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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht in der Lage war. Also mußte er sich damit begnügen, noch lauter zu werden als zuvor. »Das wirst du mir büßen!«
    Er packte eins der Lucky-Charm-Pakete und kippte es auf dem Küchenboden aus. Dann drehte er den leeren Karton um – da, natürlich – ein sauberer Schnitt am Tütenboden war sorgsam mit Tesafilm wieder zugeklebt.
    Seine Zähne knirschten bedrohlich. »Findest du nicht, daß das ein bißchen kindisch war?«
    »Auf jeden Fall. Und äußerst befriedigend.« Wieder nippte sie an ihrem Tee.
    »Wenn du wütend warst, weil ich gestern abend einfach abgehauen bin, warum hast du es dann nicht direkt gesagt?«
    »Ich dachte, eine Dokumentation meiner Empörung erzielte sicher eine größere Wirkung.«
    »Es ist mir schleierhaft, wie ein erwachsener Mensch so unreif sein kann!«
    »Ach, da hätte es noch ganz andere Möglichkeiten gegeben – zum Beispiel hätte ich die Marshmallows in die Schublade mit deiner Unterwäsche kippen können –, aber ich bin der Ansicht, daß Rache am schönsten ist, wenn man sie möglichst subtil ausübt.«
    »Subtil! Du hast fünf Pakete Lucky Charms und mir den ganzen Tag verdorben.«
    »Bedauerlich!«
    »Ich sollte… ich verspreche dir, ich…« Er wollte verdammt sein, wenn er sie nicht auf der Stelle nach oben zerrte und vögelte, bis sie um Vergebung flehte.
    »Leg dich besser nicht mit mir an, Calvin. Du wirst dabei immer den kürzeren ziehen!«
    Nein. Besser brächte er sie auf der Stelle um! Er starrte sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Vielleicht könntest du mir erklären, warum du gestern so wütend auf mich warst. Schließlich ist ja nichts wirklich Bedeutsames passiert. Du hast selbst gesagt – wie hast du dich noch ausgedrückt? Oh, ja … es war recht angenehm. Meiner Meinung nach kann etwas lediglich Angenehmes kaum von Belang sein.« Er musterte sie gründlich. »Aber vielleicht war es ja doch mehr als angenehm, und du willst es bloß nicht zugeben.«
    Bildete er es sich nur ein, oder flackerte in ihren grünen Kleeblattaugen wirklich etwas auf? »Mach dich nicht lächerlich. Dein Mangel an Ritterlichkeit hat mich gestört.
    Es wäre einfach ein Zeichen von guter Erziehung gewesen, wenn du geblieben wärst, statt wie ein Teenager loszustürzen, um vor deinen Kumpels mit deinen Heldentaten zu prahlen.«
    »Ritterlichkeit? Ist das der einzige Grund, weshalb du fünf Pakete Lucky Charms verstümmeln mußtest?«
    »Allerdings.«
    Ein Treffer! Er kam bereits zu spät zu seiner Verabredung, aber er konnte nicht gehen ohne Revanche. »Du bist so ziemlich das niederträchtigste menschliche Wesen, das die Welt je gesehen hat.«
    »Was?«
    »Auf einer Stufe mit dem Würger von Boston und dem Son of Sam.«
    »Findest du das nicht eine Idee übertrieben?«
    »O nein!« Er schüttelte den Kopf und sah sie angewidert an. »Ich habe allen Ernstes eine verdammte Müslimörderin geheiratet.«

14
    Lächelnd fuhr Jane am späten Nachmittag in ihrem zerbeulten Ford Escort auf den Heartache Mountain zu. Sie hatte in der Nacht beinahe vier Stunden mit dem Sortieren des Müslis zugebracht, aber Cals Miene hatte sie für die Mühe hinreichend belohnt. Bald würde er merken, daß sie sich nicht einfach von ihm benutzen ließ wie ein Golfsack.
    Sie hoffte, daß ihn die Marshmallowlektion in die richtige Richtung wies.
    Warum nur mußte er ein so ungemein faszinierender Partner sein? Zu den zahllosen Eheproblemen, die sie erwartet hatte, hatte etwaige Zuneigung nicht gehört. Sosehr er ihr auch auf die Nerven ging, liebte sie es, daß ihn ihre Intelligenz anders als so viele andere nicht im geringsten über forderte. Sie fühlte sich lebendig, wenn sie mit ihm zusammen war: ihr Blut pulsierte, ihr Hirn war hellwach, all ihre Sinne waren auf Empfang gestellt. Bisher hatte sie sich nur bei ihrer Arbeit so wohl gefühlt.
    Alles wäre so viel einfacher gewesen, wenn sie ihn als egoistischen, ichbezogenen Simpel abtun könnte, doch das war er nicht! Unter der kämpferischen Kumpel-Fassade lauerte nicht nur ein wacher Geist, sondern auch ein ausgeprägter Sinn für Humor. Angesichts der Frühstücksschlacht und ihres eigenmächtigen Autokaufs hoffte sie nur, daß ihm diese Qualitäten rechtzeitig einfielen.
    Sie hatte Annies Haus erreicht und stellte den Motor ab.
    Der Escort bebte, ehe das Motorengeräusch endgültig erstarb. Wie sie gehofft hatte, stand Lynns Wagen nirgendwo; also war sie offenbar immer noch mit Cal beim Lunch.
    Nur deshalb hatte sich Jane hierher gewagt, um

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