches Leiden sie hervorzurufen vermag.
    »Das«, betont Valentina, »ist ein echter Fünfkaräter, perfekt geschliffen und ein Einzelstück. Meisterjuweliere haben sich monatelang abgeplagt, um den schönsten, den einzigartigsten und den perfektesten Verlobungsring aller Zeiten zu kreieren. Und vor allem hat er ein Vermögen gekostet! «
    Die arme Denise ist endlich still.
    »Du bist verlobt?«, fragt Grace fassungslos.
    »Ist das so schwer zu glauben?« Inzwischen klingt Valentina leicht hysterisch.
    »Ja – das heißt natürlich nein «, stammelt Grace. »Ich meinte nur, du kennst Edmund doch erst seit ein paar Wochen. Geht das nicht ein bisschen schnell?«
    »Wir lieben uns«, gibt Valentina mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme zurück.
    Charlotte beugt sich zu ihr herunter und umarmt sie.
    »Also, ich freue mich für dich«, sagt sie schlicht. »Du hast es verdient, Valentina.«
    Das befreit alle plötzlich aus ihrer Starre, und es beginnt ein aufgeregtes Schnattern und Gratulieren. Nachdem es verebbt ist und die Anwesenden sich wieder ihren Lockenwicklern und ihrer Wimperntusche zuwenden, gehe ich zu Valentina.
    »Gut gemacht«, sage ich. »Das sind fantastische Neuigkeiten, großartig. Wann hat er dich denn gefragt?«
    »Ach, gestern«, berichtet sie. »Es war sehr romantisch.«
    »Ist er auf die Knie gegangen?«
    »Unter uns gesagt: nicht so ganz. Wir waren gerade mitten in einer besonders sportlichen Technik, von der ich mal in der Cosmopolitan gelesen habe. Aber ich kann mich wohl nicht beklagen. Ich hatte nur einen multiplen Orgasmus erwartet und einen Verlobten bekommen. Was kann ein Mädchen von einem ruhigen Abend zu Hause mehr verlangen?«

88
     
    I CH GLAUBE, die anderen kamen zum ersten Mal ins Grübeln über diese Hochzeit, als meine Mutter verkündete, dass wir alle einfach unsere eigenen Brautjungfernkleider mitbringen sollten.
    Es gab keine Anproben, kein monatelanges Blättern in Zeitschriften, nichts außer einer schlichten Anweisung: Tragt Lila – wenn ihr mögt.
    Zuerst habe ich meine Mutter gewarnt; wir sind so viele, dass wir Gefahr laufen würden, auszusehen wie ein Haufen Trauben. Aber wenn ich mich nun umsehe, wird mir erst bewusst, wie viele Schattierungen von Lila es gibt. Wir schillern in allen Farben des Regenbogens, von Avon Lady Pink bis hin zu der Art von Rötlichbraun, das die Sitzpolster eines 1982er Cortina haben.
    Trotzdem sehen einige von uns gar nicht so schlecht aus.
    Dass Jack heute als mein offizieller fester Freund dabei ist, hat mich dazu veranlasst, mir »Mühe zu geben«, wie Valentina es erstaunt formulierte. Soll heißen Maniküre, Frisur von einem halbwegs anständigen Stylisten und ein Kleid, das meinen Dispo endgültig gesprengt hat.
    Charlotte ist eine echte Offenbarung in ihrem Kleid – ihrem Kleid in Größe 40 -, das wir zusammen ausgesucht haben. Grace sieht hübsch aus, wenn auch etwas zerzaust, da sie heute Morgen so in Eile war. Obwohl sie nicht besonders glücklich darüber ist, dass Valentina ihr unentwegt ihr Augengel andrehen will.
    Valentina trägt ihren üblichen Look zur Schau – Fußballerehefrau meets Edel-Callgirl – und blendet bereits jeden mit dem fettesten Klunker diesseits eines P-Diddy-Videos.
    Wobei ich feststellen muss, dass, da an dieser Veranstaltung auch die Freundinnen meiner Mutter teilnehmen, das Kleidungsniveau heute insgesamt nicht gerade besonders hoch ist. Von Gloria mit ihrem Siebzigerjahre-Umstandskittel bis hin zu Penelope in ihrem Hosenrock würden die Beteiligten, sollte die Modepolizei heute auftauchen, nicht nur zu Gefängnis, sondern zur Todesstrafe verurteilt.
    Trotzdem wird das niemanden überraschen, wenn sie erst die Braut selbst sehen. Als die anderen Brautjungfern und ich uns auf dem Standesamt vorne hinsetzen, bekommen die Gäste freien Blick auf Mums Hochzeitskleid in all seiner Pracht.
    Bob dreht ihr

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