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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Ihnen geht, Mrs. Becket«, sagte Wiley.
    »Nicht allzu schlecht. Dank der Pille, die Dr. Merriam mir gegeben hat.«
    »Das ist gut.« Der Arzt maß ihren Puls. Mildred lächelte und schloss die Augen.
    »Sehr schön«, sagte Wiley. »Entspannen Sie sich.«
    »Warum auch nicht?« Mildred schlug die Augen auf. »Ich habe die Einwilligungen ja unterzeichnet.«
    »Dann gibt es jetzt kein Zurück mehr.« Dr. Wiley lächelte. »Noch Fragen?«
    Mildred schüttelte den Kopf. »Ich will es nur endlich hinter mir haben.«
    »Das Warten ist immer das Schlimmste«, sagte Wiley und tätschelte ihre Hand.
    Mildred empfand es im Allgemeinen als herablassend, wenn jemand ihre Hand tätschelte, aber bei diesem jungen Mann schien es ihr nicht allzu viel auszumachen. Seine Hände waren sanft, seine Augen klug, und er wählte seine Worte mit Bedacht, während er ihr Herz abhorchte und dann ihren Unterleib abtastete, auch wenn Mildred sich nicht vorstellen konnte, warum das alles so gründlich sein musste, wenn es doch nur darum ging, ihre …
    Augen.
    Sie schauderte unwillkürlich. Sofort zog Dr. Wiley die Hände weg. »Hat das wehgetan, Mrs. Becket?«
    »Nein, nein. Das sind nur die Nerven. Bitte achten Sie gar nicht auf mich.«
    »Ich bin sowieso fertig«, sagte Wiley.
    David kam zurück ins Zimmer.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er Mildred.
    »Alles bestens.«
    »Mein Stichwort, Sie beide in Ruhe zu lassen«, sagte Dr. Wiley.
    »Wann kommt die Anästhesistin zu meiner Frau?«, fragte David.
    »Bald, nehme ich an«, sagte Dr. Wiley.

77.
    Um Viertel vor vier war Grace allein zu Hause. Claudia hatte Joshua nach dem Kindergarten mit zu sich genommen, damit Grace die Möglichkeit hatte, am Abend Mildred zu besuchen.
    Grace war eben von einem kurzen Spaziergang mit Dackelmischling Woody zurückgekehrt, als es an der Haustür klingelte.
    Da der Hund laut bellte, warf sie einen Blick durchs Fenster und sah Thomas Chauvin auf dem Fußweg stehen, eine Tasche über der Schulter und wieder einen Blumenstrauß in der rechten Hand.
    Schon jetzt verärgert, befahl sie dem Hund, still zu sein, und öffnete die Tür.
    »Thomas«, sagte sie.
    »Ich weiß, ich hätte anrufen sollen«, sagte er.
    »Ja, das hätten Sie. Ich bin leider sehr in Eile.«
    »Immer in Eile, Grace.« Er hielt ihr die Blumen hin. »Für Sie und Sam, zum Dank für Ihre Gastfreundschaft und um mich bei Sam und Detective Martinez dafür zu bedanken, dass ich mich bei den beiden anhängen durfte, auch wenn es leider abgekürzt wurde.«
    Grace nahm den Strauß entgegen. Es waren wieder große rosarote Rosen.
    »Ich hoffe, Sie mögen Rosen«, sagte Chauvin. »Das hier sind meine Lieblingsrosen.«
    »Sie sind entzückend, vielen Dank«, erwiderte Grace. »Aber völlig unnötig.«
    »Absolut nötig«, sagte Chauvin. Dann zögerte er kurz. »Es ist mir peinlich, Sie zu fragen, aber dürfte ich vielleicht rasch Ihre Toilette benutzen? Ich bin schon lange unterwegs, und …«
    »Natürlich.« Grace öffnete die Tür etwas weiter, um ihn hereinzulassen. »Gleich da drüben.« Sie deutete auf die Tür nahe der Treppe.
    »Tausend Dank«, sagte Chauvin.
    Grace schloss die Haustür und betrachtete den Strauß. Sie war noch verärgerter als zuvor, da sie jetzt kaum eine andere Wahl hatte, als Chauvin eine Tasse Kaffee anzubieten. Seufzend ging sie in die Küche, legte die Rosen auf den Tresen und füllte Wasser in die Kaffeemaschine.
    »Sie können wohl Gedanken lesen?«, sagte Chauvin von der Tür her.
    »Ich nehme an, das ist ein Ja zu einer Tasse Kaffee?«
    »Immer.« Er bückte sich, um Woody zu tätscheln, der sich die Ohren kraulen ließ, dann zu seinem Schlafplatz trottete und sich hinlegte.
    »Espresso oder normalen?«
    »Espresso«, sagte er. »Bitte.«
    »Ziehen Sie sich einen Stuhl heran«, sagte Grace.
    »Merci.« Er kramte in seiner Tasche und zückte eine Kamera. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen. Ich wollte gestern Abend schon ein paar Fotos machen, aber dann habe ich es doch vergessen.«
    Es war eine kompliziert aussehende Kamera, größer als die meisten der kleinen Digitaldinger, die heutzutage fast jeder verwendete.
    Grace brachte ihm seine kleine Tasse.
    »Ist es Ihnen recht?«, fragte Chauvin und schaltete die Kamera ein.
    Grace wünschte sich, sie hätte ihm keinen Kaffee angeboten.
    »Nur ein, zwei Schnappschüsse«, sagte er, »für meine Sammlung.«
    »Sammlung?« Sie trat wieder an den Tresen und stellte die Maschine für ihren eigenen Cappuccino

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