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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Patio, wo mehr Leute an den Tischen saßen, als er im Februar draußen erwartet hätte. Aber in der Sonne war es warm.
    »O ja. Das sind wir schon gewöhnt, was, Patsy?« Das war an die ziemlich kräftige, plumpe Person gerichtet, die lächelnd nickte und dann wieder ihre Anmeldekarten sortierte. »Irgendeine Film- oder Fernsehgesellschaft treibt sich hier immer rum. Wegen der Landschaft, wissen Sie.«
    Am Ende dachten sie noch, die hätte er bisher verpaßt. »Ja, ist mir auch schon aufgefallen.« Er zückte seinen Ausweis.
    »Wollen Sie einchecken, Mr. -« Ihre wohlgepflegten Brauen hoben sich fragend.
    »Jury. Das heißt Superintendent Jury, Scotland Yard.« Na, das war ja mal was Neues! Er freute sich richtig, als die Frauen erschraken, und hielt den Ausweis hoch, damit sie beide was davon hatten. Das kleine Plastikviereck glänzte wie ein Presseausweis. Die erste Frau richtete sich beim Hinschauen die Frisur, als sei es ein Taschenspiegel. »Ich möchte mich gern nach ein paar Dingen erkundigen«, erklärte er.
    Patsy war die Fixere. »Angela Hope. Sie sind wegen Angela Hope hier, stimmt's?«
    »Haben Sie sie gekannt?«
    Patsy schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Das heißt, gesehen habe ich sie schon mal. In ihrem Laden da in der Canyon Road. Aber richtig gekannt habe ich sie nicht.«
    »Im Grunde bin ich wegen dieser beiden Frauen hier. Wir glauben, daß sie im La Fonda gewohnt haben. Zumindest ein, zwei Tage lang.« Jury legte die Fotos von Fanny Hamilton und Nell Hawes nebeneinander. »Es ist aber auch möglich, daß sie jeweils noch woanders gewohnt haben.« Das Rancho del Reposo überstieg Nell Hawes' finanzielle Möglichkeiten bei weitem, Frances Hamiltons natürlich nicht. »Erkennen Sie eine wieder?«
    Patsy tippte mit dem Finger auf das Foto von Fanny Hamilton. »Die ja. Sie hat hier gewohnt. Erinnerst du dich an sie, Em? Amerikanerin, aber mit englischem Akzent?«
    Em betrachtete das Foto mit zusammengekniffenen Augen. Brauchte wahrscheinlich eine Brille, war aber zu besorgt um ihr Aussehen, um sie ständig zu tragen. Sie nahm eine aus einem Rindslederetui und setzte sie auf. Dann nickte sie. »Ja. Sie war hier - mal sehen - im Oktober? November? Ja, es war vor Thanksgiving. Hat eine von den Casitas gemietet. Welche, kann ich so auf Anhieb nicht sagen. Aber ich kann mal nachsehen.« Sie drehte sich zu den Regalen um, wo Patsy mit den Anmeldekarten zugange gewesen war.
    Jury fragte Patsy: »Erinnern Sie sich, ob die Frau Besuch hatte?«
    »Na, das ist aber ganz schön viel verlangt. Mein Gedächtnis ist gut, aber so gut nun auch wieder nicht. Ich muß mal überlegen ...« Gesagt, getan, ihr Blick wanderte wieder zu den Fotos. »Warten Sie mal - ja! Die andere Frau ist auch hiergewesen, sie haben zusammen zu Mittag oder zu Abend gegessen. Ich erinnere mich, weil sie beide sehr britisch klangen.«
    Em hielt eine große weiße Karte hoch und wedelte wie mit einem Taschentuch damit herum. »Hier habe ich sie. Mrs. Frances Hamilton, Belgravia, London SW l.« Sie legte sie Jury hin.
    »Erinnern Sie sich an die andere Dame, Em? Die beiden haben hier gegessen.«
    »Hm. Nein, ich glaube, da habe ich nicht gearbeitet.«
    Jury schrieb etwas hinten auf eine seiner Visitenkarten. »Wenn eine von Ihnen sich an irgend etwas erinnert, würden Sie sich wohl mit mir in Verbindung setzen? Ich wohne im La Fonda.« Em nahm die Karte und nickte. Jury dankte ihnen, wollte gehen, hielt aber kurz inne. »Können Sie mir die Telefon-und Faxnummern des Hotels geben? Wahrscheinlich haben Sie mehr als eine.«
    Patsy nahm eine Karte des Hotels aus dem Ständer, drehte sie herum und schrieb ein paar Nummern auf die Rückseite. »Die Hauptnummer ist hier aufgedruckt«, sie deutete auf die Vorderseite, »die Faxnummer auch. Die anderen habe ich hinten draufgeschrieben.«
    Jury dankte ihnen noch einmal und warf einen Blick auf die Karte. Die Nummer aus dem Adreßbuch war nicht darunter, aber das hatte er auch nicht erwartet. »Wenn die beiden hier gegessen haben, ob ich dann wohl mit dem Personal des Speisesaals sprechen kann? Vielleicht finde ich jemanden, der sie bedient hat.«
    Wieder schaute Patsy auf einen der Zettel, die an die Karte getackert waren. »Es war ein Freitagabend, es könnte also . mal sehen, Tisch dreizehn, entweder Johnny oder Sally. Ich glaube, sie sind beide hier, wenn Sie mal Chris fragen wollen. Das ist die Oberkellnerin.« Patsy deutete mit dem Kopf zu einem breiten Torbogen am Ende des gekachelten

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