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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sagst, dass Clair recht hat, ich war zu grob. Ich habe ihr wehgetan.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Hat sie dich gebeten, es nicht so kraftvoll zu tun?«
    »Sie hat meine … Technik nie angesprochen. Sie ist nur plötzlich explodiert und sagte, dass ich zu grob bin, dass ich es genieße, bei ihr den Gestaltwechsel zu provozieren, dass ich es genieße, wenn sie mich zerkratzt, dass es mir gefällt, sie zum Monster zu machen, dass ich ficke wie ein Tier, egal, in welcher Gestalt.«
    Oje. Ich sprach aus, was ich dachte. »Wollte Clair dich möglichst tief verletzen oder war das ein zufälliger Treffer?«
    »Was meinst du damit?«
    »Wenn ich dich möglichst tief treffen wollte, hätte ich es kaum besser anstellen können.«
    »Ich denke, sie hat lediglich eine Tatsache ausgesprochen. Und es leuchtet mir ein: Wenn ich mich beim Sex nach Rainas Maßstäben richte, wird eine andere Frau es wie eine Vergewaltigung empfinden, es kann gar nicht anders sein.«
    Ich schüttelte den Kopf und strich mit der Hand durch sein Blickfeld, damit er mich anblickte. »Sprich nie wieder von Vergewaltigung, Richard, denn du tust so etwas nicht. Wärst du mit einer zusammen, die es genauso mag wie du, wäre es bloß guter Sex.«
    »Und harter Sex.«
    Ich zuckte die Achseln. »Du machst es nicht von Anfang an hart, aber ja, meistens wird es dann hart. Aber du hast nie etwas getan, was ich nicht wollte. Clair hätte nur mal ein Wort zu sagen brauchen. Stattdessen hat sie sich verhalten wie die meisten Frauen, nämlich als könnten die Männer Gedanken lesen. Du bist kein Gedankenleser, Richard, du bist nur ein Mann, und Männer sind noch weniger imstande, die Gedanken einer Frau zu erraten, als eine Frau.«
    »Ich bin kein Mann, Anita, ich bin ein Werwolf. Ich bin ein Tier.«
    Ich packte seine Oberarme. »Das will ich nie wieder von dir hören. Du sagst das, als wäre es ein Schimpfwort, Richard. Es ist keins. Aber bis du das einsiehst, lass dich deswegen von niemandem runtermachen.«
    Daraufhin lächelte er. Es war ein bisschen traurig, aber dennoch ein echtes Lächeln. Er wollte die Arme um mich legen, und ich rückte weg. Auf keinen Fall wollte ich eine Umarmung mit Versöhnung. Ich war bereit, ihm in dieser Sache zu helfen, aber wir waren kein Paar mehr.
    »Wenn ich dir nicht wehgetan habe, warum rückst du dann jetzt von mir weg?«
    Ich verschränkte die Arme und trat ein paar Schritte zurück. »Du bist hergekommen, um eine ehrliche Antwort zu hören, und ich habe sie dir gegeben. Wir sind kein Paar mehr, Richard. Das heißt nicht, dass ich … ich möchte nicht, dass du einen falschen Eindruck bekommst.«
    »Und welcher wäre das?« Sein Ton war wieder misstrauisch.
    »Gestern bei mir zu Hause warst du sehr deutlich. Ich war in deinem Kopf, Richard. Ich weiß, was du gedacht und gefühlt hast.«
    »Dann hast du gesehen, was ich mit dir tun wollte.« Er wandte sich ab, sodass ich nur noch seine Jeans von hinten sah, und den Rücken der Jeansjacke, die ein paar Schattierungen dunkler war. Seine Haare begannen sich wieder zu wellen, waren aber immer noch sehr kurz. Er sah noch immer wie geschoren aus. »Es war krank, Anita. Ich wollte, dass du Angst bekommst. Dich zu ficken, wenn du Angst hast, wäre … wäre –«
    »Absolut geil gewesen«, schloss ich den Satz für ihn.
    Er drehte sich um und sah mich an. Sein Blick war so trostlos, als wäre etwas in ihm gestorben. »Ja, genau das.«
    »Richard, jeden Lykanthropen, den ich kenne, verwirrt es ein bisschen, wie er auf Angst reagiert.«
    Er schüttelte den Kopf, aber offenbar zu heftig, denn er verzog schmerzhaft das Gesicht. »Kein Lykanthrop, den ich kenne, empfindet Angst als Aphrodisiakum, außer Raina und Gabriel.«
    »Da ich etwa dieselben Lykanthropen kenne wie du, weiß ich, dass das nicht wahr ist. Wahr ist, dass Gabriel und Raina das als Einzige öffentlich zugegeben haben.«
    »Nein, nein«, widersprach er und kam auf mich zu. Sein Zorn regte sich wieder. »Kein anderer wollte, was sie wollten, jedenfalls nicht so. Nicht den blutigen Ernst.«
    »Aber viele stehen auf Bondage und SM und sind in der Szene aktiv. Da ist es ein Spiel mit Regeln: Sicher, gesund, einvernehmlich. Man vereinbart ein Safe-Wort, und wenn das ausgesprochen wird, ist das Spiel zu Ende.«
    »Bei Raina und Gabriel gab es kein Wort, durch das man sicher war.«
    »Genau. Aber du kannst das Spiel genießen, ohne zu tun, was sie taten.«
    Er griff nach mir, und ich wollte ausweichen, aber ich war nicht mal

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