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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Philosoph, dachte Dod. Er war auch ein Schurke. Wer sonst hätte herausgefunden, daß alle Herausforderer aus der Zeit der Free Spacers, die erfolgreich gekämpft hatten, zu Direktoren ernannt worden waren? Und der Posten eines Direktors bedeutete automatisch einen Sitz im Vorstand.
    Es mußte einen Preis für den Helden geben, der die höchste Zahl von Gegnern, die in einer Serie erlaubt war, vernichtete; die Companies selbst hatten den Preis bestimmt: als Direktor, so hatte Gompertz gesagt, könnte Dod den Vorstand bald unter Kontrolle haben. Salkind stand im Wege.
    Würde Psych es wagen, dem Vorsitzenden zu sagen, daß sich das System auf dem Siedepunkt befand, daß unter der Einwirkung zweier völlig fremder Konzeptionen die Gehirne der Menschen überall verfielen wie manipulierte Maschinen? Konnte Eiserer Salkind ins Gesicht blicken und ihm sagen, daß es zur Anarchie kommen würde, wenn die Spiele nicht stattfänden?
    Alles hing von Psychs Mut ab.
    Dod hatte eine Kopie der Antwort des Comp gesehen.
    »ALLE EHRE DEM SIEGER DER SPIELE – KOMMANDANT DODS HERAUSFORDERUNG ENTSPRICHT BESTEN TRADITIONEN DER DOG-COMPANY – UNGLEICHHEIT DER PSYCHOLOGISCHEN SITUATION MACHT BALDIGEN KAMPF ERFORDERLICH – MIT DER DEM KAMPF VORAUSGEHENDEN PUBLIZITÄT SOFORT BEGINNEN – PROGRAMM FOLGT …« Das Besänftigungsprogramm, das die stürmischen Enthusiasten beruhigte und die Desinteressierten aufrüttelte, war nach einem Muster gemacht, das, wie der Comp übereifrig bemerkte, vor fast zwei Jahrhunderten entwickelt worden war. Er hatte definitiv mitgeteilt, wann die Kämpfe abgehalten werden sollten, »SPIELE MÜSSEN MINDESTENS IN ZEHN, SPÄTESTENS IN ZWÖLF TAGEN STATTFINDEN.« Psych hatte etwas Zeit, um sich vorzubereiten. Dod lachte, als er daran dachte, wie die Comps den wahrscheinlichen Ausgang der Serie beurteilten, »NACH JETZIGEN DATEN WIRD DOD IM ZWEITEN KAMPF GETÖTET – VERZWEIFLUNG GIBT IHM VORTEIL IM ERSTEN KAMPF – WENN ER ZWEITEN KAMPF GEWINNT, SICHERER TOD BEIM DRITTEN – PRESTIGE ALS KOMMANDANT UND VORHANDENSEIN DES HALO ERSCHWEREN DIE SACHE – GENAUE ANALYSE DER WAHRSCHEINLICHEN ERGEBNISSE FOLGT …«
    Die Comps gaben ihm keine großen Überlebenschancen, dachte Dod, während er darauf wartete, daß Eiserer sich zu einem Entschluß durchrang; doch was die Comps nicht berücksichtigen konnten, war der eiserne Wille, von dem Dod getrieben wurde.
    »… und damit, Vorsitzender Salkind, lege ich dem Vorstand nahe, daß uns nur diese eine Art des Handelns möglich ist.« Er hatte den überaus kriegerischen Situationsbericht gelesen, den der Comp ausgespuckt hatte, und selbst die Direktoren sahen der Möglichkeit eines Kampfes erregt entgegen. »Wir können nichts anderes tun als die Spiele stattfinden zu lassen.«
    Salkind blickte Dod mit dumpfem Widerwillen an. »Es ist eine klare Alternative«, sagte er, an Eiserer gewandt, doch ohne seinen Blick von Dod zu wenden. »Und es gibt keine Möglichkeit, sie zu vermeiden. Der wahrscheinliche Zusammenbruch des Systems oder die Spiele. Der Tod unseres ersten Kontaktes mit den Fremden oder Chaos auf den neun Planeten.«
    »Es sei denn, der Kommandant zöge seine Herausforderung zurück«, warf der Psychiarch ein. Der Vorstand ließ ein dumpfes ablehnendes Murren vernehmen.
    »Unmöglich«, sagte Dod sofort.
    »Und selbst wenn er sie zurücknähme«, fuhr Eiserer fort, »würde es Jahre dauern, bis das System wieder zu seinem normalen Zustand zurückgekehrt wäre.« – »Hören Sie das, Kommandant?« sagte Salkind. – »Ich kann es nicht tun«, sagte Dod.
    Die anwesenden Plagmänner starrten auf Dod, und Salkind blickte sie der Reihe nach an. Sie standen und warteten gespannt auf das, was er sagen würde. Dod erkannte, daß es mit Plag Schwierigkeiten geben würde, die Schwierigkeiten, vor denen ihn Gompertz gewarnt hatte. Die Plags hatten seine Herausforderung auf ihre Weise handhaben wollen, und ohne die Intervention durch eine Gruppe von Direktoren unter Führung Cohuis, des Direktors der Venus, wäre Salkind ihrem Rat gefolgt. Doch dazu war es jetzt zu spät. Einen einzelnen konnte man ohne Aufhebens erledigen, aber nun, wo jeder Sender im System Dods schreckliche Herausforderung ausgestrahlt hatte, war Geheimhaltung nicht mehr möglich.
    »Fühlen Sie nicht«, sagte Salkind, »daß das, was Sie tun, überholt ist? Wir leben in einer modernen, zivilisierten Zeit, Kommandant.«
    Dod brachte einen Seufzer des Entsetzens zustande, und die Direktoren taten es ihm

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