Blinder Stolz: Thriller (German Edition)
gar nichts Ehebrecherisches, auch nicht gestern Abend.«
Ski erhob sich, trat um den Tisch herum und blieb direkt vor Berry stehen. »Gestern Abend war das Bett im Gästezimmer immer noch unberührt.«
»Dazu kann ich nichts sagen. Vielleicht hat Ben ja im Sessel gesessen und gelesen, vielleicht war er auch … keine Ahnung, was er gemacht hat. Ich habe mich nicht mehr um ihn gekümmert, nachdem wir uns voneinander verabschiedet und uns in unsere Zimmer zurückgezogen hatten.«
»Die Decke Ihres Bettes war allerdings zurückgeschlagen.«
»Worauf wollen Sie hinaus, Nyland?«, fragte Dodge.
Weder Berry noch Ski sagten etwas. Sie hatte keine Ahnung, was daran so wichtig sein sollte, wollte diesen Punkt aber um jeden Preis zwischen ihr und dem Deputy ausgeräumt wissen. »Ich habe sie zurückgeschlagen, bevor ich unter die Dusche gegangen bin.«
»Was soll das ständige Gequatsche über diese Scheißbetten? Welchen Unterschied macht es überhaupt, ob sie und Lofland sich die Seele aus dem Leib gevögelt haben? Wichtig ist doch nur, dass dieses Arschloch von Starks …«
»Ich weiß, was wichtig ist und was nicht«, unterbrach Ski ihn barsch, ohne den Blick von Berry zu lösen.
»Wieso hacken Sie dann pausenlos darauf herum, wer wo geschlafen hat?«, blaffte Dodge zurück.
»Ihre Beziehung zu Lofland könnte einen Einfluss auf Starks’ Motiv gehabt haben.«
»Aber sie hat Ihnen doch erzählt, wie sie zu Lofland steht«, argumentierte Dodge. »Könnten wir jetzt endlich weitermachen?«
Doch Ski schien nicht bereit zu sein, den Punkt abzuhaken, solange er nicht zu seiner vollständigen Zufriedenheit geklärt war.
»Ben und ich hatten vor Jahren eine absolut bedeutungslose Affäre«, sagte sie erneut. »Gestern Abend ist hier rein gar nichts passiert, bis auf das, was ich Ihnen erzählt habe.«
»Okay. Wunderbar. Ganz toll. Dann bin ich ja froh, dass das endlich abgehakt wäre«, meinte Dodge. »Sind Sie damit auch endlich zufrieden, Nyland?«
Ski zeigte keinerlei Reaktion.
Berry holte tief Luft. »Und um Ihre Frage von vorhin zu beantworten …«
»Berry.«
»Setzen Sie sich wieder, Dodge«, warf Caroline ein.
»Sie hat Rechte. Wenn sie nicht will, braucht sie nichts zu sagen.«
»Aber vielleicht will sie es ja.«
Berry hörte nur mit einem Ohr zu. Skis Blick war geradewegs auf sie gerichtet, und sie konnte sich ihm nicht entziehen. »Um Ihre Frage von vorhin zu beantworten – ich war während des Abendessens vollständig bekleidet. Ich habe mich nur ausgezogen, um unter die Dusche zu steigen. Diese Sanitäterin meinte, ich sollte mir vielleicht etwas überziehen. Erst in diesem Augenblick habe ich gemerkt, dass ich immer noch splitternackt war.«
11
E s war Davis Coldares Glückstag.
»Aber nicht hier, wo uns jeder sehen kann.« Lisa Arnold zog seine Hand zwischen ihren Schenkeln hervor und schob ihn weg, dann setzte sie sich auf und zog ihr Top herunter. »Und auch nicht auf dem Rücksitz. Das ist so was von retro .«
Davis’ Erektion pochte, sein Gehirn war vernebelt vor Lust, deshalb fiel ihm beim besten Willen kein geeigneterer Ort ein, um es mit Lisa Arnold zu treiben, als der Rücksitz seines Wagens. »Ich … äh …«
»Ein Motel.« Züchtig zog sie ihren Jeansrock über die Körperregion, die Davis gerade erkundet hatte – ein Territorium, das seine Jungfräulichkeit längst verloren hatte.
»Ein Motel?«, echote er tumb, da es ihm noch immer nicht gelang, im Gewirr seiner Sinnesempfindungen einen klaren Gedanken zu fassen.
Lisa öffnete die Wagentür und stieg aus. »Fahr einfach. Ich sage dir, wohin.«
Als Davis’ Synapsen endlich einen Impuls abgaben, saß sie bereits auf dem Beifahrersitz. Er verzog das Gesicht, stopfte seinen Penis in die Unterhose zurück und stieg aus dem Wagen, wobei er den geöffneten Bund seiner Jeans mit der linken Hand umklammert hielt. Er setzte sich hinters Steuer, ließ den Motor an und navigierte den Wagen über den Parkplatz des Autokinos, in dem an diesem lauen Sommerabend zwei Slasher-Streifen im Double-Feature gezeigt wurden. Doch wie Lisa und er war die Mehrzahl der Besucher nicht wegen der Filme hier.
Als sie vom Parkplatz auf den Highway fuhren, wies Lisa ihn an, nach links abzubiegen und die Scheinwerfer anzuschalten. Dann streckte sie den Arm aus und schob ihre Hand in seine Hose. »Und sieh bloß zu, dass das hier so bleibt, bis wir dort sind.«
»Mach ich«, japste er. Sie begann ihn zu streicheln, worauf sein Blick unverzüglich
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