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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Gott, ich hoffe so sehr, dass du mich hörst. Bitte, bitte, hör mich!“
    „Tue ich! Ich höre dich. Erzähl es mir, Em!“
    Himmel , sie derart verzweifelt zu hören – sie, die sonst immer einen klaren Kopf behielt –, schmerzte so sehr. Gott sei Dank ließ sie sich durch ihre Zweifel nicht von ihren Plänen abbringen. „Also ...“
    Und dann entfaltete sie all ihre Erinnerungen und rief die entsprechenden Bilder aus ihrem Gedächtnis ab.
    Im Prinzip gewa nn ich keine neuen Erkenntnisse: Unser Chauffeur und der Sicherheitsmann hatten sie betäubt und in eine leerstehende Lagerhalle verschleppt. Sie schienen die Lösegeldübergabe schnell hinter sich bringen zu wollen, das hatte Emily aus ihrem Gespräch herausgehört. Sie konzentrierte sich versessen darauf, alle Erinnerungen mit mir zu teilen, und war dabei so detailgenau, dass sie die folgenden Minuten mit ihren Beschreibungen füllte. Trotz der schrecklichen Situation, war es bis zu einem gewissen Grad beruhigend, in Emilys Kopf zu stecken. Denn so waren wir zumindest miteinander verbunden – und ich wusste, dass ihr keiner der beiden Bastarde zu nahe kam.
    Eine Neuigkeit brachten Emilys Überlegungen allerdings schon mit sich. Sie verbarg sich in einem ihrer letzten Sätze und versetzte mich von einer Sekunde auf die andere in tiefe Sorge.
    „Der Sicherheitsmann hat einen Dritten angerufen, Noah. ... Mist, ich habe seinen Namen vergessen. ... Ben? ... Tim? Nein, das war es nicht. Es gibt jedenfalls noch jemanden, und der ist der Anführer dieser gesamten Entführung. Er hat den anderen befohlen, mir nichts anzutun und ... bislang halten sie sich an das, was er ihnen aufgetragen hat.“
    Nun, das war beruhigend. Trotzdem stellte der Dritte eine gesichtslose Gefahr dar, die ich nicht einzuschätzen vermochte.
    Warum hatte er beispielsweise eine so öffentliche Veranstaltung zur Umsetzung seiner Pläne gewählt? Wenn es ihm um Geld gegangen wäre, hätte das keinen Sinn ergeben. An jedem beliebigen Schultag in L.A. hätte er Emily leichter abfangen und entführen können. Wenn es ihm jedoch nicht nur um Geld ging, was wollte er dann?
    Mein Handy klingelte. Ohne meinen Lauf zu unterbrechen oder Emilys Gedanken auszublenden, nahm ich ab.
    „Noah, wo bist du?“ Es war Adrian. Er sprach nicht, er zischte seine Frage.
    „Brookly n. Was gibt’s?“
    „Hier geht immer noch alles drunter und drüber. Mittlerweile sind zwei Typen vom FBI aufgekreuzt und nehmen alles wieder von vorne auf . Sie reden mit David und Jason. Uns haben sie nur sehr kurz befragt. ... Weißt du etwas Neues?“
    „Ähm, ja.“
    „Und was?“
    „Adrian ...“
    „Ich mache, was du mir sagst, Noah. Wen n ich es für mich behalten soll ... Ich schwöre, nichts zu hinterfragen – weder deine Informationen, noch deine Entscheidung, ob du die anderen daran teilhaben lassen willst oder nicht. Nur sag mir bitte was du weißt. Bitte!“
    Es gab absolut nichts, was ich dagegen hätte einwenden können. Wieder einmal merkte ich, wie uneingeschränkt ich Adrian vertraute – trotz all der schwierigen Jahre, die hinter uns lagen – oder vielleicht gerade deshalb. Weil wir diese Zeit überstanden u nd hinter uns gebracht hatten.
    „Sie ist hier irgendwo in der Gegend, in einer alten Lagerhalle. Der Typ vom Sicherheitsteam ist nicht allein. Der Chauffeur, der Emily und mich zum Kino gefahren hat, ist sein Komplize. Vermutlich einer von mindestens zweien, denn irgendwer muss Jane im Hotel betäubt haben, nicht wahr?“
    „Richtig “, befand Adrian.
    „Und i ch weiß, dass es noch einen anderen gibt, der in der Hierarchie ganz oben steht.“
    „Okay . ... Du weißt auch, dass du mir das alles irgendwann erklären musst, oder?“
    „Sicher .“
    Nur werde ich dann nicht mehr da sein, Bruder. Emily wird da sein, sie wird leben. Ich hingegen ...
    „Gut. Also, sollen die anderen davon erfahren , oder willst du weiter dein Mission Impossible-Ding durchziehen?“
    Ich überlegte. Tja, was wollte ich? Blitzartig fasste ich zusammen: Sie hatten Emily. Ein unüberlegter Schritt könnte sie in ernsthafte Gefahr bringen. Immer wieder hatte ich Em aus Situationen gerettet, deren Gefahren ich überhaupt erst heraufbeschworen hatte. Ein ums andere Mal hatte ich sie aus selbstentfachten Feuern gezogen.
    „Ich weiß es nicht“, sagte ich darum ehrlich – die Worte kamen holprig vom Laufen, mein Atem ging flach. Adrian hingegen schöpfte die Luft extratief aus seinen Lungen. „Sag es mir, wenn du dich

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