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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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ist denn los?«, will sie wissen.
    »Ach, nichts. Hast du Jack irgendwo gesehen?«
    »Das wollte ich dir ja vorhin schon sagen: Er ist wirklich nett«, schwärmt sie. »Ich meine, wenn ich mit einem deiner früheren Freunde versuchte, über die humanitäre Krise in der Republik Kongo zu sprechen, glaubten sie meistens, ich spräche eine fremde Sprache.«
    »Mhm«, mache ich. »Hast du ihn gesehen?«
    »Und er scheint dich sehr zu mögen«, fährt sie fort.
    Allmählich bekomme ich den Verdacht, ich spreche eine fremde Sprache.
    »Ja«, sage ich geduldig. »Aber hast du ihn gesehen?«
    »Ja. Er unterhielt sich mit diesem Burschen, als ich ging.«
    »Was für ein Bursche?« Also ehrlich, Mum!
    »Du weißt schon«, sagt sie, »der mit der unschönen Haut. Ich hab ihm gesagt, er soll damit mal zum Arzt gehen. In Indien kannte ich mal jemanden mit so einem Ausschlag, der fiel eine Woche später ins Koma.«
    »Du meinst doch nicht etwa Gareth, oder?«
    »Doch, genau den!«, erklärt sie fröhlich.

97
     
    E S ERFÜLLT MICH unwillkürlich mit Entsetzen, dass es mir nicht gelungen ist, Jack und Gareth voneinander fernzuhalten. Doch dann rufe ich mir ins Gedächtnis, dass das unter diesen Umständen vollkommen irrelevant ist.
    Als ich die beiden zusammenstehen sehe, fällt mir als Erstes ihr Gesichtsausdruck auf. Gareth lächelt eines seiner zunehmend schauerlichen Lächeln, die mich inzwischen an den Kinderfänger aus Tschitti Tschitti Bäng Bäng erinnern.
    Jack hingegen lächelt überhaupt nicht.
    »Kann ich mal kurz mit dir sprechen?«, sage ich zu ihm.
    »Was?« Er runzelt die Stirn. »Ja, sicher.«
    »Gefällt es dir hier, Evie?«, erkundigt sich Gareth, als wir weggehen. Aber ich kann mich nicht dazu überwinden, ihn zu beachten.
    Als wir in sicherer Entfernung sind, wende ich mich an Jack und halte ihm sein Handy unter die Nase.
    »Da«, verkünde ich demonstrativ. »Hier ist dein Handy. Beth hat angerufen. Sie möchte zurückgerufen werden.«
    »Ist gut.« Er nimmt das Handy, ohne auch nur den Anflug von Verlegenheit zu zeigen.
    »Ganz genau«, betone ich. » Beth .«
    »Ich hab dich schon gehört«, sagt er. Ich habe schon Hausmauern mehr schlechtes Gewissen ausstrahlen sehen.
    »Ach ja?« Mir ist bewusst, dass meine Stimme langsam ins Hysterische abdriftet. »Du hast mich also gehört, ja? Na, dann ist es ja gut. Wun-der-bar.«
    Er ignoriert mich einfach, was ich unglaublich finde. Geradezu schamlos.
    »Ich muss dich etwas fragen, Evie«, sagt er stattdessen.
    »So?« Ich verschränke beleidigt die Arme. »Was denn?«
    »Es geht um …« Doch mitten im Satz bricht er ab. »Warum machst du das?«
    »Was?«
    »Diese komische Grimasse.«
    Jetzt bin ich wirklich sauer.
    »Weil ich wütend bin.« Ich versuche, meine Stimme zu beherrschen, da ich mehr und mehr wie Miss Piggy klinge, wenn sie mit Kermit streitet.
    »Ich bin sogar verdammt wütend, du heuchlerischer …« Ich möchte am liebsten Schuft sagen, aber das könnte unter Umständen zu dramatisch wirken. »… du heuchlerischer … Typ.«
    Aber selbst in meinen Ohren klingt das albern.
    »Wovon redest du überhaupt?« Jack sieht mich ratlos an.
    »Ich rede von der Sache mit Beth«, quetsche ich hervor.
    Er furcht die Stirn.
    »Sieh mich nicht so an.« Das Pochen in meinem Kopf fängt wieder an. »Ich weiß, dass du ihr auf den Scilly-Inseln deine Nummer gegeben hast. Ich weiß, dass sie versucht hat, dich zu erreichen, weil ich ihren Namen auf deinem Display gesehen habe. Und jetzt hat sie gerade wieder angerufen, um dir mitzuteilen, dass sie ihr Oberteil heute Morgen bei dir zu Hause vergessen hat. Du musst mir ja den Intellekt einer Amöbe zutrauen.«
    »Evie«, sagt er ruhig, »du weißt ja nicht, was du redest.«
    »Dann willst du es also abstreiten?« Im Augenblick würde ich gut und gerne als Staatsanwältin durchgehen.
    »Ja, ich streite es ab. Aber wo wir schon beim Thema heuchlerische Typen sind: Könntest du mir mal etwas erklären?«
    »Immer los.« Jetzt sind meine Arme so fest verschränkt, dass mein Handgelenk eingeschlafen ist.
    »Weißt du noch, wie du mir am Strand auf den Scilly-Inseln diese herzzerreißende Story erzählt hast, dass du gerade verlassen wurdest? Von wem noch gleich, von Jimmy, mit dem du zweieinhalb Jahre zusammen warst?«
    Ich spüre die Hitze in meine Wangen aufsteigen.
    »Das war doch ein Haufen Blödsinn, stimmt’s?«, sagt er.
    Ich suche krampfhaft nach einer angemessenen Entgegnung, aber mir fällt nichts ein.
    »Und

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