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Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Titel: Blinde Flecken: Schwarz ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Probst
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heute noch vom Führer.«
    »Trotzdem haben Sie sich bedroht gefühlt?«
    »Lesen Sie mal weiter.«
    Flucht ist sinnlos, weil wir dich finden. Wir werden dein Versteck ausräuchern und dich vor den Volksgerichtshof stellen. Dann werden wir dich an deinem Judenschwanz aufhängen, aber vorher wirst du deine Tat hundert Mal bereuen.
    »Und woher wissen Sie, dass diese Mail von Tim Burger stammt?«
    Bandmann wurde rot. Schwarz nickte ihm auffordernd zu.
    »Es war nicht so, dass ich besonders cool reagiert hätte, als er damals plötzlich in Lindas Zimmer stand.«
    Schwarz verstand nicht.
    »Na ja, ich bin aus dem Bett gesprungen, und da hat er gesehen, dass ich beschnitten bin. Aber ich bin kein Jude.«
    Schwarz merkte im letzten Moment, dass er die Teetasse schon wieder in der Hand hatte. »Hätten Sie einen Schluck Wasser für mich?«
    Bandmann holte eine Flasche aus dem Kühlschrank und schenkte ein. Schwarz trank das Glas in einem Zug aus.
    »Und wie hat jetzt die Polizei auf diese Mail reagiert?«
    »Die hat gesagt, es sei äußerst unwahrscheinlich, dass sie im Gefängnis geschrieben wurde.«
    »Das kann man doch nachprüfen.«
    »Angeblich nicht.«
    Schwarz sah ihn erstaunt an.
    »Mir wurde erklärt, auf bestimmte Server gebe es keinen Zugriff.«
    Schwarz schüttelte nur den Kopf.
    »Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass die mich ganz schnell wieder loswerden wollten. Oder finden Sie auch, dass das nach einem Lausbubenstreich klingt?« Er klopfte empört auf das Papier.
    »Wer hat das behauptet?«
    »Der Kommissar, mit dem ich gesprochen habe.«
    »Erinnern Sie sich an den Namen?«

44.
    Schwarz stürmte mit Rainer Bandmann im Schlepptau an der Pforte des Polizeipräsidiums vorbei. »Der junge Mann gehört zu mir.«
    Im ersten Stock trat er, ohne anzuklopfen, in Kolbingers Büro.
    Der Kommissar drehte sich mit seinem Bürostuhl herum und schaute die beiden Eindringlinge irritiert an.
    »Pass mal auf«, sagte Schwarz, »du wirst dir jetzt sehr aufmerksam anhören, was Herr Bandmann zu sagen hat.«
    »Anton, drehst du jetzt völlig durch?«
    »Außerdem wirst du den Kollegen in der Kriminaltechnik Feuer unterm Hintern machen«, fuhr Schwarz unbeeindruckt fort, »damit sie so schnell wie möglich rausfinden, woher diese Mail kommt.«
    Er knallte den Ausdruck auf den Schreibtisch. »Wenn meine Vermutung stimmt, dass Burger sich mit Hilfe seiner Leute an der Familie Celik gerächt hat, ist Herr Bandmann spätestens ab der Entlassung von Burger hochgradig gefährdet.«
    Kolbinger sprang auf. »Das sind doch alles nur Spekulationen, Anton. Du hast dich da total in was verrannt.«
    »Mir ist bewusst, dass du bei diesem Thema eine Beißhemmung hast.«
    Kolbinger schaute ihn irritiert an.
    Ein spöttisches Lächeln umspielte Schwarz’ Lippen. »Ichhabe mal ein Foto gesehen, darauf spielt einer Krieg. Sah aus wie eine Wehrsportgruppe. Und wenn ich’s nicht besser wüsste, hätte ich den Typen auf dem Bild für dich halten können.«
    Kolbinger reagierte, als hätte Schwarz ihm die Faust ins Gesicht geschlagen. »Das ist zwanzig Jahre her.«
    »Fünfzehn.«
    Schwarz legte dem ehemaligen Kollegen die Hand auf die Schulter. »Mach einfach deinen Job und sorge dafür, dass Herrn Bandmann kein Haar gekrümmt wird. Klar?«
    »Ist klar«, sagte Kolbinger tonlos.

45.
    Schwarz besaß einen Anzug. Einen einzigen. Monika hatte Anton vor vielen Jahren auf einer Wochenendreise nach Berlin am Ku’damm ins Geschäft eines ungarischen Herrenausstatters geschleppt.
Du brauchst was Zeitloses
, hatte sie ihm erklärt. Schwarz war es äußerst unangenehm gewesen, von oben bis unten vermessen zu werden. Er war verstummt und hatte nur mit Mühe über die Lippen gebracht, dass er dunkelgraues dunkelblauem Tuch verzog.
    Der Anzug war zwei Wochen später mit der Post eingetroffen und tatsächlich zeitlos, weil der Schneider sich um ein paar Zentimeter vermessen hatte. Jedenfalls passte er Schwarz trotz seines inzwischen gewachsenen Bauchs immer noch.
    Blieb das Krawattenproblem. Bis vor drei Jahren hatte Monika ihm damit geholfen. Okay. Heute musste es dann eben ohne gehen.
    Er schlüpfte in seinen dunkelgrauen Anzug, entschiedsich wie immer bei der Wahl zwischen einem weißen und einem blauen für das weiße Hemd und ließ den obersten Knopf offen. Es war ein Tick von ihm, dass er sonst nicht genug Luft zu kriegen glaubte. Eigentlich war Schwarz froh, dass er keine Krawatte binden konnte.
    Er warf noch einmal einen Blick auf das

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