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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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paranoide Kerle in Alarmbereitschaft sind. Vor allem, da du dir währenddessen den Bauch am Brautjungfernbüfett vollschlagen wirst.«
    »Danke für dein Vertrauen in mich«, entgegnete Sean milde. »Wie du weißt, bin ich der geborene Multitasker. Ich könnte mit zehn süßen Mädchen flirten und dabei eine Bombe entschärfen. Was du für Schusseligkeit hältst, ist in Wirklichkeit Konzentration auf einem höheren Niveau, als du es je erreichen wirst.«
    »Schon klar.« Davy verdrehte die Augen.
    »Du denkst, Konzentration bedeutet, etwas anzustarren, bis man kleine Löcher hineingebrannt hat. In Wahrheit nennt man das Besessenheit, Holzkopf.«
    »Wie wäre es, wenn wir das später ausdiskutieren?«
    »Schön, lauf los und sieh nach, ob deine heiße, polizeilich gesuchte Nymphe auch wirklich warm zugedeckt ist«, spottete Sean. »Gib ihr einen ausgiebigen, feuchten Schmatz von mir. Ach, und Davy? Apropos polizeilich gesucht … Ich vermute, du hast ihr nicht gebeichtet, dass haufenweise FBI-Agenten bei der Hochzeit anwesend sein werden?«
    »Angesichts der Tatsache, dass sie von einem mordlüsternen Irren verfolgt wird, sehe ich darin eher einen Vorteil als einen Nachteil.«
    Sean grunzte. »Sie könnte anderer Meinung sein. Frauen sind eigenwillig. Es wäre klug von dir, dich zu wappnen. Zum Beispiel mit einer kugelsicheren Weste.«
    »Danke für den Tipp! Und Sean? Eine letzte Sache noch. Hast du irgendetwas mit meiner Flasche Whiskey angestellt?«
    »Nee.« Sean klang verwirrt. »Warum sollte ich? Ich verabscheue das Zeug. Davon kriege ich Runzeln auf der Zunge.«
    »Ich habe mich nur gewundert, weil ich ihn nämlich nicht finde. Und das kann ich mir nicht erklären.«
    »Vielleicht hat ihn dein guter Zwilling ins Klo geschüttet, während du schliefst«, schlug sein allzeit hilfsbereiter Bruder vor.
    Davy seufzte. »Bis dann, Sean.«
    Er klappte das Handy zu und ging langsam ins Wohnzimmer.
    Die verschollene Whiskeyflasche gab ihm Rätsel auf. Er wünschte, er hätte dem Drängen seines Kumpels Seth nachgegeben und ein Überwachungssystem in seinem Haus installieren lassen. Damals hatte er den Vorschlag mit einer spöttischen Bemerkung abgetan. Seine Schlösser waren hervorragend, seine Hände und Füße sollten als tödliche Waffen registriert werden, und jeder in der Nachbarschaft wusste, dass er sowohl Kampfsportexperte als auch Privatdetektiv war. Gott sei dem Einbrecher gnädig, der dumm genug wäre, sich mit ihm anzulegen! Das war bislang seine Einschätzung gewesen, aber als er sich jetzt in seinem stillen, ordentlichen Haus umsah, überkam ihn das unheimliche Gefühl, dass sein Schutzwall durchbrochen worden war.
    Ja, genau. Von einem heimtückischen Unbekannten, der eine halbe Flasche Whiskey klaute, während er erstklassige Computer-, Audio- und Videoanlagen im Wert von mehreren Tausend Dollar unangetastet ließ.
    Er wischte den Gedanken fort, wütend auf sich selbst, auch nur für eine Sekunde seiner idiotischen Paranoia nachgegeben zu haben. Paranoia war eine Schwäche in seiner Familie, die kontinuierlich bekämpft werden musste. Nichtsdestotrotz würde er morgen seinen Stolz beiseiteschieben und Seth sagen, dass er seine Meinung bezüglich der Alarmanlage geändert habe. Sein Haus brauchte eine weitere Verteidigungslinie, wenn Margot dort wohnen sollte.
    Als er die Tragweite dieses Gedankens begriff, wurde ihm heiß und kalt zugleich. Gott! Was war nur in ihn gefahren? Er ließ so gut wie nie Frauen in sein Haus. Lieber ging er zu ihnen, um ihre amourösen Treffen zeitlich koordinieren zu können. Er zog es vor zu verschwinden, sobald er fertig war.
    Vor allem hatte er gern die Option, in heiklen, unangenehmen Situationen schnell den Rückzug antreten zu können. Genau in solchen Situationen wie die, die er eben erst im Schlafzimmer mit Margot erlebt hatte.
    Je mehr er darüber nachgrübelte, desto fahriger wurde er. Seine Gedanken rasten, seine Atmung ging schnell und flach, seine Muskeln verkrampften sich.
    Er musste sich mit Kung-Fu ablenken. Meditation durch Bewegung war die einzige Möglichkeit, seine Nerven zu beruhigen. Wann immer ihn Albträume oder Schlaflosigkeit plagten, fühlte er sich nach ein paar Stunden Kung-Fu-Training ausgeruhter, als es doppelt so viele Stunden Schlaf vermocht hätten. Ein Gehirnwellenphänomen. Hauptsache, es half.
    Davy betrat seinen Übungsraum, der früher eine Veranda gewesen war. Er hatte sie verglast und in sein privates Kampfsportstudio verwandelt. Es war

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