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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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zurück.
    »Ich werde Chauvin auf dem Nachhauseweg einen Besuch abstatten«, sagte er. »Falls er noch mal wiederkommt …«
    »Werde ich ihn nicht hereinlassen«, versicherte ihm Grace. »Und ich habe Cathy eine Nachricht hinterlassen, sie soll dich anrufen, wenn sie ihn sieht.« Sie hielt einen Moment inne. »Ich werde gegen fünf zur Klinik fahren und eine Zeit lang bei deinem Dad bleiben, während Mildred operiert wird.«
    »Da wird er sich freuen«, sagte Sam zerstreut. »Dieser Chauvin … glaubst du, dass er mehr als nur lästig ist?«
    »Nein«, erwiderte Grace. »Aber er könnte besessen sein, und so jemanden braucht Cathy nicht in ihrem Leben. Da gibst du mir sicher recht.«
    »Oh ja. Hast du seine Adresse bekommen?«
    »Nein, tut mir leid, aber ich wollte nicht so viel Interesse bekunden. Aber er muss doch seine Adresse angegeben haben, als er ins Land eingereist ist, oder?«
    »Die erste Anschrift seines Aufenthalts«, bestätigte Sam.
    Das musste allerdings nicht heißen, dass er die richtige Adresse angegeben hatte.
    »Überlass das mir«, sagte Sam.

79.
    Mildreds Operation war verschoben worden.
    Dr. Merriam war zu ihnen gekommen und hatte ihnen mitgeteilt, Dr. Adams sei ins Miami General gerufen worden, um eine Augennotoperation bei einem Unfallpatienten vorzunehmen. »Tut mir leid, Mrs. Becket. Ich weiß, dass Sie das endlich hinter sich bringen wollen«, entschuldigte sich Merriam.
    »Lässt sich nicht ändern«, sagte Mildred.
    Sie hätte gern ihr Mitgefühl mit der armen Seele bekundet, die den Unfall erlitten hatte und die vielleicht ihr Augenlicht verlor, aber bei der Vorstellung, dass sie noch länger warten musste, fiel ihr das Sprechen schwer.
    »Wie lange?«, fragte David.
    Er hatte Verständnis für Notfälle, aber Mildred hatte Adams vom ersten Tag an nicht leiden können, und es gab schließlich noch andere hervorragende Augenärzte in Miami. Er überlegte, die ganze Sache abzublasen und Mildred nach Hause zu bringen.
    »Das lässt sich nur schwer genau sagen, Dr. Becket«, antwortete Scott Merriam. »Hoffentlich nicht länger als ein paar Stunden, aber in solchen Fällen kann man das nie genau sagen.«
    David schaute seine Frau an.
    »Nein, David.« Mildred hatte ihre Stimme wiedergefunden.
    Er lächelte.
    »Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen?«, fragte Dr. Merriam.
    »Nur dass meine Frau meine Gedanken lesen kann«, sagte David. »Ich habe überlegt, sie zu fragen, ob sie den Termin lieber verschieben möchte.«
    »Das würde ich nicht aushalten«, sagte Mildred tonlos. »Wir werden Dr. Adams’ weitaus hilfsbedürftigerem Patienten alles Gute wünschen und weiter warten.«
    »Sie sind sehr verständnisvoll.« Merriam blickte David an. »Können wir Ihnen irgendetwas anbieten, Sir, während Sie warten?« Er sah noch einmal entschuldigend zu Mildred. »Für Sie leider nichts, aber wenn Dr. Becket gern einen Kaffee hätte …«
    »Auch nichts für Dr. Becket«, sagte David. »Ich werde mit meiner Frau hier warten und etwas essen, sobald sie auch wieder essen darf.«
    »Das ist doch albern«, sagte Mildred. »Wenn du Hunger hast.«
    »Habe ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, seufzte Mildred, die ihre ganze Kraft darauf richtete, ja nicht in Tränen auszubrechen.

80.
    Die Grenz- und Zollkontrolle, die wichtigste ermittelnde Behörde des US-Heimatschutzes, erklärte sich bereit, ihnen die Adresse zu liefern, die Thomas Chauvin bei seiner Einreise in die USA angegeben hatte, aber es würde eine Weile dauern, und Grace’ Reaktion auf den unangemeldeten Besuch des Franzosen hatte Sam nervös gemacht.
    Aber jetzt saßen er und Martinez wieder in ihrem Büro, und es gab Arbeit, auf die es sich zu konzentrieren galt.
    Sams Gedanken schweiften kurz zurück zu »Marilyn« und ihrer Tätigkeit und wie gut sie zu ihr passte – vermutlich unendlich viel besser als alles, was ein unerfüllter Dewayne Jones mit seinem Leben angefangen hätte.
    Dann kehrten seine Gedanken wieder zu Chauvin zurück.
    Zu dem Wort, das Grace im Zusammenhang mit ihm verwendet hatte.
    Besessen.
    Wenn es um seine Familie und ein solches Individuum ging, war Sam nicht bereit, auch nur das kleinste Risiko einzugehen. Sie hatten in den letzten paar Jahren mehr als genug durchgemacht.
    Chauvins Mietwagen hatte Sam bereits gestern Abend gesehen, einen weißen Ford Focus, aber das Kennzeichen hatte er sich nicht gemerkt; schließlich hatte er keinen Grund gehabt, darauf zu achten. Außerdem hatte er es seit Grace’ Anruf

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