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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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herum an die andere Wange. Seine Haare waren weich, nicht so weich wie Averys, fühlten sich aber an, als würden sie bei einer bestimmten Länge füllig und wellig werden.
    »Nein«, sagte er, aber nicht mehr so energisch. Er versuchte, an etwas anderes zu denken. Doch irgendwo in diesen wirren Bildern erkannte ich ein Gesicht. Das Gesicht einer Frau. Ich hatte sie mal bei einem Bankett gesehen. An Belles Hof. Es war nicht meine Erinnerung.
    Jean-Claude, dachte ich. Ich hörte ihn in mir flüstern und spürte, dass er beschäftigt war. »Soll ich zu dir kommen, ma petite? Was ich hier tue, hat Zeit bis später.«
    »Wer ist sie?«, fragte ich ihn.
    »Gwenyth, Vittorios schöne Gwennie.«
    »Vittorio«, sagte ich und bekam von ihm ein Gesicht zu dem Namen. Er war ein dunkelhaariger, gutaussehender Mann, und ich bezweifelte, dass er mit italienischem Namen zur Welt gekommen war. Er sah sehr arabisch aus. »Vittorio.« Ich musste es versehentlich geflüstert haben, denn Cooper schrie und sprang auf. Die Hände hinter dem Rücken an den Stuhl gefesselt stand er da, und das Letzte, was ich von seinen Gedanken mitbekommen hatte, war: Ich werde sie zwingen, mich zu töten.
    Ich stand ihm am nächsten, doch ich hatte meine Waffe wegstecken müssen, um den Berührungstrick anzuwenden. Darum tat ich das Erste, was mir einfiel und schlug nach ihm. Ich schlug ihn so hart und schnell ich konnte, wie man es mir jahrelang beim Kampfsport beigebracht hatte. Das Ziel ist nicht, den Gegner zu Fall zu bringen, sondern unter die Erde. Ich schlug nicht nach seinem Kinn, sondern durch bis auf den Hinterkopf. Als ich noch ein normaler Mensch war, half mir das bei der Konzentration, um größtmögliche Wucht in den Schlag zu legen. Jetzt bekam es eine ganz neue Wirkung.
    Blut spritzte, seine Wange gab nach. Ich glaubte den Kiefer brechen zu hören. Cooper drehte sich unter dem Schlag, stürzte mitsamt Stuhl und landete auf der Seite. Er stand nicht mehr auf.
    »Mensch, Sie haben ihm das Genick gebrochen«, sagte einer der Streifenpolizisten.
    Tatsächlich? Einen Moment lang stand ich mit der blutigen Rechten da und spürte Schmerz. Ich hatte sie mir an seinen Zähnen aufgeschrammt. »Er ist nicht tot«, sagte ich mit heiserer Stimme.
    Alle starrten mich an und gar nicht freundlich. Mehr als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen, ein großer, gruseliger. Ich sah zu Malcolm. »Funktioniert es auch, wenn er bewusstlos ist?«
    Malcolm nickte bloß.
    Ich kniete mich neben Cooper und berührte ihn am Kopf. Dabei versuchte ich, zu übersehen, was ich in seinem Gesicht angerichtet hatte. Ich hatte ihm zwar nicht den sprichwörtlichen Schädel eingeschlagen, aber die Unterlippe war bis zum Kinn aufgerissen. Ich schloss die Augen und dachte: Versteck. Wo ist sein Versteck?
    Cooper konnte mich nicht mehr abwehren, und ich erkannte, dass Malcolm Leute am leichtesten ausspionieren konnte, wenn sie schliefen. Ich ließ den Gedanken fallen und befasste mich mit den Bildern in Coopers Kopf. Das Versteck war eine Wohnung in einem großen Gebäude. Eine moderne Eigentumswohnung. Ich wollte die Fassade sehen und sah sie. Ich hatte die Adresse. Ich blickte auf die Briefkastenanlage mit den vielen Namen und Nummern.
    Ich nannte die Adresse und den Wohnungsinhaber. »Hab ich notiert«, sagte Zerbrowski.
    Ich machte die Augen auf und nahm die Hand weg. Coopers Lider flatterten, er gab ein tiefes Stöhnen von sich. Aus seinem Blick sprach Überraschung und Furcht. Ich war so überrascht wie alle anderen, aber das durfte ich nicht zeigen. Mir war klar gewesen, dass die Vereinigung mit Jean-Claude und Richard alles Metaphysische verstärken würde, aber nicht, dass auch das Physische davon betroffen wäre. Hätte ich einen Menschen so geschlagen, hätte ich ihm das Genick gebrochen. Scheiße.
    Zerbrowski hatte bereits sein Telefon in der Hand und wählte.
    »Wen rufen Sie an?«, fragte ich.
    »Die Mobile Reserve. Wir werden die Verstärkung brauchen.«
    »Warten Sie.«
    Zerbrowski klappte das Handy zu. »Worauf?«
    »Wenn wir denen die Adresse geben, gehen die vielleicht heute Nacht noch in die Wohnung. Das wollen wir nicht.«
    »Aber wir wollen die Scheißkerle schnappen«, sagte Smith.
    »Ja, aber sie werden auf der Jagd sein. Wir werden höchstwahrscheinlich keinen oder nur ein paar von ihnen antreffen. Und wenn wir mit so vielen Leuten dort auflaufen, fallen wir auf. Die Vampire werden ihre Wohnung meiden, und dann wissen wir nicht, wo wir sie suchen

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