Blick in Den Abgrund -3-
unglaublich anziehend. Seine breiten, kraftvollen Schultern, die unendliche Weite seiner Brust mit dem schimmernden Flaum weicher Löckchen, die muskulösen Kanten und Kurven seiner Hüften, die sie mit den Fingerspitzen, den Lippen, der Zunge erforschen wollte. Seine Erektion, die kühn aus einem Nest dunkelblonder Haare emporragte. Errötend wandte sie den Blick ab, obwohl sie sie längst gefühlt und berührt, ja, sogar geschmeckt hatte. Sie kauerte noch immer am Kopfende des Bettes, als wollte sie sich vor ihm verstecken. Als hätte sie Angst.
Aber nicht vor ihm. Abgesehen von seiner dominanten Ausstrahlung war er ein guter, anständiger Kerl, dessen war sie sich sicher.
Es war das Gefühl, vor dem sie sich fürchtete. Sie war noch nie so überwältigt gewesen. Und ganz gewiss nicht von Craig oder einem seiner Vorgänger.
Nach den Liebeskummererfahrungen ihrer Jugendzeit hatte sie Männer nicht mehr wirklich ernst genommen. In den meisten Fällen kamen sie ihr komisch vor. Sie waren eine Plage, wenn ihnen seltsame Ideen im Kopf herumspukten, manchmal eine nette Ablenkung, oft konnte man viel Spaß mit ihnen haben – und Gott wusste, dass sie die Hoffnung, irgendwann den Mann fürs Leben zu finden, längst nicht begraben hatte.
Trotzdem war es dumm, ihnen zu viel Bedeutung beizumessen. Denn die traurige, schreckliche Wahrheit über Männer lautete, dass je mehr man sich nach ihnen verzehrte, desto weniger verzehrten sie sich nach einem. Es war eine grausame Regel, aber sie hatte gelernt, damit umzugehen.
Davy McCloud stellte ihre Regeln komplett auf den Kopf.
»Wovor hast du Angst?«, fragte er. »Ich dachte, du wolltest es.«
Sie versuchte zu lächeln, aber ihre zittrigen Lippen spielten nicht mit. »Ich fühle mich schüchtern in deiner Gegenwart. Das ist alles.«
Er küsste ein Knie, dann das andere. Seine Lippen waren köstlich warm und weich. Seine Hände glitten ihre Schenkel hinab, brachten sie zum Schmelzen und hinterließen ein süßes Gefühl, wo immer sie sie berührten.
»Zitterst du, weil du Angst hast oder weil du erregt bist?«
»Beides«, bekannte sie.
Sie zuckte in lustvoller Überraschung zusammen, als sein Finger über die feuchte Spalte zwischen ihren Schamlippen strich. »Macht es dich an, Angst zu empfinden?«
Davy tat es schon wieder – er drang in ihren Kopf ein und ergründete Geheimnisse, von deren Existenz sie noch nicht mal etwas geahnt hatte. Es trieb ihre atemlose, panische Aufregung in fast unerträgliche Höhen.
»Nein!«, fauchte sie. »Ich ziehe meine Aussage zurück. Ich habe keine Angst. Kein bisschen. Nicht vor dir. Denk das ja nicht!«
»Na schön. Ich werde es nicht denken.« Seine Hände streichelten über ihre Schenkel. »Wir können aufhören. Wenn du das möchtest.«
In seiner Stimme klang leise Verunsicherung mit. Margot fühlte sich gleich besser. Zumindest hatte auch er mit sich zu kämpfen. Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht aufhören.«
Davy schloss die Augen. »Gott sei Dank! Du hast keine Ahnung, welche Überwindung es mich gekostet hat, das zu sagen.« Er löste ihre Hände aus dem eisernen Griff, mit dem sie ihre Knie umklammerte, hob sie an seine Lippen und bedeckte sie beidseitig mit Küssen. »Entspann dich.«
Sie nickte, denn zu sprechen wäre zu riskant gewesen. Er schob die Arme hinter ihre Knie und öffnete sie, dann spreizte er ihre Beine weit.
Atemlos starrte sie ihn an. Nie zuvor hatte sie sich so nackt gefühlt wie jetzt mit Davy, der zwischen ihren Schenkeln kniete, den Blick auf ihren intimsten Körperteil gerichtet. Ihr Geschlecht fühlte sich heiß und kribblig an. Der Ausdruck in seinen Augen erregte sie mehr, als die Berührung eines anderen Mannes es je vermocht hatte.
»Gott, sieh dich nur an«, murmelte er. »Du bist perfekt.«
Die Frau, die sie einmal gewesen war, hätte irgendeine sarkastische Bemerkung darüber gemacht, dass sie sich selbst verarschen könne, aber seine Stimme vibrierte vor Anspannung. Es war nicht die Schmeichelei eines erfahrenen Verführers. Er klang aufrichtig, beinahe nervös.
Ha! Davy McCloud und nervös. Fast hätte sie gekichert. »Danke. Perfekt ist wohl kaum das richtige Wort, aber es ist trotzdem lieb von dir, das zu sagen.«
Sie presste die Hände an seine warme, verschwitzte Brust, während er die Rundung ihres Bauches, ihre Rippen streichelte. Er umfasste ihre Brüste und ließ die Finger um ihre Brustwarzen kreisen, während sie sich stöhnend aufbäumte, angespornt von dem
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