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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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endeten, verschmolzen zu einem einzigen Schnörkel. Wenn nötig, vollführte er einen Sprung von drei Yard, um über ein Hindernis zu setzen.
    Irgendwann rebellierte Shens Magen. Sein Mund war ausgetrocknet und ihm schwindelte. Sobald er die Augen schloss, nahm die Pein noch zu. Da ihn Magie an das Geschöpf schmiedete, konnte er auch nicht abspringen. Schließlich würgte es ihn derart, dass er sich übergab.
    Mit einem Mal hielten sie abrupt an, sodass Shen vornüberfiel. Er stöhnte leise, denn es würgte ihn bereits wieder, und sah um sich, um festzustellen, wo sie überhaupt waren.
    Der Erbsenplatz. Keine hundert Yard von ihm entfernt befand sich das Tor, das in die Hohe Stadt führte. Auf der Mauer tobte der Kampf. Soldaten, die Gardisten des Statthalters, Schreitende und Glimmende setzten sich gegen die anströmenden Untoten, Ascheseelen und diese gehörnte Kreatur, die im Schwarzen Haus geschaffen worden war, zur Wehr. Auch Farid war da. Esmira lag tot am Beginn der Traumstraße, von einem Armbrustbolzen getroffen.
    Wenn die Magier und Magierinnen des Imperiums die Pfeile der Shey-s’anen nicht aufgehalten und das heulende Monster nicht mit magischen Schlägen zurückgestoßen hätten, wäre das Tor längst gefallen. Die Schützen auf den Wachtürmen setzten alles daran, Farid, ihren entscheidenden Gegner, mit Armbrustbolzen und Pfeilen auszuschalten, konnten bislang aber keinen Erfolg verzeichnen. Typhus jedoch schien nicht die Absicht zu haben, sich in diesen Kampf einzumischen.
    »Deine Diener werden vernichtet werden«, spie Shen aus. »Wart’s ab, es dauert nicht mehr lang. Sie sind allesamt dem Untergang geweiht. Sobald die Schreitenden aus dem Turm …«
    Doch noch ehe er den Satz beendete, erhob sich in den Häusern um ihn herum ein derartiges Geschrei, dass ihm fast das Trommelfell platzte. Es folgte ein ohrenbetäubender Schlag. Über den Dächern stieg eine riesige Säule aus bläulichem Rauch auf, die an einen Giftpilz erinnerte.
    »Du solltest mehr auf die Worte kluger Leute geben«, sagte Thia und nickte lachend in Richtung Tor. »Der Turm und die Mutter haben gar keine Zeit für uns. Die müssen sich nämlich mit einem jungen, hungrigen und sehr wütenden Shoy-chash auseinandersetzen. Bevor die Schreitenden auch nur begriffen haben, was das für eine Kreatur ist, hat ihnen das gute Kerlchen die gesamte Magie weggeschlürft. Dann dürfte es hier recht ungemütlich werden. Sicher, irgendwann werden selbst diese Dummköpfe auf die Idee kommen, einen Dämonenbeschwörer um Hilfe zu rufen. Aber bis dahin fesselt der Shoy-chash ihre Aufmerksamkeit – und gibt Rowans Kriegern damit die Möglichkeit, sich erst einmal ordentlich auszutoben. Und glaub mir, der Verdammte Fieber, dieses ausgemachte Miststück, wird seinen Spaß haben.«
    »Verflucht«,
stieß Lahen in Gedankensprache aus.
    In der Tat. Wir kamen nicht in die Straße des Statthalters zurück, da uns Soldaten in Brustharnischen und mit kurzen Piken in den Händen den Weg versperrten. Die warteten doch wohl nicht auf uns?
    »Die lassen uns nicht durch. Kannst du irgendetwas unternehmen?«,
fragte ich Lahen und zügelte das Pferd ein wenig.
    »Wenn ich das tue, reißt mir der Turm den Kopf ab!«
    Doch noch ehe ich etwas antworten konnte, sprangen zwei Gestalten um die Ecke. Ich erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf ihre Rüstung, da hatten sie sich bereits auf die Soldaten gestürzt, ohne auch nur auf die Piken zu achten.
    Es knallte fürchterlich.
    Die beiden Wesen explodierten und verwandelten alle um sich herum in blutigen Brei.
    »Fische!«, schrie Luk. »Das sind Fische!«
    Zum Glück befanden wir uns so weit von ihnen entfernt, dass weder wir noch die Pferde etwas abkriegten. Den Tieren jagte der Knall allerdings einen gewaltigen Schrecken ein, was uns mehrere wertvolle Minuten kostete, sie wieder zu beruhigen.
    »Wenn jetzt schon Fische in Alsgara auftauchen, ist die Stadt erledigt!«, schrie Ga-nor.
    Niemand antwortete ihm. Ich fluchte bloß, und Lahen trank rasch einen Schluck aus der Wasserflasche.
    »Wie sind die in die Stadt gekommen?«
    »Spielt das eine Rolle?«,
fragte Lahen zurück.
»Statt dir über diese Viecher den Kopf zu zerbrechen, solltest du uns lieber hier rausbringen.«
    Leicht gesagt! Bis zum Tor war es noch ein gutes Stück.
    Außerdem strömten immer mehr Menschen aus den Häusern. Einige liefen schreiend durch die Straße, andere hämmerten gegen Türen, wieder andere schleppten irgendwelches Hab und Gut

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