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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Kräfte nur aufrechterhalten werden konnte, wenn man diesem Drang in irgendeiner Form Rechnung trug. Die Kämpfe mußten auf ein Mindestmaß reduziert bleiben – als die Companies anboten, mit Flotten, bewaffneten Städten oder Satelliten zu kämpfen, lehnten die Free Spacers ab. Sie akzeptierten nur Einzelkämpfe – Kampf auf Leben und Tod.«
    »Und so sind wir also zu den Spielen gekommen.«
    »Ein verstümmeltes Überbleibsel einer großen und mutigen Konzeption«, sagte Gompertz. »Die Free Spacers wollten nicht kämpfen; aber sie schickten ihre jungen Männer in den Kampf und in den Tod, um ihre Städte zu bewahren. Was es so beklagenswert macht, ist, daß sie ausgelöscht wurden, gerade weil sie auf das System vertrauten, das von beiden Seiten akzeptiert worden war.«
    »Nicht durch den Einzelkampf!« sagte Dod.
    Gompertz führte seine Darlegungen zu Ende. »Und so wurde in den Companies – und auch bei den Free Spacers – der Einzelkampf mit tödlichem Ausgang zum höchsten Opfer, das ein Mann erstreben konnte. Viele Tausende starben, die Mitglieder der Companies in dem fanatischen Streben nach Ruhm, die Free Spacers voll Ergebung, damit ihre Familien in Sicherheit leben konnten. Besser, daß einige wenige starben als die ganze Rasse.«
    »Prächtige Menschen«, sagte Dod. Er sah, daß auch Gompertz diese längst ausgestorbenen Menschen bewunderte.
    »Sie glaubten, es würde immer so weitergehen, bis die Companies sich gegenseitig bekämpfen würden, aber sie deuteten die Situation falsch.« Seine Stimme klang zornig. »Sie sahen nicht, daß es noch immer etwas gab, das die Companies zusammenhielt – einen gemeinsamen Feind. Die Zeit der Eroberung setzte sofort ein, als es keine Bedrohung von außen mehr gab.«
    »Sie wissen, wie die Free Spacers vernichtet wurden?« In den ‘Texs war nur von regelrechten Schlachten, großartigem Heldentum und brillanten strategischen Schachzügen die Rede. Die Wahrheit, das sah Dod jetzt, war anders.
    »Weil sie auf die scheinbare Sicherheit des Systems vertrauten. Was naturgemäß eine heikle Sache war.«
    »Irgendeine neue Waffe?«
    »Durch einen Überraschungseffekt«, erwiderte Gompertz. »Sie sahen alle dem Finale der Spiele zu und bemerkten die zusätzlichen Kampfgeschwader nicht, die von Terra aus anflogen.«
    »Sie haben diese Kampfschiffe als Offensivwaffen benutzt?« Sicher nicht, dachte Dod. Sie waren ja sogar zu klein, um es mit einem Aufklärer aufzunehmen.
    »Gegen die Pumpstationen«, sagte Gompertz. »Winzig kleine Roboterfahrzeuge zerstörten die großen Sauerstoffanlagen auf den besiedelten Planeten, und innerhalb von vier Minuten war alles vorüber – bis auf das Großreinemachen. Das war ekelhaft.«
    Dod fror, als er daran dachte, wie diese vernünftige Rasse liebenswerter Menschen, die nur in Frieden hatte leben wollen, den Tod gefunden hatte. Der Gedanke an Berge von Leichen bedrängte ihn in seiner luxuriösen Wohnung.
    Man konnte der Company nicht trauen, dachte er entsetzt. Nicht einmal dann, wenn sie selbst Verhaltensmaßregeln aufsetzte und versprach, sich an diese zu halten. Man konnte nur noch härter, noch scharfsinniger und noch gemeiner sein als die Company. Er würde es sein. Doch inzwischen konnte er nur sitzen und abwarten.
    Alles hing von Psychs Mut ab.
    Mittlerweile würden sie festgestellt haben, daß Dod unbezweifelbar das Recht hatte, den führenden Champion der Spiele zum Kampf zu fordern. Sie würden verzweifelt herauszufinden suchen, wie es Dod gelungen war, mit den Agenturen in Verbindung zu treten, und sie würden zumindest ahnen, daß sie die Wahrheit nicht herausfinden würden. Und sie würden zu verschiedenen Schlußfolgerungen darüber gelangen, welche Auswirkung Dods Herausforderung auf die Einwohner des Systems gehabt hatte. Comp würde ihnen sagen, daß ihnen nur ein einziger Weg offenstand.
    Als das Erscheinen des Halo zum ersten Mal öffentlich bekanntgegeben worden war, hatte Psych eine meisterhafte Public Relations-Kampagne inszeniert: das System hatte erwartungsgemäß reagiert; das Interesse, das sofort entstanden war, war zwar hektisch gewesen, war aber bald wieder erloschen. Man war allgemein der Ansicht, daß das Geheimnis der Fremden nun endlich enträtselt werden konnte, daß dies aber ein langwieriger und langsamer Prozeß sein würde – und man sollte dankbar sein, daß Psych da war, um das Problem in Angriff zu nehmen. Die meisten hatten den Namen des Mannes, der den Halo trug, bereits vergessen. Dod

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