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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Anruf von Detective Joe Sheldon entgegennahm. Sheldon berichtete, er und Mary Cutter hätten soeben eine rothaarige Frau in einem Overall gesehen, die mit zwei Taschen aus einem schwarzen Suzuki SUV gestiegen war.
    »Hat vermutlich nichts zu bedeuten«, sagte Sheldon, »aber sie klopft gerade bei jemandem an die Tür.«
    »Wie ist die Adresse?«, fragte Sam.
    »Lenox Avenue, nahe der Siebten Straße, östlich der Alton Road«, erklärte Sheldon.
    »Wir sind in zehn Minuten da.« Sam drehte sich zu Chauvin herum. »Tut mir leid, aber wir müssen Sie absetzen, Thomas.«
    »Kann ich nicht mitkommen?«
    »Leider nein.«
    »Ich verspreche Ihnen, mich zu benehmen.«
    »Wo haben Sie Ihren Wagen gelassen?«, fragte Martinez.
    »Ich bin mit dem Bus gekommen«, sagte Chauvin.
    »Gut.« Martinez wartete, bis sie auf dem Arthur Godfrey waren, und hielt an der Bordsteinkante. »Schönen Tag noch.«
    »Danke, Jungs.« Chauvin öffnete die Tür. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«
    »Bestimmt«, sagte Sam. »Rufen Sie mich Anfang Ihrer letzten Woche an, dann werden wir etwas arrangieren.«
    Chauvin stieg aus und schlug die Tür zu.
    Martinez gab Gas und jagte den Motor hoch.

73.
    Um kurz vor zwei, in den Praxisräumen in der Collins Avenue, die sich Dr. Bartolo Lopez mit mehreren anderen Ärzten teilte, tauschte sich Mrs. Angela Valdez – eine der Teilzeit-Sprechstundenhilfen, die nach einem zweiwöchigen Urlaub eben erst zurückgekehrt war – mit dem Doktor über ein paar Neuigkeiten aus.
    »Es ist etwas Schreckliches passiert«, sagte Dr. Lopez. »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie zu dem Zeitpunkt noch hier waren oder nicht.« Er hielt einen Moment inne. »Der Delgado-Mord?«
    Angela Valdez’ Augen weiteten sich. »Wer wurde ermordet?«
    Sie hatten mehr als nur eine Delgado in ihren Unterlagen.
    Der Arzt berichtete ihr alles. Das Entsetzen der Sprechstundenhilfe wuchs. Sie erinnerte sich, wie sie Beatriz Delgado das letzte Mal gesehen hatte, als sie sich im Wartezimmer mit ihrer Tochter stritt.
    »Nur einen Tag bevor ich nach Portugal geflogen bin«, fügte sie hinzu.
    Lopez warf einen Blick auf seinen Kalender. »Ihr letzter Arbeitstag war der Zehnte, richtig?« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich gewusst hätte, dass die beiden hier waren, hätte ich es der Polizei gesagt.«
    »Sie glauben, es könnte wichtig sein?«
    »Alles könnte wichtig sein, wenn es um die letzten Tage im Leben eines Mordopfers geht.«
    Angela Valdez bekreuzigte sich. »Sollen wir die Polizei verständigen, Doktor?« Sie warf einen Blick auf die Wanduhr. »Aber gleich ist Ihr nächster Patient dran.«
    »Jetzt hat die Sache schon so lange gewartet«, sagte Lopez. »Ich rufe die Polizei später selbst an.«

74.
    Mildred war eingecheckt.
    Ihr Zimmer war gemütlich, in sanften Apricottönen gehalten, und ohne die vielen Rufknöpfe und Steckdosen für Notfallgeräte an der Wand hinter dem Bett hätte sie glauben können, in einem Hotel zu sein.
    Das letzte Mal waren sie auf ihrer Hochzeitsreise in einem Hotel gewesen. Erst Boston, dann New York City. David hatte sie ermuntert, ihre alten Eltern zu besuchen, zu denen Mildred seit Jahren kaum noch Kontakt gehabt hatte, aber sie waren ihr fast wie Fremde vorgekommen. Zu viel war ihr im Laufe der Zeit widerfahren. Die Kluft zwischen ihnen war zu tief geworden. Dennoch hatte Mildred sich gefreut, sie wiederzusehen.
    Ob sie jemals wieder klar sehen würde?
    Hör auf damit , schalt sie sich. Ein grauer Star ist gar nichts! Die Operation ein Klacks für einen Mann wie Ethan Adams.
    Und doch hatte sie es in letzter Zeit mit einer völlig neuen Art von Angst zu tun, die, so schien es ihr, mit ihrer albernen Furcht vor dem kleinen Eingriff gar nichts zu tun hatte.
    Diese Furcht quälte Mildred seit ungefähr einer Woche.
    Die Furcht, es könnte etwas schiefgehen.
    Dass irgendetwas Schlimmes passierte.
    »Einen Dollar für deine Gedanken«, sagte David.
    Sie lächelte ihn an. »Die sind nicht einen Penny wert.«
    Dann klopfte es, und Dr. Merriam steckte den Kopf durch die Tür.
    »Herzlich willkommen, Mrs. Becket«, sagte er. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    »Ich habe versucht, nach Mexiko zu flüchten, aber mein Mann hat mich aufgehalten«, sagte Mildred.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du würdest dich benehmen«, sagte David.
    »Brauchen Sie irgendetwas?«, fragte Scott Merriam.
    »Ein Beruhigungsmittel«, sagte Mildred. »Je früher, desto besser.«
    »Dr. Wiley und ich haben beide Dienst«, sagte Merriam,

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