Blockade
…«
»Gompertz!« sagte Salkind. »Lassen wir Gompertz mit ihm sprechen!«
Dod erkannte, daß ihm ein Aufschub gewährt worden war. Vielleicht konnte er einen Ausweg finden, wenn er mehr Zeit zum Überlegen hatte. Er war sicher, daß es einen Ausweg gab. Wenn ihm nur die Erinnerung zu Hilfe käme!
»Vertrauen Sie der Company«, sagte Salkind. »Hören Sie Gompertz zu, und ich werde auf Ihre Antwort warten, bis Sie auf Terra eintreffen.« Er wandte sich jemandem außerhalb der Sicht des Empfängers zu und sprach leise. Dod schaute sich um, als Getier in das Labor trat. Er trug zwei kleine Päckchen. »Geben Sie sie dem Raumpiloten«, befahl der Vorsitzende aus einer Entfernung von einer Viertel Million Meilen. Getier schaute Dod finster an und überreichte ihm die Päckchen.
»Als Ausdruck des guten Willens der Company«, sagte der Vorsitzende.
»Behalten Sie sie und stellen sie in Ihr Trophäenfach.«
Dod fühlte die Schrumpfköpfe der beiden Plagmänner, die ihn zusammengeschlagen hatten, durch die dicken Plastikwürfel. Er schauderte. Leben besaß keinen Wert für die Company, weder seines noch das irgendeines Menschen.
»Sie werden Ihren Status, der noch berichtigt wird, behalten, Dod, doch Sie müssen sich für einige Zeit von der Öffentlichkeit fernhalten. Brauchen Sie außerdem noch etwas?«
Dod fiel nichts ein. Er salutierte, der Bildschirm flackerte, und Salkind verschwand. Zwei Plagmänner nahmen ruhig hinter Dod Aufstellung und erinnerten ihn daran, daß die Company ihre Interessen schützte. Der Psychiarch deutete mit einem Kopfnicken seine Entlassung an, und Dod wurde zu seiner Wohnung zurückgebracht.
Sofort erklang im Totex eine besänftigende melancholische Musik. Sein ‘Texprogramm, sah er, wurde jetzt für ihn zusammengestellt. Früher durfte er ein Rahmenprogramm wählen, doch Psych wollte ihn jetzt unter Kontrolle haben. Die Musik änderte sich, als ein einsames Hornsignal ein gedämpftes Marschlied der Company ankündigte. Dod schaute in den Totex-Globus. Es war Zeit für seine tägliche Dosis von Abenteuer und Inspiration, doch er stieg nicht in die Maschine. Statt dessen überdachte er seine Lage. Er spürte, daß er seine Zweifel nie wieder so weit würde überwinden können, um noch einmal in den Totex-Globus zu steigen.
Er hatte sich verändert. Er war kein treues Mitglied der Company mehr. Er war nicht einmal mehr ein Mitglied, dachte er und verzog das Gesicht. Er hatte mehr gemeinsam mit den Free Spacers als mit der Company, aber die Free Spacers waren schon vor fast zwei Jahrhunderten vernichtet worden. Er stand allein. Und der Kummer bestand im Augenblick darin, daß er sich nicht sicher war, wer er eigentlich war. Er konnte über das einfache Gemüt des Raumpiloten Dod lachten, doch wenn er sich bemühte, objektiv über seine Persönlichkeit nachzudenken, senkte sich ein Nebel auf die Fragen nieder, die er sich stellte. War er immer Raumpilot gewesen? Was war er vorher? Wann? Warum kam ihm der Kindet-Test bekannt vor? Was hatte dies mit Großmutter zu tun? Und wer war sie überhaupt?
Es war wie der Versuch, die Plasmamaschinen allein in Gang zu setzen. Das war unmöglich. Er hatte keine Daten, mit denen er arbeiten konnte; deshalb konnte er noch nicht einmal damit beginnen auszuarbeiten, was zu tun war.
Es gab jedoch einige Dinge, die er versuchen konnte. Zuerst konnte er versuchen herauszufinden, ob der Vorsitzende wirklich die Plags von ihm abgezogen hatte, indem er einen festgesetzten Wettkampf in den Raumspielen verlangte. Dann war da die Arbeit in den Ruinen. Falls Trans eine Mondfähre sandte, wenn er eine verlangte, konnte er sicher sein, daß Salkind sein Versprechen gehalten hatte. Er konnte auch herauszufinden versuchen, was ein Heiliger war, obwohl das jetzt nicht mehr so wichtig zu sein schien.
»Geben Sie mir den Kampfmarschall«, sprach Dod in den Sender. Der Totex dröhnte durch den großen Raum.
Marschall Maes hatte offensichtlich seine Instruktionen erhalten. Sein breites rotes Gesicht war von vorsichtiger Liebenswürdigkeit. »Was kann ich für Sie tun, Raumpilot?« fragte er.
»Ich möchte einen Wettkampf in meiner Liga, Marschall«, sagte Dod.
Die Antwort kam sofort. »Gewiß. Lassen Sie uns mal sehen. Sie gewannen drei von den vier letzten Rennen, nicht wahr? Möchten Sie es in einer höheren Liga versuchen?«
Das würde eine Verzögerung von mehreren Monaten bedeuten. Dem Marschall war offenbar eingeschärft worden, was er zu sagen
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