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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Rory
besucht hatte, gekauft hatte.
Nachdem er alles Nötige in der Kiste verstaut hatte, ging er
wieder die Kellertreppe hinauf. Wie viele Jahre hatte er schon
daran gedacht, seine Mutter zu einem seiner Versuchsobjekte
zu machen? Aber natürlich wäre das nie in Frage gekommen.
Schließlich hatte er immer nur mit Fremden experimentiert.
Doch jetzt hatten sich die Umstände geändert. Mittlerweile
sprach nichts mehr dagegen, sie zu seinem Versuchsobjekt zu
machen.
»Fertig?« fragte er vom Flur aus.
Edna Kraven zitterte vor freudiger Erregung bei der Aussicht, den Tag mit diesem charmanten Mann verbringen zu
können, der ihrem ältesten Sohn so sehr ähnelte und erhob sich
schwerfällig aus dem Sofa. »Eines schönen Tages werde ich
wohl noch ein paar Pfunde abnehmen müssen«, säuselte sie
und ging zur Eingangstür.
»Aber ganz und gar nicht. So wie Sie sind, sind Sie
goldrichtig.«
Während sie sich auf den Weg zum Wohnmobil machte,
dachte Richard Kraven bereits darüber nach, wie er seinen
ersten Schnitt führen wollte.
53. Kapitel
    Der halbe Nachmittag war schon vorüber, als Anne endlich
wieder in ihr Büro zurückkehrte. Sie fühlte sich so zerschlagen,
als hätte sie eine Woche lang nicht geschlafen. Sie ließ sich auf
ihren Stuhl fallen, und hielt sich fast eine Minute lang den
Kopf mit den Händen, ehe sie den Monitor anschaltete, um den
Artikel zu löschen, den sie vor Mark Blakemoors Anruf zu
schreiben begonnen hatte. Als der Text verschwunden war,
erschien ihr der leere Bildschirm wie Spott.
    Es war aber nicht nur ein Artikel, der verschwand, sondern
mit ihm waren auch Jahre ihres Lebens verlorengegangen.
Sie tippte Befehle auf der Tastatur, dann erschien ein Verzeichnis auf dem Schirm, in dem sämtliche Artikel aufgelistet
waren, die sie über die Jahre über Richard Kraven verfaßt hatte.
Richard Kraven, der jetzt tot und begraben war.
Richard Kraven, der, falls Mark Blakemoor recht hatte, nicht
der Mann gewesen war, der die Morde begangen hat. Nicht der
Mann, den man hätte hinrichten dürfen…
Sie rief einen Artikel nach dem anderen ab und las Bruchstücke von dem, was sie geschrieben hatte. Sie begann ganz am
Anfang, als die erste verstümmelte Leiche im Seward Park
gefunden worden war.
Die nächste Leiche war einen Monat später in Snoqualmie
Falls aufgetaucht, und eine weitere hatte man eine Woche darauf nahe des Lake Sammamisch entdeckt. Schon damals hatte
es nicht danach ausgesehen, daß den Mörder ein bestimmter Typ anzöge. Es gab offensichtlich kein spezifisches Merkmal,
das seinen Zwang zum Töten ausgelöst hatte.
Der Weg, der zu Richard Kraven geführt hatte, war nicht
geradlinig gewesen. Weder damals noch heute hatte es konkrete Beweise dafür gegeben, daß er all diese Morde begangen
hatte.
Kerne Zeugen.
Keine Blutspuren.
Keine Mordwaffe.
Allmählich hatte sich dann aber ein verschwommenes Bild
des Mörders geformt.
Leute hatten berichtet, sie hätten gesehen, wie einige der
Opfer mit jemandem gesprochen hatten. Mit einem Mann.
Und als schließlich immer mehr Leichen aufgetaucht waren,
hatte sich ein schwaches Muster herausgebildet. Die meisten
der Opfer hatten beträchtliche Zeit in unmittelbarer Nähe des
Universitätsgeländes verbracht. Manche hatten dort gewohnt,
andere dort gearbeitet. Einige waren auch tatsächlich auf die
Universität gegangen.
Dann hatte sich endlich ein schärferes Bild herauskristallisiert. Das Bild eines Mannes, der mit einigen der Opfer
gesprochen hatte. Und das Phantombild, das von diesem Mann
angefertigt worden war, hatte eine große Ähnlichkeit mit
Richard Kraven aufgewiesen.
Einige Leute hatten berichtet, daß sie ein Wohnmobil nahe
der Leichenfundorte gesehen hätten.
Richard Kraven hatte ein solches Wohnmobil besessen, das
er dazu gebrauchte, um…
Annes Magen krampfte sich beim bloßen Gedanken an den
Verwendungszweck des Wohnmobils zusammen.
Angelausflüge!
Sheila Harrar hatte es erst vor einigen Tagen erwähnt. Als
ihr Sohn am Tag seines Verschwindens ihre Wohnung verlassen hatte, hatte er seiner Mutter gesagt, er wolle angeln
gehen. Angeln mit Richard Kraven!
War das der Grund, warum sie gestern so zornig gewesen
war, als sie das Wohnmobil vor ihrem Haus stehen sah?
Weil sie Wohnmobile in Zusammenhang mit Richard Kraven brachte?
Und war das auch der Grund, warum sie so ablehnend reagiert hatte, als Glen sagte, er wolle angeln gehen? Nur weil es
dasselbe Hobby war wie das von Richard Kraven?
Aber das war ja

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