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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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mehr, die Wahrheit ist raus. Du musst es Finnie sagen. «
    »Oh … Scheiße.«
    » Das kannst du laut sagen – vor allem, wenn er mit dir fertig ist. «

60
    Um sieben Uhr morgens herrschte im Polizeipräsidium eine ziemliche Katerstimmung. Constables, Sergeants und DIs schlichen herum wie halb eingeklappte Taschenmesser, gebeugt unter der Last eines langen Abends im Illicit Still, wo sie DCI Finnies jüngste erfolgreiche Drogenrazzia gefeiert hatten.
    Logan fragte sich durch und fand den DCI schließlich unten in der Kantine, wo er sich ein herzhaftes Frühstück schmecken ließ.
    »Mmmmpf«, brummte Finnie und blickte auf. Er hatte den Mund voll, und ein Herpespickel aus Tomatensauce zierte seine Oberlippe. Nachdem er gekaut und heruntergeschluckt hatte, fragte er: »Wo haben Sie denn gestern Abend gesteckt?«
    »Ich … äh …« Logan setzte sich und versuchte, nicht zu genau hinzusehen, als der Detective Chief Inspector sich über seinen Black Pudding hermachte – eine glänzend schwarze Scheibe gebackenen Bluts, gesprenkelt mit Haferbröseln und Fettbröckchen.
    Finnie stopfte sich eine Gabel voll in den Mund und redete mit vollem Mund weiter. »Ich habe für heute Abend einen Tisch bei Toni reserviert: Sie, ich und Pirie. Zur Feier Ihres Wiedereinstands nach dem Unfall.«
    Unfall …
    Logan rang sich ein Lächeln ab – keine leichte Übung bei seinem rebellierenden Magen. »Ich hatte gestern Besuch von Hilary Brander.«
    »Ach ja?«
    Logan erzählte ihm von der angeblichen Affäre, dem anderen Klauenhammer und seinem Telefonat mit Kylies Schwester Tracey.
    Finnie hörte auf zu essen; seine Stimme war ein ersticktes Flüstern. »Warum in drei Teufels Namen haben Sie mich nicht angerufen? Sie wussten doch, wie wichtig das ist!«
    »Ich …« Logan ließ den Blick über die Reihen frühstückender Kollegen wandern, aber niemand schien in ihre Richtung zu schauen. »Ich dachte, die Brander verarscht mich nur. Woher sollte ich wissen, dass es tatsächlich stimmt?«
    »Für Sie gilt also die Befehlskette plötzlich nicht mehr, verstehe ich das richtig? Sie halten sich wohl für so was Besonderes, dass Sie es nicht nötig haben, mich zu informieren, wenn bei meiner Ermittlung etwas schiefläuft?«
    »Was hätte ich denn machen sollen – den Hammer wieder dorthin zurücklegen, wo ich ihn gefunden hatte? So tun, als wäre nichts geschehen, nur weil wir Colin McLeod nicht wegen irgendetwas anderem drankriegen können?«
    Finnie zog die Winkel seines Froschmauls nach unten und verengte die Augen zu grimmig funkelnden Schlitzen. Dann spießte er das letzte Stück Blutwurst auf und stopfte es sich in den Mund. Kaute mit finsterer Miene. Und ließ dann die Schultern sacken.
    »Sie haben recht«, sagte er schließlich. »Es stinkt mir tierisch , aber Sie haben recht. Creepy ist ein widerlicher kleiner Drecksack, aber das ist kein Grund, ihm etwas anzuhängen, was er nicht getan hat.« Er seufzte. »Verdammter Mist, dabei hätte es so ein guter Tag werden können.«
    Finnie kippte den letzten Schluck Tee und starrte in seine leere Tasse. »Rufen Sie am besten gleich die Zeugenschutzleute an – ich will diese Nutten so schnell wie möglich wieder hier haben.« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Dann sag ich wohl besser mal der Staatsanwältin Bescheid. Verdammter Mist …«
    Und dann verschwand er und ließ Logan mit seinem halb aufgegessenen Frühstück am Tisch zurück.
    Logan nahm sein Handy heraus und wählte die Nummer der Zeugenschutzbeamtin, mit der er vor ein paar Stunden schon telefoniert hatte. Finnies Teller war mit Tierfett verschmiert und mit kleinen Knorpelkügelchen übersät, die in blutroter Tomatensauce schwammen … Logan schob den Teller weg, aber er konnte es immer noch riechen.
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich hob die Zeugenschutzbeamtin ab. Logan sagte ihr, dass Kylie und ihre Schwester ihre Koffer packen sollten, weil Finnie sie in Aberdeen brauchte. Sofort.
    Am anderen Ende war missmutiges Gebrummel zu hören, ein halblautes » Könnt ihr euch vielleicht mal entscheiden … « – und dann hörte Logan, wie die Frau in ein anderes Zimmer ging, das Telefon an die Brust gedrückt.
    Gedämpfte Gesprächsfetzen im Flur. » Die sind doch alle gleich da in der Queen Street … «
    Klopfen.
    Die erhobene Stimme der Zeugenschutzbeamtin: » Kylie? Tracey? Hallo? « Einen Moment lang war es still, dann wurde eine Tür geöffnet. » Ach du Scheiße … Bill, ruf einen

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