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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Sicht.« Ihr Magen flatterte, als ihr bewusst wurde, was ihre Worte unverblümt implizierten. »Nicht, dass es relevant wäre«, fügte sie rasch hinzu.
    Davy nickte. »Da wir gerade davon sprechen, ich habe mich ebenfalls zweimal testen lassen, seit ich zuletzt mit jemandem zusammen war. Ich habe eine astreine Gesundheitsbescheinigung. Nur damit du Bescheid weißt.« Ihre Hand pulsierte in seiner köstlichen Wärme. »Nicht, dass es relevant wäre«, echote er.
    »Natürlich nicht«, murmelte sie.
    »Mein Timing ist beschissen, aber es ist schwer, den richtigen Aufhänger für eine solche Information zu finden. Du hast mir einen geliefert, ich habe danach gegriffen. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.«
    »Keine Sorge«, beruhigte sie ihn. »Ich bin nicht verlegen. Nur erstaunt.«
    »Worüber?«
    »Ich dachte …« Ihre Stimme brach, und sie schluckte, um sie wiederzufinden. »Du musst zugeben, dass es eine verrückte Geschichte ist. Dabei wolltest du dein Leben doch einfach halten. Ich dachte, dass du deine Meinung über das Zusammensein mit mir ändern würdest, wenn ich dir das alles erzähle.«
    Er hob die Hand zu ihrem Gesicht und streichelte zärtlich über ihre Unterlippe. Es fühlte sich wie ein Kuss an. »Überraschung! Das tue ich nicht.«
    Sein Blick hätte einen Eisberg zum Schmelzen gebracht. Errötend sah sie nach unten.
    »Kein Druck«, versprach er. »Sei ganz entspannt.«
    »Entspannt, dass ich nicht lache. Wenn du wirklich willst, dass ich mich entspanne, hör auf, mich mit deinen Blicken anzuheizen.«
    Ein träges Grinsen glitt über sein Gesicht. »Ich wollte dich nicht anheizen.«
    »Red keinen Blödsinn! Du machst das absichtlich, und du weißt es«, fauchte sie. »Los jetzt! Lass uns mit diesem Typen sprechen, bevor ich die Nerven verliere.«
    Davy konnte sich selbst nicht erklären, warum er ihr vorbehaltlos glaubte. Vielleicht war sein Schwanz schuld daran, aber das konnte er sich nicht vorstellen. Sein Schwanz hatte ihm noch nie solche Streiche gespielt.
    Er war daran gewöhnt, auf sein Gefühl zu vertrauen. So arbeitete er, so urteilte er. Er gab all seine Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen in die magische Maschine ein, bis am anderen Ende eine instinktive Schlussfolgerung herauskam. Er konnte ihr trauen oder nicht. Wie dieser Prozess genau funktionierte, wusste er nicht, sondern nur, dass er es tat. Und dass er die einzig echten Fehlentscheidungen seines Lebens immer dann getroffen hatte, wenn er nicht auf seinen Instinkt hören wollte.
    Margot steckte bis zum Hals in der Scheiße, und sie verdiente Hilfe.
    Bart Wilkes wohnte in einem kleinen, unauffälligen Bungalow im Central District. In dem Garten, der von einem zwei Meter hohen Maschendrahtzaun umgeben war, wucherte Unkraut, und überall lag Müll verstreut. Ein zerbeulter, uralter weißer Chrysler parkte in der Auffahrt. Im Haus brannte Licht.
    Davy sorgte dafür, dass Margot hinter ihm blieb, als sie über den Rasen zur Veranda gingen. Er klopfte an die Haustür und wartete. Keine Antwort.
    Er spähte in die Fenster, vor denen schwere Vorhänge hingen. »Lass uns zur Rückseite gehen und feststellen, ob dort …«
    Es verschlug ihm die Sprache, als Margot einfach durch die Tür trat.
    »Verdammt«, murmelte er. »Margot, warte, um Gottes willen!«
    Er hielt kurz inne, um den Türgriff abzuwischen, bevor er ihr nach drinnen folgte. Das Wohnzimmer war unordentlich und muffig, mit nicht zusammenpassenden Möbeln und einem riesigen Flachbildfernseher. Der Couchtisch und der Teppich waren mit überquellenden Aschenbechern, zerknüllten Bierdosen und Fast-Food-Verpackungen übersät.
    »Bart?« Margots Stimme zitterte. Sie atmete tief ein und versuchte es wieder, lauter dieses Mal. »Bart Wilkes? Sind Sie da?«
    Die klamme, bedrückende Stille verursachte Davy eine Gänsehaut. Da war dieser schwache, unangenehme Geruch, der nichts mit abgestandenem Zigarettenrauch oder verdorbenem Essen zu tun hatte. Er war viel schlimmer. Fleischiger.
    »Fass nichts an«, befahl er. »Irgendetwas stimmt nicht.«
    »Wann wäre das je anders?« Sie verdrehte die Augen und mimte die Unerschrockene, doch ihr Gesicht wirkte fast durchscheinend in dem schwachen Licht von Wilkes’ Wohnzimmer. Sie straffte die Schultern und marschierte in Richtung Küche.
    Instinktiv eilt er ihr nach, um sie aufzuhalten. »Warte, Margot! Geh nicht …«
    »Oh nein!«, keuchte sie. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie entsetzt zurückweichen, bis sie

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