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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Wernli
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verschmelzen, ihrer ungezähmten Lust nachgeben und mit ihm schlafen. Die Entscheidung nach München zu kommen, war die richtige gewesen, dachte sie, bevor Sterne vor ihren Augen explodierten und die Erfüllung sie erschauern ließ.
     
    Als sie wenige Momente später auch ihn berühren wollte, drehte er sie zur Seite, legte sich hinter sie und umschloss sie fest mit seinen Armen. Hatte sie etwas falsch gemacht? Da klickte es bei ihr: Das war die Grenze, weiter wollte er nicht gehen. Er begehrte sie nicht so sehr, wie sie ihn begehrte. Der Zauber der Ekstase: erloschen, Ende und aus. Er war und blieb ein Ehemann.
    Sie hatte es gewusst, nichtsdestotrotz beschlich sie ein Gefühl der Enttäuschung. Nicht, weil sie partout mit ihm ins Bett wollte, nein, das war es nicht. Aber sie wurde aus einem Moment größter Leidenschaft gerissen und zurück auf den Boden der Realität geholt. Warum hatte er es überhaupt so weit kommen lassen?
    Er schien ihre Verstimmung zu spüren und drückte sie fester an sich. »Es tut mir leid«, flüsterte er, »ich kann nicht.«
    Wieso bist du dann nach München gereist? fragte sie sich.
    »Bist du enttäuscht?«
    »Etwas«, gab sie zurück und setzte sich auf, »aber nicht, weil es nicht weitergeht.« Du bist schrecklich naiv, Maira.
    »Weswegen dann?«, wollte er wissen, glitt neben sie und das zärtliche Streicheln über ihre Haare ermunterte sie fortzufahren.
    Sie räusperte sich und sprach im Flüsterton weiter: »Weil es schön war und nun so abrupt endet. Das ist nicht, was ich …«
    »Nicht, was du dir erhofft hattest?«
    Die direkte Frage machte sie verlegen und sie wusste nicht genau, was sie antworten sollte. »Ja, so in etwa. Ich weiß, wir kennen uns erst seit heute Abend richtig, nein, nicht einmal das. Wir kennen uns gar nicht. Und du hattest von Anfang an klargemacht, was du willst und was nicht, und das ist gut so. Ich habe einfach, seit ich hier neben dir liege, dieses sehr vertraute Gefühl. Ich weiß, es klingt nach Seifenoper!« Sie stieß ein unsicheres Lachen aus.
    »Ja, hört sich echt kitschig an«, lachte er mit. »Aber ich fühle genau so. Ein vertrautes, schönes Gefühl. Ich schätze es, dass du ehrlich bist.« Er machte eine Pause, als wollte er noch etwas sagen. Maira wartete hoffnungsvoll.
    »Aber ich kann dir nichts versprechen.« Wenigstens war auch er ehrlich, besser wurde die Situation dadurch allerdings nicht.
    »Das musst du auch nicht.«
    »Wenn es eine Art Bestimmung gäbe«, fuhr er fort, »wären wir uns viel früher begegnet. Schicksal eben.«
    Auch darauf wusste sie nichts zu erwidern, außerdem glaubte sie nicht an Schicksal und daran, dass alles im Leben einen Grund hatte.
    Sie waren sich per Zufall im virtuellen Raum begegnet, hatten im realen Leben einen wunderbaren Moment erlebt und würden nun wieder getrennte Wege gehen, in beiden Welten.
    »Ich glaube nicht ans Schicksal, nicht mehr. Entweder geschieht etwas oder nicht, allerdings nicht durch Vorbestimmung, sondern durch puren Zufall.«
    »Das habe ich selbst immer geglaubt. Aber irgendeinen Sinn hat dieses Zusammentreffen oder besser Zusammenfinden mit Sicherheit.«
    Zusammenfinden, dachte Maira bitter. Sie fanden doch hier nicht wirklich zusammen. »Ah ja, welchen denn?«
    »Du siehst es wahrscheinlich nicht so, dass wir zusammengefunden haben.«
    Ganz der Frauenversteher.
    »Würde ich auch nicht, wenn ich du wäre und jemand verhielte sich so.« Er küsste wieder ihre nackte Schulter und Maira fühlte sich hilflos seinen Berührungen ausgeliefert. Sie war hin- und hergerissen zwischen Anziehung und dem starken Bedürfnis, auf der Stelle zu gehen. Sie wäre gern wütend, dann wäre es einfach und sie hätte keine Mühe, genau jetzt zu verschwinden. Er hielt plötzlich mit den Küssen inne.
    »Ich würde wirklich gern wissen, wie du heißt.«
    Wozu sollte das gut sein?
    »Ich finde das nicht so wichtig.« Etwas in ihr sträubte sich nun vehement dagegen. Wenn sie vorher dazu bereit gewesen wäre, so war sie jetzt entschieden dagegen. »Wir werden uns nicht mehr sehen, wozu müssen wir dann unsere Namen kennen?«
    »Das ist es ja gerade«, meinte er, »ich möchte dich wiedersehen. Und ich möchte dich sehen. Ich kann jetzt nicht einfach sagen, das war’s.«
    Waaaaas? »Warum nicht? Wenn du mich sehen willst, knips doch einfach das Licht an.«
    »Nein, das will ich nicht. Das würde alles zerstören.«
    »Wozu sollten wir uns dann treffen? Was würde anders sein?«, fragte sie

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