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Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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antwortete Billy ruhig. „Ich hänge den Beruf an den Nagel. Du bist der erste, der es erfährt.“
    „Hast du dir das gut überlegt?“ fragte Alec verdutzt.
    „Ja, sehr gut“, war die Antwort.
    „Und was willst du danach machen?“
    Der junge Jockey zuckte die Achseln.
    „Würdest du für uns arbeiten wollen?“ fragte Alec dann.
    „Rennen reite ich nicht mehr, das habe ich dir doch eben gesagt. Vielleicht noch Gunfire im Carter-Handicap, weil ich das Don Conover versprochen habe. Aber dann ist’s aus!“
    „Ich meine, ob du Lust hättest, auf unserer Farm zu arbeiten?“
    Billy sah Alec an, und seine Augen verrieten sein Interesse. „Als was denn?“ fragte er.
    „Wir haben die Stelle des Geburtshelfers offen.“
    „Du meinst, die Stelle, die der Mann hatte, durch dessen Schuld euer Stall abgebrannt ist?“
    „Ja, und außerdem könntest du beim Ausbilden der Jährlinge helfen.“
    Billy Watts sagte eifrig: „Ja, Alec, das täte ich gern! Ich danke dir sehr! Das ist eine Arbeit, wie ich sie mir gewünscht habe.“
    Als Alec später zum Stall zurückging, sah er eine Gruppe von Reportern vor Blitz’ Box stehen. Beide Hälften der Tür waren geschlossen. Henry mußte aber im Stall sein, denn die Männer unterhielten sich durch die Tür mit ihm.
    „Und Blitz ist vollständig gesund?“ fragt einer. Henrys mürrische Stimme erklang aus dem Stall. „Das sagt zwar der Tierarzt, aber ich bin nicht so sicher. Jedenfalls denke ich nicht daran, ihn mit 140 Pfund auf dem Rücken laufen zu lassen.“
    „Demnach ziehen Sie die Meldung für das Carter-Handicap zurück?“
    Von Henry kam keine Antwort. Alec drängte sich durch die Reporter. Sie stürzten sich mit Fragen auf ihn, aber er verwies sie an Henry. „Er allein bestimmt“, sagte er, öffnete die Tür und betrat die Box.
    Der Hengst befand sich im Hintergrund, Henry stand an der Tür. Alec sah, wie die Presseleute die wunderbare Muskulatur des Pferdes bestaunten, während Henry mit bekümmerter Miene auf sein linkes Vorderbein starrte. Henry übertrieb seine Besorgnis, wie Alec wußte, denn Blitz’ Beine fühlten sich kühl und fest an, und bei der Morgenarbeit hatte er nicht die geringste Unpäßlichkeit erkennen lassen. Er kam jetzt zu Alec, der ihn liebevoll streichelte, während er dem Gespräch zwischen den Reportern und Henry zuhörte.
    „Er würde doch bloß fünf Pfund mehr tragen als Casey“, bemerkte einer der Journalisten. „Und Casey wird laufen.“
    „Das ist Sache seines Trainers“, erwiderte Henry. „Sie sind ja empfindlich wie eine Apothekerwaage im Hinblick auf das Gewicht!“ rief eine Stimme aus dem Hintergrund.
    „Ich halte das für richtig, weil der Funktionär es nicht so beachtet; sonst könnte er uns nicht mehr aufbrummen als jemals einem anderen Pferd im Carter-Handicap“, knurrte Henry mürrisch.
    „Vielleicht hält ihn der Handicaper für das beste Pferd, das jemals in diesem Rennen gelaufen ist“, ließ sich eine Stimme vernehmen. „Und schließlich ist es ja Aufgabe der Funktionäre, das Gewicht so auszugleichen, daß alle Pferde die gleichen Chancen haben.“
    „Und meine Aufgabe ist es, meine Meldung zurückzuziehen, wenn ich das Gewicht für übertrieben hoch halte!“ schrie Henry mit voller Lungenkraft.
    Blitz stieg als sich Henry so aufregte. Alec hatte Mühe, ihn wieder zu beruhigen.
    „Warum bleibst du eigentlich in der Box?“ fragte Alec den Trainer. „Du regst Blitz doch nur auf, und er schlägt dich vielleicht.“
    „Dann halt ihn fest“, schnauzte Henry und rührte sich nicht.
    Ein Reporter fragte jetzt ruhig, aber mit einem spöttischen Unterton: „Sollen wir also unsern Lesern berichten, daß Blitz in dieser Rennsaison nicht auf Casey stoßen wird, weil Sie eine unüberwindliche Aversion gegen hohes Gewicht haben.“
    „Das kommt allein auf den Handicaper an.“
    „Und wie steht es mit Eclipse?“ fragte ein anderer Reporter. „Würden Sie an einem speziell für Eclipse, Casey und Blitz arrangierten Rennen interessiert sein?“
    „Das hängt ebenfalls nur vom Handicaper ab“, antwortete Henry. „Wenn er Eclipse wie einen normalen Dreijährigen behandelt und ihm ein entsprechend leichtes Gewicht gibt, dann nehmen wir nicht an. Es gibt eben Pferde, die mit drei Jahren ihre Höchstform erreichen, und Eclipse gehört zu ihnen. Demnach darf er im Gewicht nicht normalen Dreijährigen gleichgestellt werden; das ist nicht gerecht.“
    Ein Reporter lachte und sagte freundlich: „Ich stimme

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