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Blockade

Blockade

Titel: Blockade
Autoren: B. N. Ball
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hatte.
    »Nein, ich nehme nur daran teil, um meinen Status in der Pilotengilde zu behalten.« Man erwartete von allen Raumpiloten, daß sie an mindestens einer Serie von Raumkämpfen pro Jahr teilnahmen.
    Der Marschall zeigte seine Enttäuschung. Er war kein guter Schauspieler. »Sie sind jetzt ein Sonderfall, wie Sie wohl selbst wissen. Ich kann Ihnen einen Wettkampf geben, aber nicht für die nächsten Monate.«
    »Danke«, sagte Dod. Der Marschall erwiderte seinen Salut und löschte dankbar den Bildschirm.
    Als Trans sich nicht auf die Bereitstellung einer Mondfähre festlegen wollte, wurde die Methode klarer: Man gestattete ihm die äußeren Formen der Freiheit, ohne daß er tatsächlich frei war. Wenn er nachbohrte, würde er vor einer leeren Wand stehen. Die große Wortbank in Psych war anscheinend zur Zeit nicht in Ordnung, und so wußte er noch immer nicht, was ein Heiliger war. Dod schaute zum Totex-Globus hinüber. Es war verlockend, in die alten Formen der Stumpfheit zurückzufallen. Das war es, was Psych wollte, einen friedlichen, zur Mitarbeit bereiten, konditionierten Dod, dachte er. Er schaute auf den Globus. Das Epos dröhnte und brauste; der Held war in Gefahr. Dod zweifelte nicht daran, daß er sie überwinden würde.
    »Bleiben Sie bis zum Ende sitzen?«
    Dod wirbelte herum und sah den dicken Psychmann, der ihn beobachtete. Der Mann lächelte und zeigte auf ein kreisrundes Loch im Fußboden.
    »Trickeingang«, erklärte er. »Eine von Psychs Ideen. Alle Räume sind mit dem Psych-Block verbunden. Wir sind eine gerissene Bande, nicht wahr?«
    »Ist dies offiziell?« fragte Dod. – Der Psychmann lachte.
    Dod schaute sein Gegenüber fragend an und legte die Finger an die Ohren.
    »Nein«, sagte der Psychmann. »Die Mikrofone sind jetzt außer Betrieb. Sie selbst befinden sich da drinnen«, sagte er und zeigte auf den Totex-Globus, »soweit Psych informiert ist. Es läuft noch weitere zehn Minuten, und dann wird Psych Ihre Reaktionen prüfen. Eine Reihe von Assoziationstests, um zu sehen, ob Sie die Botschaft empfangen haben.«
    »Danke für den Tip mit dem Kindet-Test. Warum sind Sie jetzt hier?«
    »Vergessen Sie das. Ich werde es Ihnen sagen, sobald ich kann. Die Zeit dafür ist noch nicht gekommen. Haben Sie die Tests verweigert?«
    »Nachdem ich das gesehen habe! Man nimmt an, daß ich um die Entscheidung ringe, doch ich habe mich bereits entschieden. Was ist der nächste Schritt?«
    »Man wird Ihr Schiff auseinandernehmen. Es ist etwas aufgetaucht, was die Ingenieure interessiert, doch dazu braucht man Zeit. Der Druck auf Sie wird immer stärker werden.«
    Dod hätte nur zu gern gewußt, warum der Psychmann sich um ihn kümmerte, besonders, da dieser versuchte, seinen Fragen auszuweichen.
    »Wollen Sie mir nicht Ihre Motive verraten?« Er hatte wenigstens eine Sache herausbekommen. »Ich kenne Sie doch von früher, nicht wahr?«
    »Haben Sie eine Weile Geduld, dann kann ich es Ihnen sagen. Sie werden aus dem Dickicht herausfinden, wenn Sie nur durchhalten.« Er schien Dod etwas mitteilen zu wollen, ohne dabei allzuviel preiszugeben. »Wissen Sie«, sagte er, »ich kannte jemanden wie Sie – einen Burschen, den ich gern hatte. Er wurde kaputtgemacht.« Er machte eine seltsame Geste des Zerquet-schens mit der Hand. »Sie müssen sich jetzt in acht nehmen – man wird noch ein oder zwei Tricks an Ihnen ausprobieren. Ich werde wieder Verbindung mit Ihnen aufnehmen, wenn ich glaube, daß es sicher ist.« Er schaute auf den Totex-Globus, wo das Epos mit einem Trauerlied endete. »Noch etwas – können Sie zu den Ruinen kommen?«
    »Vielleicht. Doch es ist noch nicht sicher.«
    »Versuchen Sie es«, sagte der Psychmann. »Es ist wichtig.« Er wandte sich schnell dem Psych-Eingang zu und ließ Dod verwirrt zurück. Die Ereignisse überstürzten sich jetzt. Er glitt in den Totex-Globus, legte die kalten Metallscheiben an und stellte zu seiner Erleichterung fest, daß er den Schwärmereien des ‘Tex widerstehen konnte. Er beobachtete die edle Hingabe des Helden mit Belustigung und arbeitete im Geiste die Fragen durch, die Psych für ihn vorbereitet haben würde. Als man zu ihm kam, beantwortete er die Fragen, ohne zu stocken. Was verband er mit dem Begriff der »Company«? Totale und vollkommene Hingabe – das Selbst war nichts. »Und mit Halo?« Nur den Wunsch, sich Psych unterzuordnen.
    Er dachte, daß er es vielleicht übertreibe, doch Psych würde es nicht seltsam finden, wenn er eine unbeholfene
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