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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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während er mit einem Auge den Verkehr auf dem Highway beobachtete.
     
    Zehn Minuten darauf meldete sich Sandy wieder. »Die Williamsons leben in Arizona. Ich hab eine Adresse, aber keine Telefonnummer. Ich versuche noch, eine zu kriegen.«
    »Gut. Wenn es sein muss, versuchen Sie’s bei Nachbarn, und bitten Sie sie, sich nebenan nach der Nummer zu erkundigen.«
    »Okay. Ich seh mir gerade Führerscheinfotos von Williamson und Lane an, und das ist tatsächlich die gleiche Person, auch wenn Lane einen kleinen Bart hat und einen Ohrring trägt«, sagte Sandy.
    »Mailen Sie mir die Fotos.«
    Er beendete das Gespräch, trat weiter das Gaspedal durch und erhielt einen Anruf von Davenport, als er südlich der Twin Cities auf die I-35E abbog. »Ich hab gerade mit Sandy gesprochen. Sie sagt, Sie kommen gut voran.«
    »Ich glaube schon.«
    »Haben Sie bereits was für einen Prozess an der Hand?«, fragte Davenport. »Man muss immer den Prozess im Auge behalten.«
    »Noch nicht. Dafür muss ich mir noch was Schlaues ausdenken. Jetzt such ich erst mal Beweise dafür, dass der Kerl verrückt ist.«
    »Okay. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
     
    Er verließ die I-35E, durchquerte über die I-494 Richtung Osten den südlichen Zipfel der Stadt, bog dann auf den Highway 61, nach dem Bob Dylans Album Highway 61 Revisited benannt ist, und fuhr Richtung Süden nach Cottage Grove. An der 80th Street bog er ab und rief Sandy an, die ihn mit Hilfe von Map-Quest zum Haus von Johannsen dirigierte.
    Johannsens Sohn kam zur Tür. Er trug Rapper-Jeans, bei denen der Schritt auf Kniehöhe hing, ein T-Shirt, das ihm vier Nummern zu groß war, und hielt einen Game Boy in der Hand. Seine Augen waren auf Halbmast, und der Geruch von Marihuana strömte aus dem Haus, als er die Tür öffnete.
    »Sie ist arbeiten«, sagte er mürrisch.
    »Wo?«
    »Entweder bei SuperAmerica oder bei Tom Thumb. Sie arbeitet bei beiden«, sagte er. »Keine Ahnung, wo sie heute arbeitet.«
     
    Karen Johannsen war im SuperAmerica, wo sie gerade abgelaufene Donut-Packungen in einen Müllcontainer warf. »Ich hab ein paar Fragen zu William Lane, der wegen eines tätlichen Angriffs auf Sie verurteilt worden ist«, sagte Virgil und zückte seinen Ausweis.
    »Du meine Güte, das ist ja fast zwanzig Jahre her.« Sie war eine kleine, korpulente Frau mit schwarzen Haaren, braunen Triefaugen und einer eingedrückten Nase. Sie sah älter aus, als sie tatsächlich war.
    »Das weiß ich«, sagte Virgil. »Wir versuchen herauszufinden, was für ein Typ er ist. Diese Gewalttätigkeiten, waren die sehr heftig, oder gehörten die zu den … üblichen häuslichen Auseinandersetzungen?«
    »Er hat versucht, mich umzubringen«, sagte Johannsen ganz sachlich. Sie wedelte mit einer Hand wie mit einem Fächer vor ihrem Gesicht hin und her. Sie standen zu dicht an dem Müllcontainer, aus dem es nach faulen Bananen, verdorbenem Fleisch und saurer Milch roch. »Das hätte er auch getan, wenn er stärker gewesen wäre. Beim ersten Mal hat er mich mit einem Stuhl verprügelt, aber er konnte nicht richtig ausholen, und ich bin hin und her gelaufen, deshalb hat er mich nicht voll erwischt. Die Nachbarn haben die Cops gerufen. Ein Streifenwagen war gerade in der Nähe, deshalb waren sie rechtzeitig da. Sonst hätte er mich umgebracht.«
    »Was war der Auslöser?«, fragte Virgil.
    »Wir hatten was getrunken und haben angefangen, uns zu streiten«, sagte sie. »Ich hatte Arbeit und er nicht, und ich hab zu ihm gesagt, er wär ein nutzloses Stück Scheiße, das noch nicht mal die Miete zahlen kann. Darauf hat er mir gegen den Arm geboxt, und ich hab ihn mit meiner Handtasche umgehauen. Da ist er ausgerastet … völlig durchgeknallt.«
    »Und was war beim zweiten Mal?«, fragte Virgil. »Als er ins Gefängnis gekommen ist?«
    »Da hat der Dreckskerl versucht, mich zu erwürgen«, sagte sie. Bei der Erinnerung daran griff sie sich mit der Hand an den Hals. »Er kam betrunken nach Hause. Ich hab schon geschlafen. Er hat mich geweckt und wollte, Sie wissen schon, und ich wollte nicht. Da hat er angefangen, mich anzubrüllen, ich hab eine klugscheißerische Bemerkung gemacht, und er ist auf mich drauf und hat mich gewürgt. Er hatte ein paar Freunde dabei, die saßen im Wohnzimmer und haben den Krach gehört. Einer von seinen Freunden hat mich von ihm weggezerrt, da konnte ich kaum noch atmen, deshalb hat die Freundin von dem Freund die Cops gerufen, und die haben einen Krankenwagen gerufen.«
    »Das

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