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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Inspector!«
    Finnie: »Kommen Sie mir bloß nicht so – Sie wissen , dass ich recht habe. Diese ganze Operation war von Anfang an miserabel organisiert.«
    Es kam gar nicht in Frage, dass Logan sich zwischen den Fronten aufreiben ließ. »Ich schaue später noch mal vorbei.«
    »Ach, das legt sich schon wieder. Das ist meistens so. Halt dich einfach eine Weile bedeckt. Und wie’s der Zufall will, habe ich da etwas, womit wir bei ihm wieder Pluspunkte sammeln könnten.« Pirie hielt einen Moment inne. »Interessiert?«
    Es klang verlockend. »Ich soll eigentlich warten, bis ich von der Internen Dienstaufsicht aufgerufen werde.«
    Der DS klopfte Logan auf den Rücken. »Ja, ich hab’s gehört. Aber überleg doch mal, wie viel leichter es wäre, wenn du einen Erfolg vorzuweisen hättest? Ich hab einen Anruf von einem V-Mann gekriegt, mit dem ich manchmal zusammenarbeite, und der sagt, er hat einen Tipp, wer hinter dieser Schiffsladung Waffen steckt.«
    »Hast du eine Adresse?«
    »Ich wollte es ja dem Chef sagen, aber der muss sich ja erst mal ausschimpfen … Wie wär’s, wenn ich stattdessen dich mitschleife?«
    Das ließ Logan sich nicht zweimal sagen.
    Sämtliche Wagen aus dem Fuhrpark waren im Einsatz, also nahmen sie Logans klapprigen Fiat. Irgendwann in der Nacht hatten die Möwen ihm einen Besuch abgestattet, und jetzt waren Motorhaube und Dach mit ätzenden grau-weißen Klecksen übersät.
    Pirie klammerte sich am Gurt fest, als Logan die Gänge reinwürgte und das Getriebe knirschte. »Erzähl mir nicht, dass du für diesen Schrotthaufen auch noch Geld bezahlt hast.«
    »Sehr witzig.« Logan zerrte noch einmal am Schalthebel und umkurvte den Kreisel, um auf die Wellington Road zu gelangen. Der unansehnliche Klotz des Craiginches-Gefängnisses glitt langsam zu ihrer Linken vorüber, während Logan sich redlich mühte, bergauf zu beschleunigen. »Wegen Finnie –«
    »Ich sag doch, das legt sich wieder. Du musst nur Geduld haben.«
    »Nein, ich rede von ihm und Wee Hamish Mowat.«
    Piries linke Augenbraue schnellte hoch, als wollte sie durchs Dach davonfliegen. »Ach ja?«
    »Ich habe gesehen, wie einer von Wee Hamishs Knaben Finnie einen braunen Umschlag zugesteckt hat.«
    »Ah …« Pirie fuhr sich mit der Hand durch sein Stahlwolle-Haar und beobachtete, wie ein Motorroller an ihnen vorbeizog. »Ich kann aussteigen und schieben, wenn du willst?«
    »Ich meine es ernst.«
    »Finnie bekommt ständig braune Umschläge von Wee Hamish.«
    »Was?« Logan starrte ihn an. »Du hast davon gewusst ?«
    Achselzucken. »Klar hab ich das. Bin schließlich als ›rote Eminenz‹ bekannt, wusstest du das nicht?«
    »Aber … wieso?«
    »Wieso ich es nicht gemeldet habe? Weil in den Umschlägen kein Geld ist, sondern Informationen. Sieh es doch einmal mit Wee Hamishs Augen: Jemand versucht, sich in seinem Revier breitzumachen. Was wird er tun? Okay, er kann sich zur Wehr setzen oder was auch immer, aber das kostet ihn Zeit, Geld, Personal – und es besteht immer die Gefahr, dass man ihm etwas nachweisen kann. Er ist in seinem Leben noch kein einziges Mal verhaftet worden – meinst du, er ist scharf darauf, dass sich daran noch etwas ändert?«
    Logan sackte zusammen, sagte »Scheiße!« und knallte mit der Stirn gegen das Lenkrad.
    Piries Stimme schnellte eine Oktave in die Höhe. »Würdest du vielleicht so nett sein und die Straße im Auge behalten? Bitte? «
    »Er benutzt uns.«
    »Mann, wo hast du denn fahren gelernt?«
    »Was braucht er korrupte Bullen, wenn wir für ihn umsonst die Drecksarbeit machen?«
    »Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, okay? Wee Hamish schickt Finnie einen kleinen braunen Umschlag mit den ganzen Details. Wir greifen zu, die bösen Buben sind weg von der Straße, und niemand wird an die Schweine verfüttert. Es ist eine Win-win-Situation …« Pirie runzelte die Stirn. »Moment mal – du warst das, hab ich recht? Du hast ihm die Interne Dienstaufsicht auf den Hals gehetzt! Du hast ihnen von den braunen Umschlägen erzählt!«
    »Ich dachte, er lässt sich schmieren.«
    »Hast du eine Ahnung, wie viel Kummer und Extraarbeit du ihm damit eingebrockt hast? Sie haben jedes Wort in seiner Akte unter die Lupe genommen; zwei volle Tage haben sie ihn in der Mangel gehabt. Sie haben ihm das Leben zur Hölle gemacht.«
    Logan seufzte. »Es tut mir leid, okay?«
    Pirie warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Von wegen, es tut dir leid – es war einfach nur geil. Ich schulde dir einen

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