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Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Blinde Seele: Thriller (German Edition)

Titel: Blinde Seele: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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zweimal bei Cathy versucht, obwohl er wusste, dass sie vermutlich noch nicht zu Hause war und dass sie ihr Handy manchmal ausschaltete. Aber in Augenblicken wie diesem musste er irgendetwas tun, um nicht das Gefühl zu bekommen, etwas versäumt zu haben.
    Er rief Saul an, aber auch beim Telefon seines Bruders schaltete sich die Voicemail ein.
    Er wandte sich an Martinez.
    »Weißt du noch, was du wegen Interpol gesagt hast?«
    Martinez nickte. »Ja. Dass es vielleicht gar keine so verrückte Idee wäre.«

81.
    Nach einer Vorlesung vergaß Cathy oft, ihre Voicemail abzuhören. Letztes Jahr, als ihre Familie immer wieder bedroht worden war, hatte Sam darauf bestanden, dass sie sich alle regelmäßig meldeten, aber heutzutage genoss Cathy manchmal die Freiheit, eine Zeit lang nicht erreichbar zu sein.
    Verflixt noch mal, sie war vierundzwanzig Jahre alt, wohnte mit ihrem Onkel zusammen – auch wenn sie eher wie Bruder und Schwester waren – und stand in täglichem Kontakt mit ihren Eltern. So sehr sie ihre Familie auch liebte, sie musste sich wieder ein eigenes Leben aufbauen, wenn sie je die Freiheit und Unabhängigkeit genießen wollte, die sie anstrebte. Auf dem College lief es ganz gut für sie, und wenn alles glattging, hatte sie für nächstes Jahr große Pläne.
    Aber für heute Abend, wenn Saul und Mel ausgehen wollten, war ihr einziger Plan eine kalte Dusche und dann …
    Sie sah ihn.
    Er wartete.
    Vor der Tür ihres Wohnhauses.
    Cathy erinnerte sich an seine Blicke, als sie sich gestern Abend bei ihren Eltern kennengelernt hatten.
    Während sie den Mazda parkte, überprüfte sie im Innenspiegel rasch ihr Aussehen.
    Als sie den Motor abstellte, kam er bereits auf sie zu.
    Cathy lächelte.
    Die schönsten Pläne …

82.
    Detective Cutter rief Sam auf seinem Handy an.
    »Was gibt’s, Mary?« Sam stellte das Handy laut und gab Martinez ein Zeichen.
    »Dr. Lopez sagt, er habe nicht gewusst, dass die Delgados am Zehnten in seiner Praxis waren, weil sie nie bis zu ihm durchgekommen sind. Sein Terminkalender sei an dem Nachmittag voll gewesen, und die Sprechstundenhilfe ist am nächsten Tag in Urlaub gefahren, deshalb hätte sie es ihm gegenüber eben erst erwähnt. Es ist eine ziemlich hektische Gemeinschaftspraxis verschiedener Ärzte an der Ecke Collins und 74. Straße, deshalb halten Mike und ich ihn für glaubwürdig.«
    »Und weiter?«, fragte Sam.
    »Dr. Lopez hatte Beatriz Delgado fünf Jahre nicht gesehen«, fuhr Cutter fort. »Bezüglich ihrer Phobie sagt er, er habe einmal versucht, ihr vorzuschlagen, professionelle Hilfe zu suchen, aber Beatriz hätte sich sehr aufgeregt, und ihre Unterlagen seien nie bei ihm angefordert worden.«
    Das alles schien Delgados Aussagen zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen.
    »Was Felicia angeht, wollte Dr. Lopez nicht gegen seine Schweigepflicht verstoßen«, fuhr Cutter fort, »aber er hat angedeutet, dass es da sowieso nichts zu sagen gibt. Und er sagt, dass er Carlos nie kennengelernt hat.«
    »Hey, Mary.« Martinez beugte sich zum Telefon vor. »Kommen wir hier noch irgendwie weiter, oder was?«
    »Die Sprechstundenhilfe, Angela Valdez, war heute nicht da«, fuhr Cutter fort. »Aber sie hat dem Arzt erzählt, Felicia hätte sich am Zehnten geweigert, ihn zu sehen, und sie und Beatriz hätten sich deswegen gestritten. Felicia hat ihre Mom als scheinheilig bezeichnet und gesagt, es sei grausam von ihr, sie zu dem Arzt zu schleifen. Dann hat sie die Praxis verlassen. Beatriz hat sich bei der Sprechstundenhilfe entschuldigt und ist ihr nachgelaufen.«
    Sam dachte an die Auswirkungen auf die anderen wartenden Patienten. »Das muss ja eine Menge Aufmerksamkeit erregt haben«, sagte er.
    »Mike und ich haben diesen Punkt angesprochen. Dr. Lopez sagt, Angela Valdez hätte nichts von anderen Patienten erwähnt, aber er hat ihr eine Nachricht hinterlassen mit der Frage, wer zu dem Zeitpunkt noch da gewesen sei, auch wenn das ebenfalls unter die Schweigepflicht fallen könnte.«
    »Wird der Arzt dir Bescheid geben?«, fragte Sam.
    »Dr. Lopez und Angela Valdez haben beide meine Handynummer«, sagte Cutter.

83.
    Um zehn nach sechs kam Dr. Merriam in Mildreds Zimmer.
    »Wir haben grünes Licht«, verkündete er.
    »Ich würde ja gern in Jubelstürme ausbrechen«, erwiderte Mildred, »aber ich nehme an, das würden Sie durchschauen.«
    »Ich habe Ihnen ein paar Leckereien mitgebracht«, sagte Dr. Merriam.
    »Prämedikation?« David blickte auf die kleine Schale, die der

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