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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Hinterteil noch tiefer in den Polstern. »DI Steel hat mich nie geschlagen.«
    »Na schön«, meinte Logan und machte die Tür wieder zu, »dann kannst du mich mal gernhaben.«
    In der Küche nahm er zwei Schnapsgläser aus dem Schrank und die Flasche Wyborowa aus dem Gefrierfach und trug alles hinaus in den Garten. Der Wodka floss dick und ölig in die Gläser.
    Er reichte Wiktorja ihres. »Und?«
    Sie hob ihr Glas, sagte » Na zdrowie! « und kippte ihren Drink. Schloss die Augen. Und lächelte. »Schon besser.«
    Logan leerte sein Glas ebenfalls in einem Zug und füllte nach.
    Sie nahm ein Blatt Papier von dem Stapel auf dem Gartentisch. »Das hier«, sagte sie, »ist ein Bericht über sechs Entwicklungshelfer, die verdächtigt wurden, für die Mudschahedin zu spionieren. Krawtschenko schnitt ihnen die Ohren ab und warf sie einem streunenden Hund zum Fraß vor.« Wiktorja griff nach einem zweiten Blatt. »Hier geht es um einen alten Mann, den er gefoltert hat, um an Informationen über muslimische Dorfbewohner zu gelangen.« Sie deutete auf einen dritten Bericht. »Ein Soldat aus seiner Einheit wurde verdächtigt, Waren aus Militärbeständen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Krawtschenko stach dem Mann die Augen aus und goss Benzin in die Höhlen. Der Stabsunteroffizier lebte gerade noch lange genug, um vor die Tür gezerrt und erschossen zu werden.«
    »Mein Gott.«
    Es war warm im Garten, die kalte Wodkaflasche stand dampfend in der Sonne. Sie tranken, und Logan füllte ihre Gläser erneut. »Was ist mit den jüngeren Fällen?«
    »Die Fakten sind nicht eindeutig. Die einen sagen, er arbeitet für die Russenmafia. Die anderen sagen, für eine polnische Bande.« Sie blies die Backen auf. »Es ist sehr heiß. Ist dir nicht heiß?« Sie versuchte ihre Jacke auszuziehen, aber mit der Schlinge war es ihr fast unmöglich. Logan half ihr. Unter der Jacke kam ein T-Shirt zum Vorschein, das sich straff über ihrer Brust spannte. »Aber«, sagte sie, »es spielt keine Rolle, für wen Krawtschenko arbeitet. Es läuft auf das Gleiche hinaus. Ihn interessieren nur zwei Dinge: Angst und Macht. Wenn er in Aberdeen ist, dann deswegen, weil seine Auftraggeber sich hier ausbreiten und die Kontrolle übernehmen wollen.«
    Logan legte den Brief mit den Informationen über die Buckie Ballad und ihren Laderaum voller Waffen auf den Tisch. »Das Schiff trifft morgen Abend hier ein.«
    »Dann steht euch ein Krieg bevor.«
    Darauf noch einen Wodka.

61
    DI Steel kam als Erste nach Hause, um halb sechs. Inzwischen war DC Rennie schon zurückgekehrt, hatte eine Tasse Tee geschnorrt und war wieder verschwunden. Steel schlappte zur Hintertür hinaus in den Garten, wo sie wie angewurzelt stehenblieb und Wiktorja anstarrte. »Wer ist das denn, bitte?«
    Logan stellte sie einander vor und bot Steel einen Wodka an.
    » Aye , nur zu.« Sie machte es sich auf einem der Gartenstühle bequem, während Logan ins Haus ging, um noch einmal das Gefrierfach zu plündern. Als er zurückkam, saßen Steel und Wiktorja über den verstreuten Inhalt des Krawtschenko-Dossiers gebeugt und unterhielten sich angeregt.
    Sobald sie Logan kommen sahen, fuhren sie beide ruckartig hoch.
    »Störe ich etwa?«
    »Nein, nein«, sagte Steel.
    »Wir haben uns nur unterhalten«, sagte Wiktorja.
    Pause. »Okay …« Er stellte Steel ein sauberes Glas hin und goss es randvoll. Die Flasche leerte sich rapide.
    Steel griff nach ihrem Drink, schnupperte daran, kippte ihn hinunter und knallte das Glas auf den Tisch. »Noch mal dasselbe.«
    Logan schenkte ihr nach.
    »Ich sag’s euch«, meinte sie, »ich hab so einen beschissenen Tag hinter mir, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Finnie hat mal wieder tierisch genervt. Sie müssen Creepy Colin gegen Kaution laufen lassen, und das soll jetzt plötzlich meine Schuld sein?« Sie leerte ihr zweites Glas. »Diese blöde Froschfresse müsste man mal vor die Tür bringen und nach Strich und Faden durchwalken. Ist noch was in der Flasche?«
    Logan schenkte ihr noch einmal nach. »Also«, sagte er und begann die Unterlagen einzusammeln, »jetzt müssen wir aber los. Ich ruf’ dich morgen früh an und –«
    Steel packte seine Hand, als er gerade nach dem Foto eines Krawtschenko-Opfers greifen wollte. »Nicht so schnell. Susan und ich gehen heute Abend noch weg – irgend so ein Frauen-Selbsthilfegruppen-Gedöns à la ›Wir stricken uns unsere eigenen Tampons‹. Du hütest Rory.«
    Logan stöhnte. »Kann das nicht

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