Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
entgeistert von dem unangebrachten Vertrauen, das in der Welt offenbar immer noch herrschte.
    Am nächsten Tag – Montag, den 16. Mai – hatte Zoë Fox ihren freien Tag gehabt.
    Am Mittag war sie tot.
    Kate hätte auch Billie Smith tot sehen wollen, erzählte Toni, aber sie hätte sich geweigert.
    »Aber ihr hattet bereits eine Puppe fertig daliegen, die ihr ähnlich sah«, sagte Sam.
    »Trotzdem war es für mich etwas anderes, weil ich sie kannte«, entgegnete Toni. »Und weil ich wusste, dass es vorbei war, gleich nachdem ich in Panik ausgebrochen war und wir sie mitgenommen hatten.«
    Sie hielt inne, offenbar tief in Gedanken versunken.
    Dann sagte sie: »Lange Zeit hatte ich das Gefühl, als würden wir beide an einer tödlichen Krankheit leiden. Wenigstens Kate hat sie jetzt hinter sich.« Sie zuckte die Schultern. »Und ich auch, nehme ich an – in gewisser Weise.«

146.
    Um Viertel nach zwei, als Sam und Martinez – die sich mit Koffein und Junkfood über Wasser hielten – ins Hallandale General Hospital kamen, trafen sie Thomas Chauvin angezogen auf seinem Bett sitzend an, den Arm verbunden und in einer Schlinge.
    Er schien sich selbst zu bemitleiden, schien sich aber auch zu freuen, Sam zu sehen, obwohl dieser mit seinem mürrischen Partner gekommen war.
    Chauvins Freude war von kurzer Dauer.
    Broward-Cops hatten ihn gesehen, was für Sam eine gute Neuigkeit war.
    »Ich habe mich um Ihre Flugreservierung gekümmert«, sagte er nun. »Ich bin davon ausgegangen, dass Sie ein Rückflugticket haben.«
    »Wohin soll ich denn zurückfliegen?«, fragte der Franzose.
    »Sie sind in Straßburg zu Hause, nicht wahr?«, fragte Martinez.
    »Ja.«
    »Dann werden Sie dorthin fliegen.«
    »Aber ich bin noch nicht bereit, abzureisen.«
    »Oh doch«, sagte Sam. »Ihr Flug geht um siebzehn Uhr fünfzig vom Flughafen Miami International. Das bedeutet, wir müssen Sie jetzt zum Check-in bringen.«
    »Das ist nicht mein Flug.« Thomas Chauvin runzelte die Stirn.
    »Jetzt schon«, sagte Sam. »Mit einem Zwischenstopp in Charles de Gaulle, Paris. Wir bringen Sie zurück nach Surfside. Ich werde Ihnen sogar packen helfen. Dann fahren Detective Martinez und ich Sie zum Flughafen.«
    »Ihre ganz persönlichen Chauffeure«, sagte Martinez.
    »Das ist alles sehr freundlich von Ihnen.« Chauvin war immer noch verwirrt. »Aber wenn ich noch nicht abreisen will?«
    Sam blickte Martinez an und nickte kurz. Dann nahmen sie zu beiden Seiten des Franzosen Platz, näher, als ihnen – und erst recht Chauvin – angenehm war.
    »Vergessen wir vorerst mal gestern Abend«, sagte Sam.
    »Gestern Abend, als ich Ihnen das Leben gerettet habe«, sagte Chauvin.
    »Über diesen Punkt lässt sich streiten«, erklärte Martinez.
    »Ich würde lieber darauf zurückkommen, wie Sie meine Tochter belästigt haben«, sagte Sam.
    »Catherine.« Chauvin lächelte selig.
    »Hey«, sagte Martinez, »kommen Sie uns hier nicht auf die schlaue Tour.«
    »Wieso?«, entgegnete Chauvin. »Darf ich jetzt nicht einmal mehr lächeln?«
    »Ungefähr zwei Stunden vorher«, fuhr Sam ungerührt fort, »haben Sie so ziemlich dasselbe mit meiner Frau getan.«
    »Ich habe ihr Rosen gebracht«, sagte der Franzose. »Um mich bei ihr für das Abendessen zu bedanken. Dann habe ich ein paar Fotos aufgenommen. Grace hatte nichts dagegen.«
    »Grace hatte durchaus etwas dagegen«, erwiderte Sam. »Aber nicht annähernd so viel wie ich.«
    »Ungefähr so viel wie die anderen Blondinen in Frankreich«, warf Martinez ein.
    Chauvins Wangen liefen rot an. »Ich war unschuldig.«
    »Ja, na klar«, spottete Sam.
    »Sie wurden in Monaco aufgegriffen«, sagte Martinez. »Weil Sie sich in der Nähe des Palasts herumgetrieben haben.«
    »Ich bin dort herumspaziert wie jeder andere Tourist«, sagte Chauvin.
    »Wie jeder andere Tourist, der besessen von der verstorbenen Prinzessin ist«, sagte Sam. »Man hat Ihnen Ihre Arbeitserlaubnis entzogen, soviel ich weiß.«
    »Ich habe es mir anders überlegt, ob ich dort arbeiten wollte«, erwiderte Chauvin.
    »Ja, natürlich«, sagte Martinez.
    »Und damit sind Ihre unerwünschten kleinen Fotoshootings mit meiner Frau und meiner Tochter als unfreiwilligen Motiven mehr als nur ein bisschen fraglich, meinen Sie nicht auch?«, fragte Sam.
    »Für mich nicht.«
    »Ich würde Sie einen komischen Vogel nennen«, sagte Martinez, »nur dass es eine Beleidigung sein könnte.«
    »Ich würde Sie einen Stalker nennen«, sagte Sam, »der meiner Frau zuerst in

Weitere Kostenlose Bücher