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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dich nicht nach deinen Frauen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wenn du kein Lykanthrop wärst, hättest du mir erst beweisen müssen, dass du keine Geschlechtskrankheit hast, bevor ich dir einen blase. Bei Oralverkehr kann man sich Aids, Tripper, Hepatitis und noch mehr holen, aber deine Lykanthropie verhindert das. Weißt du überhaupt, mit wie vielen Frauen aus deinem und Vernes Rudel du geschlafen hast?«
    »Ja«, sagte er, und der Ärger war ihm anzuhören.
    »Will ich die Anzahl wissen?«
    »Nein.«
    »Aber ich wette, dass ich niemals auch nur entfernt an diese Ziffer herankomme.«
    »Hast du nicht behauptet, du achtest nicht darauf, was ich tue?«
    »Mir kommt ab und zu was zu Ohren. Daher weiß ich, dass du dich im dreistelligen Bereich bewegst oder knapp davor bist. Wir sollten uns also einigen, weder Besitzansprüche anzumelden noch selbstgerecht zu werden. Wir sitzen beide im Glashaus.«
    Er bedeckte das Gesicht mit den Händen und gab ein tiefes Stöhnen, fast ein Knurren von sich.
    Jean-Claude sah mich an und rang um einen neutralen Gesichtsausdruck, den er nicht ganz hinbekam. Wir waren einem funktionierenden Triumvirat so nahe wie noch nie, und Richard und ich waren gerade dabei, es in letzter Sekunde zu vermasseln.
    »Na gut, du hast recht, du hast recht. Du hast recht, sonst klappt es nicht«, sagte Richard.
    Nur ich sah, wie überrascht und erleichtert Jean-Claude war. Bis Richard die Hände runtergenommen und sich aufgerichtet hatte, war dessen Gesicht wieder so undurchdringlich und freundlich wie vorher.
    Aber ich schätze, meine Überraschung reichte für zwei.
    Richard lächelte mich an, obschon nicht so ganz glücklich.
    »Ich wollte dich in diesem Bett haben. Und das will ich jetzt nicht kaputt machen.« Sein Lächeln hellte sich auf und selbst seine Augen lachten mit. »Also gut, ich versuche, mal nicht so starrköpfig zu sein, obwohl mir das in letzter Zeit schwerfällt.«
    »Willkommen in meiner Welt«, sagte ich.
    Sein Lächeln wurde wärmer. »Tauschen wir die Plätze.«
    »Wie bitte?« Ich zog die Brauen zusammen.
    »Tauschen wir die Plätze.« Er rutschte ein Stück von Jean-Claude weg und klopfte neben ihm auf die Matratze.
    »Leg dich hierhin.«
    Ich runzelte fragend die Stirn. »Wieso?«
    »Ich möchte den Gefallen erwidern.«
    »Den Gefallen?«
    »Leg dich hin«, sagte er und klopfte erneut zwischen ihnen auf die Matratze. »Jean-Claude soll deine Hände festhalten.«
    Ich zog die Stirn noch krauser. »Ich brauche nichts zum Festhalten.«
    »Aber er ist so stark, dass du dich nicht losreißen kannst.«
    Ich blickte ihn an.
    »Ich fungiere als Fessel«, sagte Jean-Claude.
    Richard nickte.
    »Und was tust du, während Jean-Claude mich festhält?«
    »Alles, was ich will.«
    Ich zog die Brauen zusammen. »Da wirst du mir schon mehr verraten müssen.«
    »Du traust mir nicht?« Und allein bei seinem Ton und seinem Gesichtsausdruck sagte ich innerlich nein. Wäre ich mit ihm allein gewesen, hätte ich mich wohl nicht fesseln lassen, ohne mir eine detaillierte Auflistung der beabsichtigten Aktivitäten geben zu lassen. Aber Jean-Claude vertraute ich. Bei diesem neuen, vernünftigen, verführerischen Richard war ich mir noch sehr unsicher.
    »Erfahrungsgemäß sollte man einem, der sagt ›Vertrau mir‹ oder ›Vertraust du mir etwa nicht?‹, überhaupt nicht trauen.«
    »Du traust mir also nicht«, schloss er, und sein Lächeln verblasste.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was hast du dann gesagt, ma petite?«, fragte Jean-Claude.
    »Ja.«
    Richard sah mich stirnrunzelnd an. Bei Jean-Claude bildete sich eine kleine Steilfalte zwischen den Brauen.
    »Ja«, wiederholte ich.
    Jean-Claude lächelte. Richard brauchte einen Moment länger, um zu kapieren. »Ja«, sagte er.
    Ich nickte.
    »Ja«, sagte er wieder.
    Ich nickte noch einmal.
    Er lächelte, und es sah wundervoll aus. Es war das Lächeln, bei dem er jünger, lockerer und … mehr wie er selbst aussah.
    Ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht breitmachte; ich konnte es gar nicht verhindern und wollte es auch nicht.
    »Ja«, sagte er noch lächelnd.
    »Ja.«
    »Endlich«, sagte Jean-Claude und lächelte ebenfalls.

60
    J ean-Claude lag quer am Kopfende und hielt meine Hände fest. Die Kissen hatten sie auf den Boden geworfen. Da waren nur noch das seidene Laken und wir drei. Plätze tauschen, hatte Richard gesagt. Das klang einfach, aber ich hätte mir denken können, dass bei Richard nichts einfach war.
    Er fasste

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