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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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nach. Wie Gompertz vorausgesehen hatte, hatten die jahrhundertelangen Manipulationen mit den Gesetzen der Company Führer hervorgebracht, die die Wiederbelebung des ehrwürdigen Brauches eines Kampfes mit tödlichem Ausgang begrüßen würden. Was Salkind gesagt hatte, grenzte an Blasphemie.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, fuhr Salkind hastig fort, »ich achte Ihre Motive – aber haben Sie denn nicht daran gedacht, daß niemand zu sterben braucht? Es ist über hundert Jahre her, seit jemand in einer Serie von Spielen getötet worden ist – wir haben seitdem Fortschritte gemacht, und die Free Spacers sind sowieso ausgetilgt worden.«
    Als er fertig war, schwoll das dumpfe Protestmurren der Direktoren zu einem Orkan an. Salkind sah sich um, um sich zu vergewissern, daß er die Plagmänner noch hinter sich hatte, doch er konnte nicht laut genug schreien, um die in Wut geratenen Direktoren unter Kontrolle zu bringen. Seine Herrschaft war zerbrochen.
    Cohui stimmte in das Gebrüll ein, und konnte sich schließlich Gehör verschaffen.
    »Wie der Vorsitzende spreche ich nur für mich selbst«, sagte er mit Betonung, indem er seinen hochgewachsenen, skelettartigen Körper zu seiner vollen Größe aufrichtete. »Und ich sage: die Regel, die für die frühen Mitglieder der Gesellschaft galt, gilt auch für mich. Und für Kommandant Dod.« Er hielt inne, und der Haß in seinen Augen war gegen Salkind gerichtet. »Und diese Regel gilt auch für unseren Vorsitzenden.«
    »Ich wollte, ich hätte Ihren Mut«, platzte der stattliche Direktor des Saturn hervor. »Wenn ich dreißig Jahre jünger wäre …«
    »Laßt ihn kämpfen!« schrie jemand. Dann herrschte erneut allgemeines Durcheinander.
    »Für die Ehre der Company – Kampf! Kampf! Kampf!«
    Dod sah, wie Salkind wieder hilflos zu den Plagmännern blickte, und daß Cohui an der Sprengpistole in seinem Gürtel zog. Hier war ein einzelner, der bereit war, sich Plag entgegenzustellen. Salkind sah die Bewegung und schüttelte abwehrend den Kopf gegen die hinter ihm stehenden blutrünstigen Plagmänner.
    Salkind hob, um Ruhe bittend, die Hand. Langsam und zögernd wurde es ruhig. »Der Kommandant hat die Wahl zu treffen«, sagte er. In diesem Augenblick wußte Dod, daß der Vorstand endgültig gespalten war. Damit zugleich kam ihm die neue Erkenntnis, daß der Konflikt zwischen ihm und Salkind gerade erst begonnen hatte. Von jetzt an hatte er in ihm einen Mann vor sich, den persönliche Rache antrieb – Salkind wußte, daß er es mit einem Mann zu tun hatte, der nicht der heldenhafte Hanswurst war, für den er sich ausgegeben hatte. Er wußte, daß Dod gefährlich war.
    Dod sah, daß die Direktoren darauf warteten, daß er das Wort ergriff. Es war ein Augenblick stärkster Dramatik, und außerdem hatte Gompertz dafür gesorgt, daß sich die Sender gerade an dieser Stelle in die Szene einschalteten, so daß die Agenturen es im ganzen System ausstrahlen konnten.
    Er blickte Salkind direkt ins Gesicht, streckte seine breiten Schultern und sagte mit lauter Stimme: »Kampf!«
    Die Direktoren wiederholten brüllend: »Kampf! Kampf! Kampf!«
    Für einen alten Mann, dachte Dod, hatte Gompertz ein verblüffend gutes Gespür für jugendliche, emotionale Reaktionen.

 
     
Vier
     
    Das schlanke Kampfschiff – es gab Dutzende davon in dem Depot auf der Venus, wo Dod gerade stand – war spitz zulaufend wie ein Barrakuda, aber wie einer, der einen unverdaulichen Tintenfisch verschluckt hatte. Der Klumpen in der Mitte war die Energieeinheit. Das Schiff unterschied sich nur in zwei Punkten von denen, mit denen er in den unteren Ligen zu kämpfen gewohnt war: die Energiezufuhr war tausendmal stärker, und um die Kabine herum gab es keinen Schutzkäfig. An dem spitzen Ende des achtzig Meter langen Schiffes befand sich die Kontrollkabine, ein seltsam aussehender Leuchtfleck, der einem Widerhaken glich. Wenn das Schiff bei einem normalen Einsatz zu x Grad beschädigt wurde, konnte sich die Kabine, vom eigenen einfachen Triebwerk angetrieben, vom Rumpf des Schiffes lösen. Der Sieger sprengte dann den Rest des Schiffes, während ein Rettungsboot den besiegten Kampfteilnehmer, der sich in seinem Käfig in Sicherheit befand, aus der Arena holte. Aber aus diesen Kampfschiffen hier, dachte Dod, gab es kein Entkommen.
    Entkommen konnte man auch den Taktikverkäufern nicht. Zweihundertneunzehn von ihnen boten ihre Dienste gratis an, und sechzig weitere boten ihm Kredite, wenn er ihre Hilfe in

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