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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Rolodex.«
    »Den habe ich gesehen. Es kam mir aber so vor, als stünden da eher private Adressen drin als geschäftliche.«
    »Ich glaube nicht, daß Angie großartig Listen angelegt hat; sie hatte einen Buchhalter oder Steuerberater, der sich um so Zeugs gekümmert hat. Sie war sehr unorganisiert. Ich habe ihr immer gesagt, sie solle expandieren. Ihr Geschäft hätte viel besser laufen können, aber sie meinte, Geld bedeute ihr nicht viel und sie verbrächte ihre Zeit lieber an Orten wie Se-dona. Das sei spirituell viel besser für sie.« Achselzucken. »Gut und schön, aber mir bedeutet Geld eine ganze Menge, und Sedona kann ich nicht ausstehen. Was sie für schräge Typen da kennt! Die hängen immer an den Energiefeldern rum.« Erneutes Achselzucken.
    »Mary, was hast du gedacht, als du gehört hast, wie Angela gestorben ist? Es tut mir leid, daß ich dich das fragen muß, aber du hast sie besser als alle anderen gekannt. Für dich muß das doch unfaßbar gewesen sein.« Sie wartete so lange mit ihrer Antwort, daß Jury sich schon schämte, weil er eine so intime Frage gestellt hatte. Aber sie hatte einen derart offenen und beherrschten Eindruck auf ihn gemacht, daß er fast vergessen hatte, daß es sich bei der Toten immerhin um ihre Schwester handelte. »Tut mir leid. Reden wir nicht darüber.«
    Aber offenbar wälzte sie das Problem noch von allen Seiten. »Ich habe überlegt, wie sie es gemacht haben«, sagte sie.
    »Wie wer was gemacht hat?« Jury begriff nicht.
    »Sie umgebracht haben.«
    »Glaubst du, daß Angela ermordet worden ist?«
    Nun war sie an der Reihe, ihn erstaunt anzuschauen. »Klar. Natürlich. Sie doch auch, sonst wären Sie ja nicht hier.«
    »Warum würde jemand Angela umbringen wollen?«
    »Rosella sagt, durch Hexerei. Sie wissen schon -jemanden aus der Ferne umbringen.« Sie zuckte die Achseln. Wandte sich wieder den Fotos zu. »Glauben Sie, daß es Kunden waren? Oder was?«
    »Ja.«
    »Ja, aber ... wer sind sie?«
    »Die hier ist aus Exeter. Das ist ungefähr hundert Meilen von Salisbury und Stonehenge entfernt. Die hier ist zwar Amerikanerin«, er nahm das Foto von Fanny, »aber sie wohnte in London - schon seit Jahren.«
    »Wohnte?«
    »Sie sind beide tot.« Er steckte die Fotos wieder ein.
    Endlich hatte er mal was Interessantes gesagt. Und als habe diese Mitteilung sogar den Hund überrascht, spürte Jury, wie er sich bewegte und über seinen Fuß rollte.
    Nervös fuhr sich Mary mit der Zunge über die Lippen. »Und Sie meinen, das hat was mit Angie zu tun?«
    Jury nickte. »Ja.«
    »Warum?«
    »Das versuchen wir herauszufinden.«
    »Waren sie befreundet? Lassen Sie mich die Fotos noch mal sehen.«
    Jury zog sie wieder heraus. »Auch das wissen wir nicht. Aber es besteht Grund zu der Annahme, daß sie sich hier kennengelernt haben. Da sie beide aus England sind, wäre es nichts Ungewöhnliches, wenn sie sich hier angefreundet hätten, wenn auch nur flüchtig. Sie haben beide im La Fonda gewohnt. Zumindest für ein paar Tage.«
    Nachdem sie die Bilder noch einmal angeschaut hatte, sagte sie: »Schwer, jemanden wiederzuerkennen, weil in der Canyon Road immer so viele Leute sind. Vielleicht hat jemand anderes sie gesehen. Mit wem haben Sie sonst noch gesprochen?«
    »Mit der Dame, die den Laden neben dem Silver Heron hat - Bartholomew.«
    Marys Meinung von Sukie Bartholomew spiegelte sich deutlich in ihrem Gesicht. Nils Anders hatte es ihr schon eher angetan. »Er ist nett. Er sagt, ich bin ein Soliton.«
    »Ein was?« lachte Jury.
    »Ein Soliton. Die haben doch lauter so komische Worte. Es bedeutet >eigen-< ...« Sie suchte nach der Definition. »Unabhängig oder so was. Egal, es ist jemand, der sich um sich selbst kümmern kann.«
    »Das glaube ich. Ich habe den Eindruck, daß deine Schwester nur mit wenigen Menschen eng befreundet war.«
    Mary schüttelte den Kopf.' »Stimmt. Hauptsächlich mit Dr. Anders. Warum sie Sukie mochte, weiß ich nicht. Und Malcolm, haben Sie mit dem gesprochen?«
    »Ja.«
    Geringschätzig sagte Mary: »Er behauptet, er sei Schauspieler. Wenn er nicht gerade Maler ist. Und ewig und drei Tage drehen sie in Santa Fe Filme. Wenn ich Robert Redford noch einmal sehe, kotze ich.«
    »Ich habe die Dreharbeiten auf der Plaza gesehen. Meinst du den Film?«
    »Wahrscheinlich. Das meiste schießen sie im Rancho del Nepp. Das ist so 'ne Touristenranch ungefähr zehn Meilen außerhalb.« Sie hielt inne. »Was ist mit Dolly? Haben Sie mit ihr geredet?«
    Die Frage kam zu

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