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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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gelähmt.
    »Schon gut«, flüsterte sie. »Beruhige dich, Davy.«
    Er rollte sich von ihr runter. »Scheiße«, brummte er. »Es tut mir leid.«
    »Ist ja nichts passiert.« Ihre Stimme klang hohl, ihre Augen waren aufgerissen.
    »Ich sollte lieber gehen.« Bevor ich es noch schlimmer mache.
    Sie kuschelte sich ins Bett und zog das Laken hoch, bis nur noch ihre großen Augen düster über den Rand hinwegschauten. »McCloud?«
    Sie waren wieder bei seinem Nachnamen angelangt. Schlechtes Zeichen. »Ja?«
    »Sag mir nie wieder, dass ich den Mund halten soll. Das ist nicht in Ordnung.«
    »Das werde ich nicht.«
    Davy hatte keine Ahnung, ob er sein Versprechen würde halten können. Er konnte für nichts garantieren. Er stand einfach nur da und starrte sie dümmlich an, bis sie ungeduldig mit der Hand winkte.
    »Was ist jetzt? Gehst du, oder willst du Wurzeln schlagen?«
    Er stapfte nach draußen und knallte die Tür zu, ehe er den Impuls unterdrücken konnte.
    Er verstand nicht, was mit ihm geschah. Dies war eine umgekehrte Evolution, ein Neandertalerverhalten, wie er es bei anderen Männern schon immer verabscheut hatte, wenn sie beispielsweise einen Streit mit einer Frau durch körperliche Einschüchterung für sich entscheiden wollten. Das klassische Arschlochbenehmen. Der Impuls, unangenehme Gefühle mit Alkohol zu betäuben, war noch so ein Selbstbetrug. Eine sinnlose Abkürzung, die nirgendwohin führte.
    Allerdings klang nirgendwo in dieser Nacht fast schon tröstlich.
    Er ging in die Küche und kramte im Schrank zwischen den Tomatensoßen, Essiggurken, dem Öl, den Gewürzen und Bohnen umher. Der Whiskey war nicht da. Er stellte ihn nie irgendwo anders hin. Eigenartig. Vielleicht hatte ihn Sean neulich Abend zum ersten und einzigen Mal in seinem planlosen Leben weggeräumt. Nicht sehr wahrscheinlich, aber er fand keine andere Erklärung.
    Er durchstöberte die übrigen Schränke, die restlichen Zimmer, inspizierte die hintere Terrasse. Der Vollständigkeit halber guckte er sogar im Kühlschrank nach.
    So viel zu dem Plan, sein Unbehagen in Alkohol zu ertränken. Er hatte Bier, aber das war nicht die richtige Medizin für dieses zermürbende, Angst einflößende Gefühl.
    Also ging er in sein Büro, loggte sich ins Internet ein und startete seine Suche, indem er die Namen Margaret Callahan und Craig Caruso eingab. Zwei Stunden später arbeitete er sich mit vor Erschöpfung brennenden Augen noch immer durch archivierte Zeitungsartikel. Es sah schlimm für sie aus.
    Margots beste Chance, diesen Knoten zum Platzen zu bringen, bestand darin, dass er ihren Stalker schnappte. Sein Instinkt sagte ihm, dass Snakey sich nicht lange von ihr fernhalten würde. Der kranke Wichser war verliebt. Es war fast ironisch. Er selbst gab sich solche Mühe, sein Liebesleben unkompliziert zu halten, und jetzt hatte er einen irren Mörder als romantischen Rivalen. Es war an der Zeit, die Waffe bereitzuhalten.
    Davy hörte, dass sein Handy vibrierte, und eilte nach nebenan in die Küche, um festzustellen, wer anrief. Es war Sean.
    Er drückte die Annahmetaste. »Was machst du um diese Uhrzeit noch auf den Beinen?«
    »Mich wundern, warum du seit fünf Stunden weder ans Telefon noch an dein Handy gehst«, konterte Sean. »Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Ich hatte es leise gestellt«, erklärte Davy. »Margot braucht Ruhe.«
    »Ah!« Sean klang erfreut. »Das ist also deine Entschuldigung, warum du das Essen am Vorabend der Hochzeit verpasst hast! Du schäbiger Hund. Heute Abend warst ausnahmsweise du der böse Bruder, nicht ich. Es war eine erfrischende Abwechslung.«
    Davy blieb vor Bestürzung der Mund offen stehen. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Das Essen – scheiße, nein! Du verarscht mich, oder? War das wirklich heute Abend?«
    »Du erinnerst dich, dass morgen die Hochzeit ist? Abgesehen davon wusste ich überhaupt nur, dass es heute stattfindet, weil du es mir gesagt hattest.« Sean genoss das Ganze in vollen Zügen. »Du hast es sogar in meinen Mädelskalender eingetragen, als du letztes Mal bei mir warst. Du wusstest es. Zumindest war das so, bevor die Sexhormone dir den Verstand vernebelt haben. Auf Wiedersehen, Mr Perfect! War nett, Sie gekannt zu haben.«
    Davy rieb sich stöhnend das Gesicht. »Ich fasse es nicht.«
    »Ja, so ist es allen anderen auch ergangen. Aber bis auf Erins Mutter hat es sich niemand zu Herzen genommen, also mach dir nicht in die Hose«, beruhigte Sean ihn. »Ich habe Barbara gesagt, dass

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